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11:23 Uhr, 19.08.2010

Lufthansa - Verschlankter Kranich wieder im Steigflug

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  • Aktienanleihe auf Lufthansa
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Die konsequenten Restrukturierungsmaßnahmen bei der Lufthansa zeigten nach Aussage von „aero.de" im Juli erstmals Wirkung. So wurden nach Unternehmensangaben „in allen Verkehrsgebieten Absatzzuwächse und hohe Ladefaktoren erzielt". Dabei stieg im besonders wichtigen Passagierbereich die Auslastung um 1,6 Prozent auf 84,7 Prozent, wobei das Angebot um 4,6 Prozent erhöht werden konnte während die Anzahl der Flüge gleichzeitig nur um zwei Prozent zunahm, was wiederum gerade für eine Effizienzsteigerung im Kurzstreckenverkehr spricht. Insgesamt legte die Zahl der Fluggäste um gut zehn Prozent auf 5,8 Millionen zu. Nimmt man auch noch die Passagiere der Töchter Swiss, British Midland und der Austrian Airlines (AUA) hinzu, kommt man laut „Handelsblatt.com" sogar auf einen Zugewinn von 21 Prozent auf 8,9 Mio. Personen. Einen besonders erfreulichen Beitrag lieferten hier die erst im vergangenen September übernommenen Österreicher mit allein 1,1 Mio. Fluggästen und einer Steigerung um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei dem hart umkämpften Europageschäft konnte Lufthansa mit einem Zuwachs von knapp einem Viertel ebenso überzeugen, wie bei den nach eigenen Angaben „weiterhin robusten" Langstreckenflügen. Komplettiert wurde das Ganze durch eine Verbesserung des während der Finanzkrise besonders stark eingebrochenen Frachtgeschäfts der Tochter Cargo um 19 Prozent, was einer Erhöhung der Auslastung um 5,6 Prozentpunkte auf über 70 Prozent entsprach.

Die guten Verkehrszahlen für Juli überzeugten auf Analystenseite auch Hartmut Moers von der WestLB, zumal sie „die operative Stärke der Fluggesellschaft untermauerten" und einen wesentlichen Schritt hin zur Erfüllung der Gesamtjahresprognosen darstellten. An der Einschätzung „Add" mit einem Kursziel von 14 Euro wollte der Experte deshalb ebenso wenig rütteln wie auf Seiten Equinets Jochen Rothenbacher an seiner Kaufempfehlung für die Aktie mit einer Zielmarke bei 15 Euro. Sein Argument: „Das weiterhin wachsende Fracht-Geschäft und das robuste Preisumfeld deuteten auf eine hohe Rentabilität der Fluggesellschaft hin". Jarrod Castle von der UBS überlegt im Rahmen seiner Branchenstudie bereits, seine 7,9-prozentige Wachstumsprognose für das weltweite Luftverkehrsaufkommen dieses Jahres nach oben anzupassen, fürchtet aber auch Margen-Einbrüche nach möglichen Kapazitätsaufstockungen im vierten Quartal, sowie Gewinnmitnahmen bei der Aktie. Die Kranich-Airline bleibt für ihn aber weiterhin ein „Kauf".

Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Titel aktuell in einer kurzfristigen Rally und könnte noch bis zur Unterstützung bei 12,50 Euro zurücksetzen, bevor es zu einer starken Gegenbewegung bis auf 13,40 Euro kommen könnte. Sollte die Aktie jedoch unter diese Marke fallen, droht ein Test des kurzfristigen Aufwärtstrends bei 11,92 Euro.

Anleger, die auf Jahressicht von einer Seitwärtsentwicklung bei der Lufthansa ausgehen, könnten zu einer CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim greifen. Der Basispreis des bis September 2011 laufenden Papiers befindet sich genau bei 12,30 Euro. Sollte der Titel am Ende nicht unter dieser Marke notieren, bekommt der Investor den vollständigen Nennwert wieder zurückgezahlt. Ansonsten kommt es zur Andienung des Aktienpakets. Die maximale Rendite beläuft sich aktuell auf 12,08 Prozent bzw. 10,91 Prozent p.a.

10,75 % p.a. Lufthansa CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ22FN
Laufzeit: 23.09.2011
Preis: (17.08.2010) Geld / Brief: 99,58 % / 99,78 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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