VDMA: Produktion im Maschinen- und Anlagenbau sinkt 2024 um 4%
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Geschäfte des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus sind nach Aussage des Branchenverbands VDMA bis zum Sommer etwas besser als erwartet gelaufen, dürften sich aber im nächsten Jahr deutlicher als bisher prognostiziert abschwächen. Wie der VDMA bei seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, rechnet er für 2023 mit einem preisbereinigten Rückgang der Produktion um 1 (September-Prognose: 2) Prozent, aber für 2024 mit einem realen Minus von 4 (2) Prozent. VDMA-Präsident Karl Haeusgen begründete die höhere Prognose für 2023 mit hohen Auftragsbeständen und geringeren Lieferengpässen. Anders als vor einem Jahr könne der sinkende Auftragsbestand die Produktion aber immer weniger stützen.
In den ersten zehn Monaten des Jahres stieg die reale Produktion demnach um 0,9 Prozent, während die Auftragseingänge um 13 Prozent sanken. Damit verringerten sich auch die Auftragspolster. "Eine echte Trendwende ist trotz erster zaghafter Signale einer Bodenbildung vorerst nicht in Sicht", zitiert der VDMA seinen Präsidenten in einer Mitteilung. Auch in den USA könnte die Investitionstätigkeit konjunkturell bedingt nachlassen, während sie in China wohl schwach bleiben werde. Ländern wie Indien oder Mexiko sei zwar weiteres Wachstum zuzutrauen, doch seien diese Märkte für sich genommen nicht groß genug, um Rückgänge auf anderen Märkten kompensieren zu können.
Auch in Deutschland wird die Investitionstätigkeit nach Einschätzung des VDMA schwach bleiben. Nach Ergebnissen einer Befragung des Wirtschaftsforschungsinstituts IW für den VDMA haben sich die Wirtschaftsperspektiven im Inland erneut eingetrübt und liegen wieder auf dem niedrigen Niveau vom Herbst 2022. Auch die Investitionserwartungen für 2024 haben sich demnach deutlich verschlechtert. Ein entscheidender Faktor für mehr Investitionen ist Haeusgen zufolge eine industriefreundliche, langfristig verlässliche Standortpolitik in der EU und in Deutschland.
Mit Blick auf den aktuellen Haushaltsstreit forderte Haeusgen, alles zu unterlassen, was zusätzliche Investitionen unwahrscheinlicher machen würde. Dazu zählten die Blockade des Wachstumschancengesetzes - mit der Erweiterung der Forschungszulage, der Wiedereinführung der degressiven Abschreibung und der Ausweitung der steuerlichen Verlustrechnung.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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