Fundamentale Nachricht
17:15 Uhr, 08.06.2015

Volatile Seitwärtsbewegung eröffnet taktische Anlagechancen

Im April waren die Renditen für deutsche Bundesanleihen fast auf den Nullpunkt gesunken, so die Hansainvest. Damit fehlten die Kaufanreize, was den Markt anfällig für Korrekturen machte.“ Für den weiteren Jahresverlauf erwarten die Experten eine volatile Seitwärtsbewegung, die taktische Anlagechancen eröffnet.

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Hamburg (Godmode-Trader.de) - Beim jüngsten Rückschlag an den Rentenmärkten dürfte es sich um eine gesunde Korrektur handeln, sagt Christian Bender, Fondsmanager bei der Kapitalanlagegesellschaft HANSAINVEST. „Die starken Ausschläge der vergangenen Wochen haben den Investoren verdeutlicht, dass Anleihekurse nicht nur steigen können. Die vorherrschende Sorglosigkeit der Marktteilnehmer gehört damit vorerst der Vergangenheit an“, kommentiert Bender. Der jüngste Zinsanstieg habe aber auch gute Seiten: „Es ist wieder Leben in den Markt gekommen, segmenttypische Risiken sind wieder stärker eingepreist. Da auch Unternehmens- und Peripherieanleihen aktuell höhere endfällige Renditen abwerfen, werden sich bei der erwarteten Seitwärtsbewegung immer wieder interessante Einstiegschancen ergeben“.

Ein Engagement im US-Dollar fließe in diese Einschätzung ein, auch wenn die amerikanische Leitwährung in den zurückliegenden Wochen vorübergehend nachgegeben habe. „Im ausklingenden Winter verabschiedeten sich einige Anleger vom Dollar, weil US-Konjunkturdaten enttäuschten. Zudem deutete Notenbankchefin Janet Yellen an, dass die mehrheitlich für diesen Sommer erwartete Anhebung der Leitzinsen noch etwas länger auf sich warten lassen könnte, was den Dollar zusätzlich unter Druck brachte.“ Vorangegangen war allerdings ein noch viel stärkerer Kursanstieg des Greenback in den Monaten zuvor, sodass die entsprechenden Positionen von Anlegern aus dem Euroraum weiterhin komfortabel im Plus notieren.

Keinen einheitlichen Trend sieht Bender bei Rentenpapieren aus Schwellenländern. Einige Volkswirtschaften kämpften mit hausgemachten Problemen. So litten die Märkte in Brasilien und zeitweise auch in der Türkei unter innenpolitischen Störfeuern. „Die überaus hohen Zinskupons in diesen Staaten federten die währungsseitigen Schwankungen jedoch teilweise ab oder kompensierten diese sogar vollständig. Beruhigen sich die Spannungen, erscheinen auch stärkere Kurs- und Währungszuwächse realistisch“, erklärt Bender. Größere Zurückhaltung sei jedoch bei südafrikanischen Anleihen angebracht. „Hier droht eine Herabstufung in den Non-Investmentgrade-Bereich, was naturgemäß Verkäufe institutioneller Investoren auslösen würde.“ Großen Teilen des Emerging Market-Segments komme andererseits zugute, dass es sich stärker am US-Dollar als am Euro orientiert und dass sich der Ölpreis spürbar stabilisiert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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