Kommentar
17:45 Uhr, 09.12.2019

DAX geht schwächer aus dem Handel - Altmaier fordert schnelle Genehmigung von Tesla-Werk

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  • Rheinmetall erhält Auftrag für Flugabwehrsystem
  • Pläne für europäische Batteriezellenfertigung genehmigt
  • China: Autoabsatz schrumpft weiter
  • Sentix-Konjunkturindex steigt auf höchsten Stand seit März 2018
  • FT erhebt neue Vorwürfe gegen Wirecard
  • Sanofi bietet für US-Unternehmen Synthorx
  • Facebook-Apps verletzen Blackberry-Patente
  • Rocket Internet und United Internet bauen gegenseitige Beteiligung ab
  • China will ausländische Computer aus Behörden verbannen
  • Volkswagen will Effizienz steigern
  • Deutschland: Exporte steigen unerwartet
  • Japanische Wirtschaft wächst schneller
  • Chinesische Exporte in die USA brechen ein

DAX

Der deutsche Aktienmarkt hat zur Beginn der neuen Handelswoche Gewinnmitnahmen verbucht. Der DAX sank um 0,46 Prozent auf 13.105,61 Punkte. Vor dem Wochenende hatten noch unerwartet starke Arbeitsmarktdaten aus den USA zu einem deutlichen Kursplus geführt. Die US-Daten hatten am Montag auch in Asien Kursgewinne zur Folge. Allerdings wurde die Euphorie zugleich durch schwächere chinesische Daten zum Außenhandel gebremst. Die chinesischen Exporte in die USA brachen angesichts des Handelskonflikts geradezu ein. Unterdessen konnten die deutschen Exporte im Oktober unerwartet zulegen, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Im Lauf der Woche dürften vor allem die Zinsentscheide der US-Notenbank Fed und der EZB im Fokus stehen. Am Donnerstag findet außerdem die Parlamentswahl in Großbritannien statt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die chilenische Fluggesellschaft Sky hat zehn Maschinen des Typs A321XLR bei Airbus bestellt.
  • Die Lufthansa-Regionalflugtochter Cityline und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo haben eine Tarifeinigung für die rund 900 bei Cityline beschäftigten Flugbegleiter erzielt. Teil der Vereinbarung ist eine dauerhafte Ergebnisbeteiligung sowie Regelungen zur betrieblichen Altersversorgung und zur Altersteilzeit.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat eine schnelle Genehmigung des geplanten Tesla-Werks im Umland von Berlin gefordert. "Es steht sehr, sehr viel auf dem Spiel", sagte Altmaier. Man müsse notfalls auch zur Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren bereit sein.
  • Im Rahmen des von der EU-Kommission geförderten Batteriekonsortiums sollen die deutschen Unternehmen BASF, BMW, Opel, Umicore und Varta gefördert sowie Firmen aus sechs weiteren EU-Mitgliedstaaten gefördert werden, wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Montag mitteilte. Die Förderung der Unternehmen solle nun "sehr rasch" bewilligt werden, heißt es aus dem Ministerium. Neben dem nun bewilligten Konsortium ist ein zweites in Planung, an dem neun deutsche Unternehmen beteiligt sind.
  • Rheinmetall hat einen Auftrag zur Modernisierung der Flugabwehrsysteme eines internationalen Kunden erhalten. Das Auftragsvolumen beträgt 120 Millionen Euro.
  • Nach erneuter Kritik an seinen Bilanzierungspraktiken durch die "Financial Times" hat der Zahlungsdienstleister Wirecard betont, dass sämtliche Regeln des internationalen Standards IFRS eingehalten würden.
