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23:30 Uhr, 02.03.2005

Wall Street: steiler Ölpreisanstieg belastet

Der US-Aktienmarkt verlor am Mittwoch an Boden, als die negativen Auswirkungen eines steil angestiegenen Ölpreises die positive Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan zur Konjunkturlage schwerer wog.

Der Dow Jones verlor um 18.03 Punkte oder 0.17% auf 10,811.97 Zähler. Zuvor erreichte der Index ein Intraday-Hoch bei 10,869.83 Zählern, dass gleichzeitig das höchste Niveau seit Juni 2001 darstellte. Der S&P 500 Index verlor um 0.03% auf 1,210.08 Zähler, während der Nasdaq Composite um 0.18% auf 2,067.50 Zähler abgab.

Alan Greenspan hat vor dem US-Kongress ausgeführt, dass das Haushaltsdefizit der Vereinigten Staaten sich allmählich zu einem Problem auswachse. Er sprach sich deshalb für einschneidende Maßnahmen aus. Weitere Belastungen für den Haushalt durch niedrigere Steuern oder steigende Ausgaben sollten nur dann geduldet werden, wenn sie im Gegenzug durch andere Positionen ausgeglichen werden können. Es werde außerdem kaum möglich sein, das Defizit abzusenken, ohne von der Ausgabenseite her Abstriche zu machen.

Greenspan mahnte die Abgeordneten auch, die Reform des Gesundheitssystems so schnell wie möglich anzupacken. Die allgemeine Wirtschaftsentwicklung hingegen sei robust und biete keinen Anlass zu Besorgnis.

Alan Greenspan hatte zudem ausgeführt, dass die Anleihen-Käufe ausländischer Anleger das Zinsniveau in den Vereinigten Staaten moderat gedrückt hätten. Sollte sich, so der FED-Chef, diese Entwicklung eines Tages umkehren, werde dadurch aber nur ein relativ gemäßigter Aufwärtsdruck stattfinden.
Zudem, so Greenspan, sei eine solche Tendenz derzeit nicht absehbar, auch wenn manche Medien das Gegenteil behaupten würden. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der Appetit ausländischer Stellen nach US-Assets nachlasse. Die aktuellen Schwankungen seien mehr oder weniger technische Reaktionen und Gegenreaktionen.

Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner sind die weltweiten Absätze bei Mobiltelefonen im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 674 Mio Einheiten gestiegen. Für den deutlichen Zuwachs zeichnete sich insbesonders ein starkes viertes Quartal verantwortlich. Für 2005 wird mit einem nachlassenden Wachstum gerechnet. Demnach soll im laufenden Gesamtjahr der Absatz von Mobiltelefonen um 8,3 Prozent auf 730 Mio Einheiten zulegen. Die Nokia Aktie fiel um 0.99% auf 16.08 Dollar.

Rambus Inc. teilte am späten Dienstagabend in den USA mit, dass der Richter im Fall um die Patent klage gegen Infineon Technologies erneut die Klage Rambus' zurückgewiesen habe. Die Patentansprüche von Rambus im Bereich SDRAM und DDR DRAM Speicherprodukte seien nicht zulässig. Nun will Rambus in Berufung gehen. Die Rambus Aktie gab um 9.97% auf $15.60 ab.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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