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23:21 Uhr, 30.03.2005

Wall Street: Stärkste Kursgewinne seit Dezember

Die US-Märkte wiesen am Mittwoch ihre stärksten Zugewinne seit Anfang Dezember auf, nachdem der Chiphersteller Micron Technology solide Quartalszahlen meldete und der Ölpreis nach Anstiegen bei den Lagerbeständen zurückging. Erst am Vortag hatten die Märkte ihre Tiefststände des Jahres gesehen.

Der Dow Jones stieg um 135 Punkte oder 1.3% auf 10,541 Stellen, während der S&P 500 Index um 16 Punkte oder 1.4% auf 1,181 Stellen stieg. Der Nasdaq gewann 32 Punkte oder 1.6% auf 2005 Zähler. Der Technologieindex hatte am Vortag auf einem Fünfmonatstief unter 2000 Punkten geschlossen.

Technische Analysten sprachen von einer technischen Reaktion der Kurse auf das allgemein überverkaufte Setup. Bereits zum Wochenbeginn hatten Händler auf eine technische Reaktion der Märkte spekuliert. Dreh- und Angelpunkt werden jedoch die Arbeitsmarktdaten am Freitag um 15:30 Uhr MESZ sein, so der Consens. Das Worst-Case-Szenario für die Anleihenmärkte wäre ein Anstieg der Lohnlisten im März über der Marke von 250.000 und ein gleichzeitiger deutlicher Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne. Dies würde die jüngste Angst im Markt vor steigender Inflation schüren und für weitere Einbrüche an den Anleihenmärkten führen, so IDEAglobal Anleihen-Analyst Josh Stiles. Inflation ist ein großes Thema an den Märkten, seitdem die US-Notenbank in diesem Monat ihren Tonfall bezüglich der Preisentwicklung in den USA aggressiver gestaltete.

Die Rohölpreise an der NYMEX fielen heute deutlich, schlossen aber über ihren Tagestiefs. Die Märkte haben am Mittwoch versucht, die neuen Lagerdaten, die einen deutlichen Anstieg der Rohölbestände und einen Rückgang der Benzinbestände zeigten, zu verarbeiten. Rohöl verbilligte sich um 24 cents auf $53.99 je Barrel, während Benzin sich um 2.31 cents oder 1.5% auf $1.5961 verteuerte.

Das BIP in den USA wuchs im vierten Quartal um 3.8%. Laut dem US-Handelsministerium wurde dabei gegenüber der letzten Schätzung keine Änderung durchgeführt. Damit lag die finale Schätzung des BIP im vierten Quartal in den USA unter den Erwartungen. Volkswirte waren von einer Wachstumsrate von 4% ausgegangen. In der finalen Schätzung wurde die Inflationsentwicklung und der bereinigte Konsumkostenindex revidiert, hieß es.

Hewlett-Packard (HP) wird von First Albany von “neutral” auf “buy” und Kursziel $25 heraufgestuft. Die Experten sind der Ansicht, dass die Bestellung von Mark Hurd zum neuen CEO die Unsicherheit in dem Wert erheblich mindert. „Wir glauben, dass die erwiesene Qualifikation von Hurd, seine Erfolge bei NCR und dessen Konzentration auf personelle wie betriebliche Belange nützlich und notwendig für das Unternehmen sind“, so die Broker. Auch Analysten von Bear Stearns hatten sich zu HP geäußert. Die Aktie stieg um 1.01% auf $22.00.

Die Aktien von Research in Motion stiegen um 5.36% auf $77.12, nachdem Gerüchte auftauchten, wonach der E-Mail-Handheld-Hersteller vom finnischen Mobilfunkausrüster Nokia übernommen werden solle. Offizielle Stellungnahmen noch Dementi liegen derzeit zu den Gerüchten von den beiden Unternehmen vor.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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