Kommentar
13:16 Uhr, 16.08.2017

Warren Buffett setzt weiter auf Finanzwerte

Der US-Starinvestor hat seine Beteiligung an einer US-Bank im zweiten Quartal deutlich aufgestockt. Auch ein Kreditkartenanbieter stand auf Buffetts Kaufzettel. Verkauft wurde hingegen die in der Finanzkrise erworbene Beteiligung an General Electric.

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US-Starinvestor Warren Buffett setzt weiter auf US-Finanztitel. Die von Buffett gesteuerte Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway baute ihre Beteiligung an der US-Großbank Bank of New York Mellon im zweiten Quartal deutlich aus. Gegenüber dem Vorquartal vergrößerte Buffett die Position um rund 52 Prozent und hielt zuletzt rund 50,2 Mio. Aktien im Gesamtwert von 2,563 Mrd. Dollar. Gleichzeitig ging Berkshire Hathaway eine Aktienbeteiligung am Kreditkartenanbieter Synchrony Financial ein. Die ehemalige Tocher von General Electric bietet Kreditkarten als White-Label-Lösungen für andere Unternehmen an. Synchrony Financial steckt unter anderem hinter Kreditkartenangeboten des Online-Händlers Amazon sowie der Supermarktkette Walmart. Berkshire Hathaway hält nun Aktien von Synchrony Financial im Wert von rund 520 Mio. Dollar. Die Position an der skandalgeplagten US-Großbank Wells Fargo reduzierte Berkshire Hathaway unterdessen um rund zwei Prozent. Wells Fargo gehört aber weiter zu den größten Beteiligungen von Berkshire Hathaway.

Dem ehemaligen Mutterunternehmen von Synchrony Financial, General Electric (GE), hielt Buffett im zweiten Quartal nicht die Treue. Nachdem Berkshire Hathaway am Ende des ersten Quartals noch GE-Aktien im Volumen von 315 Mio. Dollar gehalten hatte, wurden die Papiere im Laufe des zweiten Quartals vollständig verkauft. Berkshire Hathaway war während der Finanzkrise 2008 bei General Electric eingestiegen.

Auf der Verkaufsliste von Berkshire Hathaway stand im zweiten Quartal auch das IT-Unternehmen IBM, an dem Buffett bereits seit lange Zeit beteiligt. Verkauft wurden rund 16 Prozent der Position. Zuletzt hatte die Beteiligung von Berkshire Hathaway an IBM noch einen Marktwert von 8,320 Mrd. Dollar.

Die im vergangenen eingegangene Beteiligung am iPhone-Hersteller Apple stockte Buffett weiter auf, allerdings nur noch geringfügig. Berkshire Hathaway erwarb im vergangenen Quartal rund 835.000 weitere Apple-Aktien.

Eine Beteiligung an General Motors (GM) stockte Berkshire Hathaway um 20 Prozent auf. Berkshire Hathaway hielt zuletzt GM-Aktien im Marktwert von 2,096 Mrd. Dollar.

Institutionelle Anleger mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Mio. Dollar müssen regelmäßig ihre Positionen in US-Wertpapieren offenlegen. Die Daten beziehen sich jeweils auf ein Quartalsende und werden mit einer Verzögerung von 45 Tagen nach dem Quartalsende veröffentlicht. Zum Stichtag in dieser Woche mussten die Positionen zum 31. Juni 2017 offengelegt werden.

Die folgende Tabelle zeigt die zehn größten US-Aktienpositionen von Berkshire Hathaway per 31.06.2017:

Unternehmen Anzahl Aktien im Depot Marktwert Anteil am Gesamtportfolio
Kraft Heinz Co. 325.634.818  27,887 Mrd. USD 17,20 %
Wells Fargo & Co. 467.987.270  25,931 Mrd. USD 16,00 %
Apple Inc. 130.191.960  18,750 Mrd. USD 11,57 %
Coca-Cola Co. 400.000.000  17,940 Mrd. USD 11,07 %
American Express 151.610.700  12,772 Mrd. USD 7,88 %
IBM 54.084.673  11,243 Mrd. USD 5,13 %
Phillips 66  80.689.892  6,672 Mrd. USD 4,12 %
U.S. Bancorp 85.063.167  4,416 Mrd. USD 2,72 %
Charter Communications 9.443.491  3,181 Mrd. USD 1,96 %
Moody's 24.669.778  3,002 Mrd. USD 1,85 %

Seit Warren Buffett zusammen mit Charles Munger vor 50 Jahren das Ruder beim ehemaligen Textilunternehmen Berkshire Hathaway übernahm und es zu einer Beteiligungsgesellschaft umbaute, hat der Starinvestor durch den Zukauf von zahlreichen Beteiligungen und Aktieninvestments einen beispiellosen Wertzuwachs für sich und die anderen Aktionäre erwirtschaftet. Mehr als 80 Unternehmen besitzt Berkshire Hathaway inzwischen ganz, zudem hält Berkshire zahlreiche große Aktienpakete an börsennotierten Unternehmen wie Coca-Cola, Kraft Heinz oder American Express. Warren Buffett hält derzeit noch 38,2 Prozent der Berkshire-A-Aktien. Einen Großteil seines Vermögens hat Buffett für die Zeit nach seinem Tod gemeinnützigen Zwecken vermacht.

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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