VERTIV – KI-Schaufelhersteller mit "mispricing at its best" (Q1 2025)
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Vertiv Holdings Co.Kursstand: 77,910 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Vertiv Holdings Co. - WKN: A2PZ5A - ISIN: US92537N1081 - Kurs: 77,910 $ (NYSE)
Der Unterschied? Vertiv verkauft nicht das Gold – sie liefern die Schaufeln. Und Q1 2025 zeigt: Die Spitzhacken sind heiß begehrt.
Du willst auch künftig alle Trades & Analysen von Rocco & Valentin live erleben?
AktienPuls360 | Fundi & Charting: Best of Both Worlds
Im AktienPuls360 habe ich mich mit Rocco Gräfe als Mann mit über 20 Jahren Erfahrung in Charttechnik zusammengeschlossen und wir kombinieren unsere Talente miteinander. Tiefes fundamentales Research & passende charttechnische Einstiege sind keine Traumvorstellung, sondern sind seit Anfang September 2024 Realität.
Drei Depots mit allen Trades, tiefgründige Recherchen, das Experten-Battle Charttechnik vs. Fundamentalanalyse, tägliche Big-Picture-Einordnungen der Märkte und Live-Webinare zu DAX und US-Werten, ...
👉 Überzeuge Dich 14 Tage unverbindlich

Finanzergebnis Q1 2025
Während andere auf die „KI-Giganten“ setzen, bietet Vertiv Zugang zur darunterliegenden Infrastruktur – mit überproportionalem Wachstum, weil jede neue GPU mehr Strom und mehr Kühlung braucht. Infrastruktur skaliert nicht linear, sondern exponentiell.
Besonders hervorzuheben ist das detaillierte Szenario-Management hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen von Zöllen: Das Unternehmen rechnet im schlechtesten Fall mit einem EBIT von 1,8 Milliarden US-Dollar und im optimistischsten Szenario mit 2,015 Milliarden US-Dollar – abhängig von operativer Hebelwirkung und erfolgreichen Beschaffungsmaßnahmen.
Vertiv hat im ersten Quartal nicht einfach geliefert – sie haben geliefert und übertroffen. Mit $2,04 Mrd. Umsatz lag das Unternehmen deutlich über dem Analystenkonsens von $1,92 Mrd., das entspricht einem Plus von 24 % gegenüber dem Vorjahr. Auch das Ergebnis je Aktie überzeugte: $0,64 bereinigtes EPS statt erwarteter $0,61. CFO David Fallon bringt es trocken auf den Punkt: „Wir haben die EPS-Guidance um vier Cent geschlagen – primär durch höheren Operating Profit.“

