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22:55 Uhr, 16.04.2007

Wall Street: Sorgen waren gestern

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Die Zeit der Zahlen ist gekommen. In dieser Woche wird fast die Hälfte der 30 Unternehmen aus dem Dow Jones Index Bilanzen vorlegen, und zur Freude der Anleger setzte die Großbank Citigroup am heutigen Montag den positiven Auftakt des Aluminiumherstellers Alcoa vom Freitag fort. Zusammen mit guten Konjunkturdaten konnte dann heute nichts mehr schief gehen: Der Dow Jones stieg um 108 Punkte auf 12,720 Zähler und näherte sich damit in großen Schritten seinem Allzeithoch. Dieses wurde am 20. Februar bei 12,795.93 Zählern erreicht.

Sorgen waren gestern

Vergessen scheinen sie, die Sorgen um uneinbringliche Hypothekenkredite, die Auflösung von Carry-Trades in Japan oder die Spekulationsblasen in China. Der S&P 500 Index verteuerte sich heute um 1,08% auf 1,468 Zähler und stürmte somit auf ein neues 6 ½-Jahreshoch. „Die Weltwirtschaft steht vor weiteren Jahren mit überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten“, schreiben die Analysten von Commonwealth Bank of Australia in einer Studie in dieser Woche. „Die Wachstumsraten liegen weiterhin über der 4%-Marke.“ Nur an zwei in der Vergangenheit liegenden Zeitperioden betrug das Wachstum der Weltwirtschaft an vier aneinanderfolgenden Jahren über 4%.

Wirtschaftsdaten stützen

In den USA sind im März die Einzelhandelsumsätze um 0,7 Prozent gestiegen. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht ein Plus von 0,5 Prozent vor.

Der Empire State-Index zur Messung der Stimmung des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im April von 1,9 Punkten im Vormonat auf 3,8 Punkte gestiegen. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht einen Anstieg auf 7,3 Punkte vor.

Citigroup: Souverän über Erwartungen

Der Finanzriese Citigroup erwirtschaftete im ersten Quartal einen Gewinn von 5,01 Milliarden Dollar bzw 1,01 Dollar je Aktie. Das Ergebnis beinhaltet eine Nachsteuer-Sonderbelastung aus strukturellen Aufwendungen von 1,38 Milliarden Dollar bzw 871 Millionen Dollar. Abzüglich von Sonderposten wurden auf operativer Basis 5,88 Milliarden Dollar bzw 1,18 Dollar je Aktie verdient. Die von Thomson First Call erhobenen durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen bei einem Gewinn von 1,09 Dollar je Aktie.

Citigroup Aktien avancierten im Handel an der Wall Street um 2,6% auf 52,93 Dollar.

Rohstoffe: Mit Spannung dabei

Die erneute Abschwächung des US Dollars trug heute den Goldpreis auf neue Höhen. Der Preis des Edelmetalls für Lieferungen im Mai notiert bei 695 Dollar und damit rund 5 Dollar höher als zum Schlussstand des Vortages.

Der Ölpreis erholte sich im Handelsverlauf von einem Tief im Bereich von 62,52 Dollar. Die US Sorte WTI schloss am Abend deutlich über dem Tief und gewann 4 cents auf 63,67 Dollar je Barrel. Erdgas verbilligte sich um 2,67 cents auf 7,532 Dollar/mbtu.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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