Wall Street endet nach Anthrax-Schock auf Tagestiefs
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Die positive Stimmung durch gute Quartalszahlen des US-Brokers Lehman Brothers und feste Wirtschaftsdaten wurde am Dienstag völlig aufgezehrt von steigenden US-Anleihen-Renditen, einem Ölpreis nahe dem Rekordhoch und von Berichten über Anthrax-Spuren im US-Pentagon.
Die Märkte verloren im Handelsverlauf immer weiter an Boden und schlossen schließlich auf Tagstiefststand. Der Dow Jones fiel um 59.41 Punkte oder 0.55% auf 10,745 Zähler. Der Nasdaq Composite verlor um 16.06 Punkte oder 0.78% auf 2,034 Zähler und der S&P 500 Index gab um 9.08 Punkte oder 0.75% auf 1,197 Zähler ab.
Die Investmentbank Lehman Brothers hat im ersten Fiskalquartal einen Nettogewinn von $875 Mio bzw $2,91 je Aktie erzielt. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von $670 Mio bzw $21 je Aktie. Die Erwartungen des Unternehmens und der von Thomson First Call erhobenen Analystenschätzungen lagen bei einem Gewinn von $2,2 je Aktie. Nach diesem starken Ergebnis konnten Lehman Brothers um 3.08% auf $96.19 ansteigen.
Das US-Verteidigungsministerium sieht sich mit einer möglichen Giftattacke durch Anthrax konfrontiert. So bestätigte das Pentagon einen Bericht meherer US-Medien, wonach speziell eingerichtete Sensoren in der Postverteilstelle des Ministeriums Milzbranderreger aufspürten. Danach wurde eine sofortige Gebäude-Evakuierung vorgenommen. Weitere Anthrax-Tests hätten jedoch negative Ergebnisse nach sich gezogen. Hinsichtlich des betreffenden Vorfalls werde eine Untersuchung eingeleitet.
Das Genentech-Medikament Avastin hilft Lungenkrebspatienten, im Zusammenspiel mit einer Chemotherapiebehandlung ihre Überlebenszeit zu verlängern, so das U.S. National Cancer Institute am Montag. Die Genentech-Aktie konnte jedoch ihre Anfangsgewinne vom Dienstag nicht bis zum Handelsende halten und fiel um 1,36% auf $54.25.
US-Notenbankchef Alan Greenspan hat heute einem Senatskomitee mitgeteilt, dass seiner Meinung nach die langfristige Prognose des weiteren Verlaufs des Dollars gegenüber anderen Währungen „nichts mehr als eine Wette“ sei. Auf die Frage, ob sich jene, die einen fallenden Dollar befürchten, mit Wertpapieren in Fremdwährung eindecken sollen, sagte Greenspan, dass ein solcher Schritt „der Spekulation“ zuzuordnen wäre. Greenspan mahnte jedoch zur Disziplin beim Haushalt der US-Regierung. Eine Erhöhung der Ersparnisse würde helfen, die Rentenverbindlichkeiten für die Baby Boomer-Generation zu erfüllen. Zudem würde mehr Disziplin bei der Ausgabenpolitik der Regierung helfen, die Leistungsbilanz zu stärken.
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