Verdreißigfachung mit Trash-TV
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Als ich vor kurzem Charts durchstöbert habe, ist mir das Schaubild der ProSiebenSat1Media AG aufgefallen. 34 EUR stand da – und ich habe mich daran erinnert, dass ich die Aktie irgendwann im Jahr 2009 mal bei 1,x EUR gehandelt hatte. Tatsache, es lag auch kein Reverse Split dazwischen. Was mich nun aber eigentlich doch stark irritierte war, dass ich in den letzten Jahren einen doch sehr deutlichen Abfall in der Qualität des Programms beobachtet hatte. So arg, dass ich mich kaum noch in ein Programm der Sendergruppe einklicken konnte. Es kommen Momente, da bereue ich die GEZ-Gebühren nicht mal mehr…
Gibt es da einen Zusammenhang? Der Aktienkurs verdreißigfacht sich, die Qualität geht in den Keller? Natürlich – das Motto der Privatsender, die zwischenzeitlich riesige Summen für teure Filme ausgaben, lautet nun wieder billig billig billig. Die zahllosen neuen Schrottformate im TV kosten wenig, es gibt aber immer noch genug Leute die einschalten, womit sich auch weiterhin Werbung verkaufen lässt. Ergo steigt der Gewinn, und die Aktie ist formal günstig.
Die Kehrseite der Medaille: Die Sender ramponieren nachhaltig, womöglich sogar irreparabel, ihr Image. Billig haben sie angefangen (damals durchaus verständlich, sie hatten schlicht nicht viel Geld), und billig sind sie nun wieder. Das Zwischenhoch ist vergessen. Es ist einfach zu verlockend, den kurzfristigen Gewinn nach oben zu prügeln.
Eigentlich haben nur die Zuschauer die Macht, die Qualität wieder zu steigern: Indem sie konsequent aus/wegschalten. Dann müssen es nur noch die TV-Bosse irgendwie mitbekommen, dass die Zuschauer gar nicht so verblödet sind, wie man in den Chefetagen offenbar denkt. Wetten, dass?
Ihr Daniel Kühn
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