Verbändebündnis kritisiert Bahn wegen Bahncard
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BERLIN (Dow Jones) - Ein Bündnis aus 28 Verbänden kritisiert die Deutsche Bahn und ihren Plan, die Bahncard ab dem 9. Juni nur noch digital anzubieten. Das grenze einen großen Teil der Bevölkerung aus, monierten die Verbände in einem offenen Brief an Bahn-Vorstandschef Richard Lutz nach Angaben des Paritätischen Gesamtverbands. Das Verbändebündnis gebe zu bedenken, dass mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland kein Internet nutzten und daher auf analogen Zugang zu den Mobilitätsangeboten der Bahn angewiesen seien. Unter den über 80-Jährigen seien es zwei von drei Menschen, die überhaupt kein Internet nutzten.
Bereits seit Oktober vergangenen Jahres sei der Zugang zu Sparpreis-Tickets eingeschränkt worden. "Wir fordern die Deutsche Bahn auf, Bahncard und Spartickets allen Menschen zugänglich zu machen - unabhängig davon, ob sie das Internet nutzen oder nicht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider. Den unterzeichnenden Organisationen gehe es nicht darum, digitale Angebote gänzlich abzulehnen, es gehe ihnen "um die Ungleichbehandlung von On- und Offlinern". Die Bahn sei ein wichtiges Verkehrsmittel, das allen im gleichen Umfang zur Verfügung stehen sollte, auch älteren Menschen.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/mgo
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