Kommentar
15:56 Uhr, 03.07.2017

Verunsicherung nach überraschend heftigem Kurseinbruch

Wir dürfen gespannt sein, ob der DAX in den kommenden Tagen die 12.377 Punkten nachhaltig unterschreitet.

Gastbeitrag des Guidants-Experten Stephan Heibel

Unterstützungen gibt es nun in 500er-Schritten: Bei 12.000 Punkten, bei 11.500 Punkten und dann erst wieder bei 10.800 Punkten. Im Frühjahr 2015 erzielte der DAX bei 12.377 Punkten sein damaliges Allzeithoch, ein Test dieser Marke wäre also charttechnisch durchaus möglich und würde bedeuten, dass die Korrektur bereits ihren Boden gefunden hat. Der Umstand, dass der DAX am Freitag Abend unter diese Marke gerutscht war könnte noch als „Fehlsignal“ durchgehen, wenn diese Marke am heutigen Montag nicht erneut unterschritten wird.

Wir befinden uns in einem Bullenmarkt und da sind Verschnaufpausen, Rückschläge und auch heftige Korrekturen nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich war die relativ korrekturarme Rallye seit dem Brexit-Votum vor einem Jahr. Der DAX ist seither ohne größere Rückschläge von 9.250 auf 12.889 Punkte gestürmt (+39 %).

In den vergangenen zwei Wochen hatte ich Sie im Rahmen der Sentimentanalyse auf heftigere Kursreaktionen vorbereitet: Das Sicherheitsnetz unter der Rallye ist fort. Und so führt ein Ausverkauf, wenn er erstmal begonnen hat, zu einem beschleunigten Kursverlust im DAX. Das haben wir in den vergangenen Tagen gesehen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die DAX-Rallye damit endet. Im Gegenteil, solche Korrekturen sind gesund und können als Basis für den nächsten Schub der Rallye gesehen werden.

Sie merken es: Ich bin ziemlich bullisch gestimmt. Allerdings führt die gestiegene Volatilität an den Märkten dazu, dass ich Stopp Marken im Auge behalte und konsequent umsetzen werde. Denn, wie stark die Verschnaufpause, der Rückschlag oder die Korrektur ausfallen wird, das kann ich derzeit noch nicht absehen.

Der starke Einbruch im Sentiment bei gleichzeitig moderat ansteigender Zuversicht ist jedoch eine solide Basis für eine baldige Fortsetzung der Rallye. Die Frage, die mir meine Kunden nun stellen, lautet: Sollte man gute Börsentage zum Verkleinern der Positionen nutzen, oder schwache Tage zum Aufstocken? Aus Sicht der Sentimenttheorie ist die Antwort eindeutig: Schwache Tage sollten zum Kauf genutzt werden.

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