Nachricht
22:44 Uhr, 13.08.2009

VW und Porsche machen Weg für integrierten Autokonzern frei

Erwähnte Instrumente

Wolfsburg (BoerseGo.de) - Die Autohersteller Volkswagen und Porsche haben heute den Grundstein für ihrer gemeinsame Zukunft gelegt. Nach einem monatelangen Machtkampf haben die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen heute der Grundlagenvereinbarung für einen integrierten Automobilkonzern mit zehn Marken unter der Führung von Volkswagen zugestimmt. Die Zusammenführung von Volkswagen und Porsche werde gemäß der Vereinbarung in mehreren Schritten erfolgen und soll im Laufe des Jahres 2011 abgeschlossen sein, teilte die beiden Unternehmen am Donnerstagabend mit.

Volkswagen wird sich gemäß dem vereinbarten Konzept bis Ende 2009 für voraussichtlich bis zu 3,3 Milliarden Euro zunächst mit 42,0 Prozent an der Porsche AG beteiligen. Zur Refinanzierung sowie zur Sicherung ihres Ratings plant Volkswagen für das erste Halbjahr 2010 eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Vorzugsaktien. Um den massiven Schuldenberg in den Griff zu bekommen, wird Porsche aller Voraussicht nach im ersten Halbjahr 2011 eine Barkapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Stamm- und Vorzugsaktien durchführen.

Daneben ist vorgesehen, dass die Familiengesellschafter das Vertriebsgeschäft der Porsche Holding Salzburg an Volkswagen veräußern. Abschließend ist eine Verschmelzung der Porsche SE mit Volkswagen geplant. Sie soll im Laufe des Jahres 2011 erfolgen. Porsche soll dabei ein eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Zuffenhausen bleiben.

In den kommenden Wochen sollen die Details zur Umsetzung des Konzepts ausgearbeitet werden. Parallel dazu würden die Verhandlungen mit Katar über den Erwerb der Volkswagen Optionen fortgesetzt und Gespräche mit den finanzierenden Banken von Porsche über das Gesamtkonzept aufgenommen.

Die exakten Beteiligungsverhältnisse nach einer Verschmelzung stehen noch nicht fest. Sie hängen vom Volumen möglicher Kapitalerhöhungen, vom Cash-flow und der Liquiditäts- bzw. Verschuldungssituation beider Unternehmen sowie der zum Zeitpunkt der Verschmelzung festgestellten Wertrelation von Volkswagen und Porsche ab. Die Familiengesellschafter Porsche und Piëch bleiben jedoch größte Aktionäre bei Volkswagen, das Land Niedersachsen wird auch künftig zweitgrößter Aktionär des Volkswagen Konzerns sein.

Die Führung bei Porsche wird künftig der VW-Chef Martin Winterkorn übernehmen. Finanzvorstand wird Hans Dieter Pötsch. Der Aufsichtsrat von Porsche habe in seiner heutigen Sitzung die beiden Manager mit Wirkung zum 15. September in den Vorstand berufen, teilte Porsche mit. Sie werden ihre neue Funktion neben ihrem jeweiligen Vorstandsmandat bei der Volkswagen AG ausüben.

Durch die Zusammenführung von Volkswagen und Porsche entsteht ein integrierter Automobilkonzern mit einem Absatz von rund 6,4 Millionen Fahrzeugen und mehr als 400.000 Mitarbeitern.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten