Verbraucherstimmung in Europa markiert Trendwende
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Wenn extremer Pessimismus vorherrscht, steht der Aktienmarkt üblicherweise kurz vor einer Kehrtwende. In Europa ist das Verbrauchervertrauen auf einem 20-Jahres-Tief. In Deutschland scheint die Talsohle zwar noch nicht erreicht, aber der Zeitpunkt zur Umschichtung defensiver Portfolios rückt näher.
Mit dem aktuell getrübten Konsumklima in Deutschland könnte sich ein Einstieg in Aktien wieder lohnen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es sich empfiehlt zu investieren, wenn das Verbrauchervertrauen am Boden ist. Immer dann, wenn extremer Pessimismus vorherrscht, steht der Markt üblicherweise kurz vor seiner Talsohle.
An den Aktienmärkten kommt es oft zu einer Aufwärtsbewegung kurz bevor sich das Verbrauchervertrauen erholt. "Das geschieht, weil für eine Aufhellung der Anlegerstimmung nicht unbedingt gute Nachrichten nötig sind. Bereits das Ausbleiben von schlechten Nachrichten kann den Silberstreif am Horizont markieren und die Stimmung der Anleger verbessern", erklärt Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund.
Aktuell befindet sich das Verbrauchervertrauen in Europa auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren und hat sogar den Stand von 1993 unterschritten. Frühere Abstürze in diesen Bereich geschahen an einem wirtschaftlichen Tiefpunkt und wurden von einer deutlichen Erholung am Aktienmarkt abgelöst. Wenn der derzeitige extreme Pessimismus der Konsumenten in Europa wie in der Vergangenheit mit einer deutlichen Kehrtwende am Aktienmarkt einhergeht, könnte sich ein Einstieg lohnen.
Dafür spricht zudem, dass europäische Aktien sehr günstig bewertet sind. Der Markt handelt gegenwärtig bei einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,1. Dieses Niveau ist in der jüngeren Investmentgeschichte nur zweimal unterboten worden, und zwar während der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre und Anfang der 1980er Jahre. Solch günstige Bewertungen waren in der Vergangenheit stets Vorläufer signifikanter Aufwärtsbewegungen in den Monaten und Jahren, die auf diesen Tiefstand folgten.
In Deutschland scheint der Tiefpunkt beim Verbrauchervertrauen zwar noch nicht erreicht, wie die aktuellen GfK-Daten belegen. "Wir nähern uns aber dem Zeitpunkt, an dem defensive Portfolios umgeschichtet werden sollten. Die Märkte sind stark gefallen und die Bewertungen einzelner Aktien sehr günstig", so Hartmann.
Die Börse nehme die zukünftige konjunkturelle Entwicklung gern vorweg und werde deshalb - lange bevor sich die eigentlichen makroökonomischen Daten verbessern - wieder nach oben drehen. Zudem sieht Hartmann die Zeiten ständiger Gewinnwarnungen und täglicher Abwärtskorrekturen hinter uns liegen: "Es gilt daher, jetzt attraktive, unterbewertete Firmen herauszupicken. Das sind die mit solider Bilanz, gutem Cash Flow und diszipliniertem Management mit Top-Track-Record."
Schnäppchen sieht die Fondsmanagerin zum Beispiel in der Chemie- oder Autobranche. Aber nicht alle Firmen werden Gewinner sein. Denn die Gewinnerwartungen für einige Unternehmen sind noch immer zu hoch, Kurseinbrüche damit vorprogrammiert. Wer jetzt in Aktien investiert, sollte deshalb einen langfristigen Anlagehorizont haben und konsequent an den eigenen Anlageprinzipien festhalten.
Quelle: Fidelity
Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist mit einem verwalteten Fondsvermögen von 110,5 Milliarden Euro (Stand 31.12.2008) eines der größten unabhängigen Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 6,97 Mrd. Euro, vertreibt 132 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 206 Mitarbeiter (Stand: 30.12.2008).
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