  • Der französische Pharmakonzern Sanofi will das US-Pharmaunternehmen Synthorx übernehmen. Synthorx entwickelt Gen-Therapien gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten. Sanofi bietet 68 US-Dollar je Synthorx-Aktie, womit das Unternehmen insgesamt mit 2,5 Milliarden Dollar bewertet wird. Das Gebot entspricht einem Aufschlag von 172 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag.
  • Im Streit um mögliche Krebsrisiken glyphosat-haltiger Unkrautvernichter der Bayer-Tochter Monsanto sind zwei weitere Prozesse in den USA vertagt worden, um den Streitparteien mehr Zeit für einen möglichen Vergleich zu geben. Ein Prozess in Kalifornien wurde um rund sechs Monate verschoben, ein Prozess in Alabama auf unbestimmte Zeit.
  • Mehrere Apps von Facebook verletzen nach einem Urteil des Münchner Landgerichts Patente des Smartphone-Pioniers Blackberry. Facebook könnte dadurch gezwungen sein, die Apps Facebook, WhatsApp, Messenger und Instragram zu verändern, um sie weiter in Deutschland anbieten zu dürfen. Nach Angaben von Facebook halte man bereits entsprechende Versionen der Apps bereit. Zudem will das Unternehmen die Gültigkeit der Blackberry-Patente vor dem Bundespatentgericht anfechten.
  • Der Startup-Inkubator Rocket Internet und der Portalbetreiber United Internet verringern ihre gegenteilige Beteiligung im Rahmen von Aktienrückkaufprogrammen. Rocket Internet bis zu 15 Millionen eigene Aktien zum Preis von 21,50 Euro erwerben, wie das Unternehmen mitteilte. Rund 11 Prozent der zurückgekauften Aktien sollen dabei von United Internet stammen. United Internet will im Gegenzug bis zu 9 Millionen eigene Aktien zu je 29,65 Euro erwerben, davon rund 8,1 Millionen von Rocket Internet. Rocket Internet will die zurückerworbenen Aktien einziehen und das Grundkapital entsprechend herabsetzen.
  • Die "Financial Times" hat neue Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister Wirecard erhoben. In einem am Montag veröffentlichten Artikel wird auf angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Berechnung des Bestandes liquider Mittel im Jahr 2017 verwiesen. Die "Financial Times" hatte wiederholt sehr kritisch über die Bilanzierungspraktiken von Wirecard berichtet, unter anderem über angebliche Scheinbuchungen bei Töchtern in Dubai und Irland. Auch der neue FT-Bericht führte am Montag zu Kursverlusten bei Wirecard. Zuletzt notieren die Papiere rund 1,8 Prozent im Minus.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat sein Übernahmeangebot für das US-Biopharmaunternehmen Spark Therapeutics erneut verlängert. Statt am 10. Dezember soll die Annahmefrist nun am 16. Dezember enden. Dadurch soll den Wettbewerbsbehörden in den USA und Großbritannien mehr Zeit zur Prüfung der Übernahme eingeräumt werden.
  • Der Autobauer Volkswagen will in seinen deutschen Werken die Effizienz erhöhen. "Das Tempo der Verbesserungen und die Ergebnisse sind im Ausland mitunter besser. In Deutschland müssen wir trotz aller Erfolge noch zulegen", sagte VW-Produktionsvorstand Andreas Tostmann der Automobilwoche. "Wir wollen bis 2023 zwei Milliarden Euro an Performance-Maßnahmen in der Produktion bei der Marke Volkswagen realisieren - vor gegenläufigen Effekten wie Inflation oder Tariferhöhungen."

