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11:36 Uhr, 15.05.2013

Wacker Chemie warnt vor Folgen der EU-Zölle für chinesische Importe von Solarmodulen

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Reaktion der Chinesen auf die Einführung von EU-Zöllen für Importe von Solarmodulen könnte die deutsche Exportwirtschaft nach Einschätzung von Wacker-Chemie-Chef Rudolf Staudigl hart treffen. In irgendeiner Form werde China sich revanchieren, sagte Staudigl im Interview mit der „Börsen-Zeitung“. Anzeichen für die Einführung entsprechender Schutzzölle der Chinesen auf Polysilizium, einen Grundstoff zur Herstellung von Solaranlagen, gebe es bereits. Wacker Chemie wäre als die weltweite Nummer 2 unter den Produzenten dieses Halbmetalls davon stark betroffen. Doch auch der deutsche Anlagen- und Maschinenbau werde unter den geplanten Handelsbarrieren leiden, so der Konzernchef, der darauf hofft, dass die Bundesregierung ihren Einfluss noch geltend macht. Ab Juni sollen chinesische Solarpaneele in der EU mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 47 Prozent belegt werden.

Nachdem die EU am vergangenen Mittwoch mit der Einleitung eines Anti-Dumping-Verfahrens den Weg für Strafzölle auf chinesische Solarpaneele geebnet hatte, haben die chinesischen Behörden bereits reagiert. So wurde eine Anti-Dumping-Untersuchung von Importen legierter Stahlrohre aus der EU, Japan und den USA eingeleitet. Es geht hier um die Einfuhr spezieller Stahlrohre für den Hochdruck- und Hochtemperaturbereich.

Auch die Bundesregierung warnte bereits vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen der EU und China. „Wir müssen eine einvernehmliche Lösung finden, die einen fairen Wettbewerb bei Importen von Solarprodukten aus China herstellt“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dafür habe sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auch auf EU-Ebene eingesetzt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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