Kommentar
09:03 Uhr, 01.09.2008

Vom steigenden US-Dollar profitieren

Erwähnte Instrumente

In den vergangenen Monaten wurde die Devisenberichterstattung durch Meldungen über den im Vergleich zum Dollar immer stärker werdenden Euro geprägt. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Experten sagen einen Trendwechsel zu einem schwächeren Euro vorher. Innerhalb weniger Tage stürzte die europäische Währung um mehr als zwölf Cent ab; derzeit notiert der Euro bei einer Marke von etwa 1,47 US-Dollar. Noch Mitte Juli kostete ein Euro den Rekordkurs von 1,60 US-Dollar. Inzwischen wetten Profis wieder auf die US-Währung.

Die Ursachen dieser Entwicklung scheinen vielfältig zu sein: Einerseits stabilisiert sich das US-amerikanische Geschäfts- und Konsumklima, wenn auch auf niedrigem Niveau. Dazu tragen zum Beispiel komfortable Finanzierungsbedingungen für Unternehmen in den USA und eine wachstumsfreundliche Geld- und Fiskalpolitik bei. Einer der Hauptfaktoren für einen wieder erstarkten US-Dollar wird zudem im tendenziell sinkenden Ölpreis gesehen. Steigende Rohstoffpreise haben den US-Dollarkurs in der Vergangenheit gedrückt, weil Anleger ihre Währungsaktivitäten durch Investitionen in den Rohstoffmarkt substituierten. Die Rohstoffhausse ist indes erst einmal beendet; das Ende der US-Dollar-Schwäche wird als logische Konsequenz gesehen.

Gleichzeitig schlägt das Konjunkturklima im Euro-Raum um: Die Exportnachfrage verlangsamt sich, noch immer hohe Rohstoffpreise und Inflationsraten sorgen für Verunsicherung bei den Anlegern. Nicht zuletzt hat auch der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean Claude Trichet, in der letzten Zinssitzung stärker also zuvor die Risiken betont, die zu einer Verlangsamung des Wachstums führen könnten.

Anleger, die vor diesem Hintergrund davon ausgehen, dass der US-Dollar langfristig gegenüber dem Euro weiter an Wert gewinnt, können sich mit einem entsprechenden EUR-USD-Bear-Turboschein positionieren. Diese Instrumente erfreuen sich bei Anlegern vor allem durch das leichte „Handling“ höchster Beliebtheit. Anders als Plain Vanilla Optionsscheine zählen Turbo-Scheine zur Kategorie der Delta-1 Produkte. Das heißt, eine Veränderung des Underlyings, wird beim Turbo-Produkt um den gleichen absoluten Betrag nachvollzogen. Durch den im Vergleich zum Direktinvestment geringeren investierten Betrag und dem daraus resultierenden Hebel kann die prozentuale Veränderung eines Turbo-Scheins allerdings um ein Vielfaches höher sein. Des Weiteren unterliegen Turboscheine nicht dem Einfluss der impliziten Volatilität, welche bei Optionsscheinen einen sehr signifikanten Einfluss auf die Preisbildung hat. Aufgrund ihrer endlosen Laufzeit können sie Anlegern außerdem eine sehr gute Alternative im Vergleich zum Direktinvestment in den Basiswert bieten.

Autor: Christopher Maaß, Zertifikateexperte des Bankhauses Sal. Oppenheim

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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