Fundamentale Nachricht
12:47 Uhr, 05.08.2019

VANILLE: Der Preis, die Diebe und die Qualität

Der Chef von Madagaskars Vanille-Exportverband, Georges Geeraerts, befürchtet Ernte-Engpässe und entsprechend weiterhin hohe Preise. Das lockt Diebe an und könnte die Qualität beeinflussen.

Erwähnte Instrumente

  • Symrise AG
    ISIN: DE000SYM9999Kopiert
    Kursstand: 81,020 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Johannesburg (Godmode-Trader.de) - Man benötigt sie in Eisdielen, Bäckereien und Konditoreien, in Supermärkten, aber auch bei der Herstellung von Kosmetika: die Vanille-Schote. Der Chef von Madagaskars Vanille-Exportverband, Georges Geeraerts, befürchtet nun Engpässe und entsprechend weiterhin hohe Preise. Madagaskar, ein Inselstaat vor der Südostküste Afrikas, ist der mit Abstand weltweit wichtigste Vanille-Produzent. 80 Prozent des Weltertrags stammt von hier.

Bei Speiseeis-Zutat zeichnet sich eine geringere Ernte ab. „Wir erwarten eine Ernte mit einer 20 bis 25 Prozent geringeren Menge als im Vorjahr", sagt Geeraerts, der sich aber noch nicht zur Qualität äußern kann. Die steigenden Preise führen immer häufiger zu Diebstählen - und damit auch zu früheren Ernten. Kann das Erntedatum nicht eingehalten werden, sind die Früchte nicht reif, was sich auf die Qualität auswirkt. Denn dadurch sinkt der Anteil an dem wichtigen Inhaltsstoff Vanillin. Die Schoten entfalten ihr volles Aroma erst in den letzten zwei Monaten an den Stauden.

Im Idealfall enthalten die Schoten rund zwei Prozent des wertvollen Aromastoffs. In den letzten fünf Jahren hat Madagaskar Schoten mit einem Gehalt von 1,2 bis 1,3 Prozent auf den Markt gebracht, wie der im Vanille-Geschäft auf Madagaskar stark engagierte niedersächsische Duft- und Aromenhersteller Symrise mitteilte. Das Unternehmen aus Holzminden erarbeitet etwa zehn Prozent der auf Madagaskar angebauten Vanille, deren Preis seit fünf Jahren stetig steigt

Aktuell bewegen sich die Preise für die noch grünen Schoten leicht über dem Vorjahresniveau. „Mit geringeren Preisen würden wir möglicherweise weniger Neid erzeugen und vor allem wieder bessere Qualität haben - das würde uns auch eine Ausweitung von Produktion und Nachfrage ermöglichen", sagt Geeraerts, der einen Preis von 200 Dollar pro Kilo für erstrebenswert hält. Geeraerts schließt leicht höhere Erzeugerpreise aktuell nicht aus. Der Inselstaat bestimmt mit seiner Produktion die Preisentwicklung.

Vanille wird nicht nur für Produkte wie Eiscreme, Kuchen, Kekse, Joghurt, Bonbons und Ähnliches verwendet, sondern auch für Duftstoffe, Körperlotionen, Badezusätze oder Seifen. In günstigeren Produkten kommt vor allem künstliches Vanillin zum Einsatz.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten