Analyse
16:30 Uhr, 23.01.2023

WACKER CHEMIE - Nach dem Rekordjahr 2022 wird 2023 deutlich schwächer

Trotz eines eher schwachen vierten Quartal hat der Chemie-Konzern seine Prognosen noch erreicht und für 2022 Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis vorgelegt. Im laufenden Geschäftsjahr wird sich das jedoch nicht wiederholen lassen.

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  • Wacker Chemie AG
    ISIN: DE000WCH8881Kopiert
    Kursstand: 133,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Wacker Chemie AG - WKN: WCH888 - ISIN: DE000WCH8881 - Kurs: 133,100 € (XETRA)

Mit Umsatzerlösen von 8,21 (Vorjahr 6,21) Mrd. EUR wurde die Prognosespanne von 8,0 bis 8,5 Mrd. EUR erreicht. Das EBITDA in Höhe von 2,09 (VJ 1,54) Mrd. EUR kratzte gerade so am unteren Ende der Range von 2,1 bis 2,3 Mrd. EUR. Das EBIT stieg um fast 50 Prozent auf 1,69 (VJ 1,13) Mrd. EUR und das Konzernergebnis kletterte in einer ähnlichen Größenordnung auf 1,29 (VJ 0,83) Mrd. EUR.

Die Entwicklung im Schlussquartal hat bessere Zahlen verhindert. Wie das Unternehmen mitteilte, wirkten sich der Bestandsabbau bei Kunden sowie die pandemiebedingten Einschränkungen in China negativ aus.

Im Gesamtjahr 2022 profitierte Wacker zum einen von höheren Preisen als im Vorjahr sowie von positiven Wechselkurseffekten. Außerdem profitierte das Unternehmen von Einsparungen aufgrund des internen Effizienzprogramms. Belastend wirkten sich hingegen die gestiegenen Kosten aus, vor allem für Energie, Logistik und Rohstoffe.

Obwohl der Netto-Cashflow auf 435 (VJ 761) Mio. EUR zurückging, stellt sich die Finanzlage des schuldenfreien Unternehmens mit einem Nettofinanzvermögen von 410 (VJ 547) Mio. EUR nach wie vor erfreulich dar.

Maue Aussichten

Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr beurteilt Wacker-Chef Hartel zurückhaltend. Seiner Aussage nach spürt Wacker inzwischen in mehreren Bereichen, dass sich die Konjunktur abschwächt, was sich negativ auf das Bestellverhalten auswirkt. Nach wie vor sitzen viele Kunden noch auf hohen Beständen, die erstmal abgebaut werden müssen. Experten rechnen für das Geschäftsjahr 2023 mit einem deutlichen Umsatzrückgang und einer Halbierung des Gewinns.

Fazit: An den Zahlen für 2022 und den Analystenschätzungen für 2023 zeigt sich, wie zyklisch das Chemiegeschäft ist. Auch am Langfristchart der Wacker-Aktie lässt sich dies wunderbar ablesen. Es steht zu befürchten, dass der Wert noch einiges an Abwärtspotential besitzt, sodass man sich mit einem Einstieg hier ruhig noch Zeit lassen kann.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 8,21 7,20 7,18
Ergebnis je Aktie in EUR 25,00 12,20 11,80
KGV 5 11 11
Dividende je Aktie in EUR 10,70 5,75 5,75
Dividendenrendite 8,11 % 4,36 % 4,36 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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