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15:12 Uhr, 07.03.2002

W. Brian Arthur erwartet Internetboom

Der US-Ökonom W. Brian Arthur, ein Citibank Professor, der zur Zeit am Santa Fe Institute lehrt, prognostiziert, dass der "richtige Boom" im Internet erst noch bevor steht.

Viele Analysten und Anleger gehen nach dem Platzen der Spekulationsblase vor zwei Jahren davon aus, dass die Boomphase des Internets vorbei sei. Arthur widerspricht: "Die Geschichte zeigt, dass solcher Pessimismus fehl am Platz ist."

Und der Volkswirt, dessen Research Arbeit bei dem Kartellverfahren gegen Microsoft benutzt wurde, fügt hinzu: "Die besten Tage der Informations Revolution könnten in Wirklichkeit noch vor uns liegen."

Arthur fügt hinzu, dass der Boom im Internetsektor "im Grunde einer der vielen technologischen Revolutionen war, die sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts ereigneten."

Die industrielle Revolution von 1760-1820, die Revolution während des Eisenbahnzeitalters von 1825-1875, die Revolution, die durch Stahl und Elektrizität von 1875-1920 ausgelöst wurde und schließlich die Revolution im Fertigungssektor von 1910-1970 entwickelte eine Spekulationsblase, die danach wieder platzte.

"Wenn wir die Informationsrevolution auf die einzelnen Jahre angepasst mit der Revolution im Eisenbahnzeitalter vergleichen, wären wir jetzt irgendwann im Jahre 1850 - gerade nach der Investment Mania nach 1845 und dem Crash von 1847," so Arthur.

Innerhalb von 65 Jahren nach dem Platzen dieser Spekulationsblase wuchs zum Beispiel in Großbritannien die Länge der Eisenbahnstrecken von 2,148 auf 21.000 Meilen, in dieser Zeit schrieben die Unternehmen satte Gewinne, sagte Arthus weiter.

Craig Barrett, der CEO von Intel, hat eine ähnliche Sichtweise: "Das Internet steckt noch in den Kinderschuhen. Die erste Phase hat sich eher für B2B Transaktionen ausgezahlt. Eine Phase in der Zukunft wird sich aber besonders für den Verbraucher als zuträglich erweisen." Barrett spricht hierbei kommende Breitbanddienste und Multimedia Applikationen im Mobilfunkbereich an.

Forrester Research erwartet, dass sich das Volumen des Online Business bis 2006 auf 7 Billionen Dollar verdreifachen wird. Damit wird das Internet in vier Jahren einen Anteil am gesamten Handelsumsatz der USA von rund 27 Prozent haben.

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