Das organische Wachstum lag bei 25 %, die operative Marge stieg auf 16,5 %, der Free Cashflow verdoppelte sich auf $265 Mio., und die Orders über die letzten 12 Monate zogen um 20 % an. Da die Auftragseingänge deutlich über den Erwartungen lagen, geht das Management davon aus, dass sich die operative Marge bis Jahresende um bis zu 220 Basispunkte verbessern könnte – doppelt so stark wie ursprünglich prognostiziert. Voraussetzung dafür ist, dass die Maßnahmen zur Zollkompensation bis zum dritten Quartal greifen. Die Lieferkette zeigt sich robust, auch dank regionaler Umstellungen in den letzten zwei bis drei Jahren. Besonders in Nordamerika und Asien ist das Auftragstempo robust. Die Auftrags-Visibilität verbessert sich, was Vertiv verbesserte Planungssicherheit über den typischen 12-Monats-Horizont hinaus verschafft.
Das Book-to-Bill-Ratio liegt bei 1,4x. Das Book-to-Bill-Ratio misst das Verhältnis von eingegangenen Aufträgen (Bookings) zu ausgelieferten Umsätzen (Billings) im selben Zeitraum. Ein Wert von 1,4x bedeutet, dass Vertiv im ersten Quartal 40 % mehr Aufträge erhalten hat, als sie umgesetzt haben – ein starkes Signal für anhaltendes Wachstum und hohe Nachfrage.
Die Region America legten organisch um knapp 29 % zu, Asien-Pazifik sogar um über 36 %. Selbst EMEA, das im KI-Infrastruktur-Rennen noch zurückliegt, zeigte 7 % Wachstum und steigende Pipelines. CEO Albertazzi ist optimistisch: „Wir glauben, dass auch EMEA bald anzieht – die Dynamik ist da.“ Dennoch: EMEA bleibt zurückhaltend, aber mit wachsender Pipeline. Nordamerika und Asien (insbesondere China und Indien) sind die Wachstumstreiber. Book-to-Bill soll über 1 bleiben.
Nachfrageverschiebungen bei den Hyperscalern werden durch andere Kundensegmente gut kompensiert. Vertiv wächst also nicht nur mit Hyperscalern wie Amazon, Microsoft oder Meta, sondern zunehmend mit Enterprise-Kunden, Sovereign-AI-Projekten und Colocation-Providern. Beispiel gefällig? Der iGenius-Deal in Europa, bei dem Vertiv eine vollintegrierte, modulare AI-Infrastruktur liefert – inklusive Flüssigkeitskühlung, Energieversorgung und digitalen Simulationsmodellen (via NVIDIA Omniverse). Damit ist Vertiv nicht nur Lieferant – sondern Mitgestalter der kommenden AI-Ära.
Zollumfeld? Ja. Aber auch Plan
Die aktuelle Zoll- und Handelslandschaft ist alles andere als einfach. Dennoch zeigt Vertiv, wie man Risiken in strategische Stärken umwandelt. Über die letzten 2,5 Jahre hat das Unternehmen eine resiliente Supply Chain aufgebaut, die sich jetzt bezahlt macht. Nur einstellige Prozentanteile der US-Produktion kommen noch aus China, während Kapazitäten in Mexiko und den USA sukzessive ausgebaut werden. Das China-Exposure wird nicht exakt beziffert, aber das Management betont, dass Preismaßnahmen und Sourcing-Maßnahmen jeweils etwa die Hälfte zur Abfederung beitragen.
Das Ziel? Tarifneutralität bis Ende 2025. Und zwar durch eine Mischung aus Preisanpassungen, Neuaushandlung bestehender Verträge und intelligenter Lieferkettenverlagerung. Die Guidance für das Gesamtjahr basiert auf dem Zollstatus vom 22. April – und berücksichtigt explizit ein inflationsgetriebenes Kostenszenario. Eine Seltenheit am Markt – und ein Zeichen von Weitsicht.
Earnings Call Q&A
Fragen drehten sich um Repricing, Supply Chain, AI-Nachfrage und natürlich Zölle.
CEO Albertazzi bestätigte, dass viele Verträge nachträglich angepasst werden – teils auch im laufenden Prozess. Kunden zeigten Verständnis für die geopolitische Realität.
Die Gegenmaßnahmen greifen progressiv, da die Supply Chain Schritt für Schritt optimiert wird (Umstellungen in der Lieferkette (z. B. weg von China hin zu USMCA- oder Inlandsproduktion)). Laut CFO Fallon wird der Peak der Zollbelastung im Q2 erwartet, mit abnehmender Wirkung in Q3/Q4. Neue Preisstrategien und Umstellungen in der Lieferkette (z. B. weg von China hin zu USMCA- oder Inlandsproduktion) sollen im Jahresverlauf schrittweise greifen. Ziel ist volle Zollneutralität bis Ende 2025.
Ziel ist volle Zollneutralität bis Ende 2025. Vertiv gewinnt Marktanteile - „Wir wachsen schneller als der Markt – und das ist kein Zufall“, so Albertazzi. Vertiv sei mittlerweile führend bei „Time-to-Rack“-Lösungen, was hyperskalierende Kunden massiv schätzen.
Analysten wollten auch wissen, wie man den KI-Infrastruktur-Boom frühzeitig erkennen kann. Antwort: Blackwell-Shipments sind ein Indikator – aber Vertiv spürt die Nachfrage 3-6 Monate vorher, da viele Kunden vorab ihre Infrastruktur sichern.
Die Prognose von 15–17 % jährlichem Wachstum über fünf Jahre bleibt bestehen. Aufgrund der Marktunsicherheiten, Blackout-Perioden und Fokus auf Bilanzstabilität sollen Aktienrückkäufe selektiv erfolgen.
Fazit
Aktuell wird Vertiv mit einem erwarteten KGV um 21 – für die einzigartige Positionierung nicht spektakulär. Sobald der Markt die Firma nicht mehr als Industrieplayer, sondern als KI-Rückgrat einstuft, sind hier definitiv höhere Multiples drinnen. Mich hat Vertiv definitiv positiv überrascht und bleibt ein Kauf.Der Markt hat es vielleicht noch nicht voll erfasst. Du jetzt schon. Die Mehrzahl der Analysten bleibt entsprechend optimistisch und sehen ein Kursziel im Bereich von 125 bis 130 USD auf Basis des für 2026 geschätzten EV/EBITDA-Multiplikators von 18 bis 20.
Das passende Trading zur Fundamentalanalyse? Das gibt es im AktienPuls360
👉 Überzeuge Dich 14 Tage unverbindlich

Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.