Vergessen Sie den Agrar-Sektor nicht!

Mit dem zur Schwäche neigenden US-Dollar und der Korrektur an den Aktienmärkten mussten auch die Notierungen der meisten Rohstoffe zuletzt deutlich Federn lassen. Eine Ausnahme bildete bei den sogenannten Soft-Commodities der Zuckerpreis, der sich nach seinem fulminanten Anstieg 2009 um rund 136 Prozent auch im neuen Jahr zumindest bis zur vergangenen Woche schon wieder von seiner besten Seite zeigte. Allerdings erging es anderen Vertretern in diesem Bereich nicht zuletzt auch infolge der gut ausgefallenen zurückliegenden Erntesaison erheblich schlechter.

Was dennoch für steigende Preise bei Agrar-Rohstoffen spricht, sind zum einen das Nachholpotential gegenüber anderen nach dem jähen Absturz im Jahre 2008 weit voraus gelaufenen Sektoren, sowie die bekannten zumindest mittel- bis langfristig geltenden Argumente: Eine rasant wachsende Weltbevölkerung in Verbindung mit demographischen und ernährungsspezifischen Veränderungen ebenso wie die angebotsbegrenzenden Umweltfaktoren durch den Klimawandel und der steigende Konkurrenzbedarf aus dem Bereich der alternativen Energien. An dieser kurstreibenden Gemengelage dürfte sich so schnell auch wenig ändern. So könnten Anleger gerade vor dem Hintergrund einer sich möglicherweise wieder eintrübenden Weltwirtschaft diesen konjunkturresistenteren Sektor in ihrem Rohstoff-Depot stärker gewichten.

Zwei neue noch in Zeichnung befindliche Produkte auf den S&P GSCI Agriculture ER Index bieten die Möglichkeit für eine Investition. Der Basiswert bildet die Wertentwicklung incl. der Rollperformance von acht Terminkontrakten auf die Getreidesorten Chicago- (20,51%) und Kansas-Weizen (4,05%), Mais (21,83%), Sojabohnen (15,84%), sowie Kaffee (5,18%), Kakao (2,91%), Baumwolle (7,60%) und Zucker ab. Letzterer nimmt nach seiner Kursexplosion mit einer Gewichtung von gut 22 Prozent aktuell Platz eins in der Index-Rangliste ein. Das Produkt von der Landesbank Baden-Württemberg, die Agrar Safe-Anleihe, ist mit einer vollständigen Kapitalgarantie zum Laufzeitende in fünf Jahren ausgestattet. Darüber hinaus partizipiert das Papier eins-zu-eins an der Indexentwicklung bis zu einem Cap bei 140 Prozent des Ausgangsniveaus. Um das US-Dollarrisiko muss sich der Investor bei dem Produkt wegen der eingebauten Währungssicherung ebenso wenig Gedanken machen wie bei dem Cap-Bonus-Papier von Goldman Sachs. Der Anleger hat dort den Anspruch auf eine Seitwärtsrendite von 35 Prozent am Ende der dreijährigen Laufzeit. Da er an weiter gehenden Kursanstiegen nicht partizipieren kann, ist für ihn einzig die Einhaltung der bei indikativ 70 Prozent des Startlevels festzulegenden Barriere wichtig. Dazu gibt es noch eine zusätzliche Hürde zu beachten. Denn sollten die Marktbedingungen bei Emission nur die Fixierung einer Kursschwelle von über 75 Prozent zulassen, verzichtet der Emittent auf die Auflegung des Bonus-Zertifikats.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Der Agrar-Sektor verspricht ohne Zweifel in den nächsten Jahren weiteres Kurspotential. Für sicherheitsorientierte Anleger, die maximal nicht mehr als den 2-prozentigen Ausgabeaufschlag verlieren möchten, eignet sich das Garantie-Produkt der LBBW am besten. Dagegen bietet sich die um zwei Jahre kürzere Bonus-Lösung für Investoren an, die auf dem aktuellen Niveau nicht mehr mit einem stärkeren Einbruch des Agrar-Index rechnen, wobei sich dieser zur Erreichung des Maximalerfolgs nicht einmal positiv entwickeln muss. Für beide Produkte gilt: Aufgrund des Index-Konzepts sollte wie bei ähnlichen Basiswerten auch eine mögliche Roll-Problematik beachtet werden.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate