Viele faule Ostereier
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Das wird ein Fest! Ei! Ei! Ei! Vier Tage ohne Börse! Genießen Sie es! Vielleicht werden diese vier freien Tage die Schönsten des Jahres, vor allem für die Börsianer, wenn die Pforten mal dicht sind. Diese Zwangsferien haben sich (fast) alle verdient, die mit dem täglichen Ab und Ab der Börse zu tun hatten. Dabei sollte es so ein herrliches Jahr werden - mit dem wunderbaren Aufschwung, den zwar nur die etwas Betuchteren unter uns spüren. Und mit glücklichen Bürgern und ihren optimistischen Zukunftsvisionen aber vor allem mit steigenden Kursen für alle, die ihre Finger nicht von "Wertpapieren" lassen können.
Wobei das Wort W e r t p a p i e r seit der Kreditkrise eine ganz neue Bedeutung erlangte. Man darf da heutzutage nicht so kleinlich sein und sollte schon mal unterscheiden können, trotz Qualitätssiegel. Das einzige, was bislang stieg war die Galle, wenn sich Anleger in diesen Tagen ihre Performance anschauten. Kaum ein Depot, in dem kein faules Ei modert. Selbst die Fahnenstangen bei den Rohstoffen wurden kurz vorm Fest noch rechtzeitig abgesägt. Und auch die "frühen Ostergeschenke" der FED in Form von jetzt sinnlos umherliegenden Finanz - und Zinsspritzen konnten den angewelkten Aktienmarkt nicht zu einem neuen Frühling verhelfen. Es ging wirklich alles schief, was schiefgehen konnte. Sogar das Wetter zeigt sich verschnupft. Dabei bin ich täglich fünf Runden mit dem Auto um den Häuserblock gefahren, um mit zusätzlichem CO2 dem Wetter einzuheizen. Sommer im März! Im letzten Jahr hat das noch geklappt.
Geklappt hat es in diesem Jahr mit Rentenpapieren. Dieser vermeintlich sichere Hafen warf bislang prächtige Gewinne ab. Nur kam zugleich die Teuerung daher und fraß alles wieder auf. Wer borgt eigentlich dem Staat für zehn Jahre und 3,6% sein Geld? Da sich Rohstoffe ganz wacker schlugen, noch eine gute Nachricht: Osterhasen, Ostereier und Osterglocken sind im Preis gestiegen. Wenigstens etwas! Eine "Anlage" in verzehrbaren Produkten mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest dürfte sich später nicht als die schlechteste Wahl erweisen.
Man darf das nicht so ernst sehen, würde Börsenaltmeister Andre Kostolany jetzt wohl sagen. Das ist eben so. Vor allem an der Börse. Erst kommen die Schmerzen und dann die Schmerztabletten. Oder wie ging der Spruch nochmal?
Frank Meyer - TV-Moderator bei n tv
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