Konjunktur & Politik

  • Wie die "New York Times" berichtet, ist der ehemalige US-Notenbankchef Paul Volcker am Sonntag im Alter von 92 Jahren gestorben. Volcker war von August 1979 bis August 1987 Vorsitzender des Federal Reserve Systems. In seine Amtszeit fiel die Bekämpfung der hohen Inflation durch außerordentlich hohe Leitzinsen. Volcker hatte nach der Finanzkrise von 2008 die sogenannte "Volcker Rule" entwickelt, die Banken von Eigenschäft abhalten sollte, das mit Kundeneinlagen finanziert wird.
  • Die Union hat die SPD zur strikten Einhaltung des Koalitionsvertrags gemahnt. "Die CDU ist vertragstreu, das erwartet sie auch vom Koalitionspartner. Es wird keine Nachverhandlungen geben", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak.
  • Bundesaußenminister Heiko Maas sieht kaum Chancen, dass der Ukraine-Gipfel Ende Januar ein Auslaufen der europäischen Wirtschaftssanktionen gegen Russland ermöglicht. "Es wäre schön, wenn wir irgendwann dahin kämen", sagte Maas.
  • Die EU-Kommission hat die Pläne für eine staatlich geförderte Batteriezellenfertigung in Europa genehmigt. Die insgesamt sieben europäischen Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, dürfen den Aufbau mit bis zu 3,2 Milliarden Euro bezuschussen, wie die EU-Wettbewerbshüter entschieden.
  • Nach Angaben des Branchenverbands PCA ist der Autoabsatz in China im November weiter geschrumpft. Die Zahl der Verkäufe sank um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 1,97 Millionen Fahrzeuge. Es handelt sich bereits um den 17. Rückgang in 18 Monaten. Nach Jahrzehnten rasanten Wachstums schwächelt der chinesische Automarkt seit Mitte 2018.
  • China hofft auf einen baldigen Abschluss eines ersten Handelsabkommens mit den USA. Man wolle "so schnell wie möglich eine Einigung erzielen, die alle Seiten zufriedenstellt", sagte Handelsstaatssekretär Ren Hongbin am Montag in Peking. China fordert als Bedingung für eine Einigung allerdings, dass die für den 15. Dezember angekündigten Erhöhungen von US-Strafzöllen nicht umgesetzt werden und einige der bestehenden US-Zölle wieder abgeschafft werden.
  • Die Konjunkturzuversicht der Anleger in der Eurozone hat sich im Dezember erneut kräftig aufgehellt. Der Sentix-Konjunkturindex stieg um 5,2 Punkte auf plus 0,7 Zähler, die Sentix mitteilte. Damit wurde der höchste Wert seit März 2018 erreicht. Die Volkswirte der Banken hatten im Mittel einen Rückgang um 5,3 Prozent erwartet. Der Sentix-Konjunkturindex basiert auf einer Befragung von 1131 Anlegern zwischen dem 5. und 7. Dezember.
  • 2019 war nach Angaben der Beratungsgesellschaft Kirchhoff Consult das schwächste Jahr für Börsengänge in Deutschland seit der Finanzkrise. Die Zahl der IPOs (Initial Public Offerings) im Börsensegment Prime Standard verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 16 auf drei und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit 2009, wie Kirchhoff Consult am Montag mitteilte. Zugleich sank das Emissionsvolumen um fast 70 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro. Die Hamburger Beratungsfirma erwartet allerdings für 2020 eine deutliche Erholung am IPO-Markt mit mindestens zehn Börsengängen im Prime Standard. Die Pipeline an Börsenkandidaten sei aufgrund zahlreicher Verschiebungen gut gefüllt, heißt es.
  • Staatliche Behörden in China sollen ab dem Jahr 2022 vollständig auf den Einsatz ausländischer Computer-Hardware und Software verzichten. Dies sieht ein Plan des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei vor, über den die "Financial Times" berichtet. Bereits 2020 sollen 30 Prozent der ausländischen Produkte und 2021 weitere 50 Prozent ersetzt werden, heißt es. In den USA und anderen westlichen Ländern wird zunehmend Hardware aus China durch andere Produkte ersetzt, so etwa Mobilfunktechnologie von Huawei. Hintergrund sich Sicherheitsbedenken insbesondere der US-Behörden.
  • Trotz der Handelskonflikte und des schwachen Welthandels sind die deutschen Exporte im Oktober gestiegen. Kalender- und saisonbereinigt legten die deutschen Ausfuhren um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Erwartet wurde eigentlich ein Rückgang um 0,3 Prozent. Die Importe blieben unverändert gegenüber September. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2018 lagen die Exporte um 1,9 Prozent höher und die Importe um 0,6 Prozent niedriger. Die Außenhandelsbilanz schloss im Oktober 2019 mit einem Überschuss von 21,5 Milliarden Euro ab. Im Oktober 2018 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 18,7 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss der Außenhandelsbilanz im Oktober 2019 bei 20,6 Milliarden Euro.
  • Die Exporte Chinas sind im November unerwartet deutlich zurückgegangen. Die Exporte in alle Welt sanken um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhren in die USA brachen sogar um 23 Prozent ein, wie die Zollbehörde in Peking mitteilte. Die schwächeren Exporte könnten unter anderem auf die US-Sonderzölle auf chinesische Waren zurückzuführen sein. Außerdem dürfte die schwächere globale Nachfrage eine Rolle spielen.
  • Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als zunächst gemeldet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Regierung am Montag im Rahmen der zweiten Schätzung mitteilte. Zunächst war nur ein Anstieg von 0,1 Prozent gemeldet worden, nach einem Wachstum um 0,5 Prozent im zweiten Quartal. Auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) legte das BIP im dritten Quartal um 1,8 Prozent zu, nachdem zunächst nur ein Plus von 0,2 Prozent gemeldet worden war.

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