Wahlausgang stimmt Börsen zuversichtlich
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Klarer Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahl stimmte die Börsen zuversichtlich - die Aktienkurse legten spürbar zu. Zudem fielen die am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten unerwartet positiv aus und verhalfen den weltweiten Aktienindizes zu weiteren Zuwächsen. Der US-Dollar tendierte allerdings zunehmend schwächer.
In der Vorwoche zeigten sich die US-Börsen in überaus freundlicher Verfassung. Der Sieg des Amtsinhabers bei der Präsidentschaftswahl ließ an den Kapitalmärkten die vorherige Anspannung weichen und gab einigen Werten deutlichen Auftrieb. Zudem setzte sich der Rückgang der Ölpreise weiter fort und bot den Aktienmärkten zusätzliche Unterstützung. Darüber hinaus überraschte am Freitag die kräftige Verbesserung bei den Beschäftigtenzahlen. Das Arbeitsministerium führte den unerwarteten Anstieg von 337.000 Stellen unter anderem auf die umfangreichen Baumaßnahmen nach den Hurrikans zurück. Allerdings steht für die Anleger weiterhin die Frage im Raum, wie die Bush-Regierung mit den Herausforderungen des doppelten Defizits in Staatshaushalt und Handelsbilanz umgehen wird. Der US-Dollar gab vor diesem Hintergrund deutlich nach.
Pharma- und Tabakwerte gehören vermutlich zu den größten Profiteuren der Wiederwahl des amtierenden Präsidenten und legten daher deutlich zu. Arzneimittelkonzerne, die teure Markenmedikamente herstellen, wären von der von Kerry geforderten Erlaubnis zum Import günstiger ausländischer Präparate am stärksten betroffen gewesen. Bush hatte sich dagegen für eine Beibehaltung der bisherigen Verbotsregel ausgesprochen. Die Ausnahme in diesem Sektor war jedoch die Aktie von Merck. Der Firma sollen laut Zeitungsberichten seit Jahren die schädlichen Nebenwirkungen des inzwischen zurückgerufenen Mittels Vioxx bekannt gewesen sein. Tabakwerte wurden von der Hoffnung beflügelt, dass Präsident Bush die Möglichkeit von Sammelklagen einschränken wird, unter denen in den letzten Jahren vor allem Tabakgesellschaften zu leiden hatten. Die Aktie des Lebensmittel- und Tabakherstellers Altria Group kletterte vor diesem Hintergrund kräftig. Das Unternehmen hatte zudem angekündigt, dass der Gewinn sich im laufenden Jahr am oberen Ende der bisher genannten Spanne bewegen werde. Sehr freundlich entwickelten sich ebenfalls die Technologiewerte. Der NASDAQ Composite beendete den Handel erstmals seit knapp vier Monaten wieder über 2.000 Punkten. PeopleSoft-Aktien konnten nach einem erhöhten Übernahmeangebot von Oracle kräftig zulegen. Einen Kursrückgang musste Telekomausrüster Qualcomm hinnehmen. Die vorgelegten Zahlen entsprachen zwar den Erwartungen, doch reagierten die Anleger skeptisch auf den Geschäftsausblick.
Nach den positiven Vorgaben aus New York tendierte die Tokioter Börse ebenfalls fest. Stark gefragt waren hier Bankenwerte. Japans größtes Kreditinstitut Mizuho Financial hatte die Prognose für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres deutlich angehoben. Das Problem fauler Kredite trete zunehmend in den Hintergrund, begründete die Bank den optimistischeren Ausblick.
An den europäischen Aktienmärkten kam es wie in Übersee zu per saldo deutlichen Kursgewinnen. Hierzu trugen auch gute Unternehmensdaten wie von EADS und Credit Suisse ihren Teil bei. Kaum Auswirkungen auf den Markt hatten hingegen die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England, den Leitzins unverändert zu lassen. Stattdessen rückte zunehmend die Entwicklung des Euro ins Blickfeld. Die Gemeinschaftswährung erreichte gegenüber dem US-Dollar am Freitag Nachmittag ein neues Rekordhoch, was die Exporttitel belastete. Hierzulande überzeugte die Deutsche Post mit ihren Geschäftszahlen und kündigte eine deutliche Erhöhung der Dividende an. Spürbar zulegen konnten aufgrund des freundlichen Börsenumfelds die Aktien der Finanzbranche. Enttäuschend war jedoch der Quartalsbericht der Hypovereinsbank, die ihre Jahresprognose nach unten korrigierte. Nach der Einigung des VW-Vorstands mit den Gewerkschaften gaben die Aktien von Volkswagen nach. Das Ende der Tarifauseinandersetzung ist von den Marktteilnehmern zwar positiv bewertet worden, allerdings bereitet die damit verbundene langfristige Jobgarantie Sorgen, da sie Handlungsspielräume einengt. Belastungen gab es auch bei adidas-Salomon. Zwar übertraf Europas größter Sportartikelhersteller mit seinem Ergebnis die Markterwartungen. Wegen eines Rückgangs der Auftragsbestände im Hauptmarkt Europa sowie einer Rückrufaktion bei Basketballschuhen geriet die Aktie aber zeitweise unter Druck.
Unsere Aktienfonds tendierten insgesamt fest: Die großen Flaggschifffonds UniFonds und UniGlobal legten um 2,7 bzw. 2,3 Prozent zu, während UniEuropa ein Plus von 2,4 Prozent verbuchte. Sehr freundlich zeigte sich zudem UniEM Fernost, der einen Zuwachs von 3,0 Prozent verzeichnete.
Nach der erfreulichen Markterholung in Folge der US-Präsidentschaftswahl gilt die Aufmerksamkeit der Anleger in dieser Woche wieder stärker der konjunkturellen Entwicklung. Aus den USA stehen unter anderem die Handelsbilanz für September, Groß- und Einzelhandelsdaten und die FED-Sitzung auf dem Programm. In Deutschland veröffentlicht das DIW sein Konjunkturbarometer und aus Mannheim kommt der monatliche ZEW-Konjunkturerwartungsindex. Darüber hinaus werden vor allem in Europa eine Reihe von Unternehmen Quartalszahlen präsentieren.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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