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08:57 Uhr, 13.06.2022

VALNEVA bricht ein - Impstoff für EU steht auf der Kippe

Die EU will die Menge an Impfstoff, die bei Valneva bestellt wird, deutlich kürzen. Die Kürzung sei so stark, dass das gesamte Impfstoffprogramm für Europa auf der Kippe stehe, teilte Valneva mit.

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Die Aktien des Impfstoffherstellers Valneva sind seit Freitagabend stark eingebrochen. Im Vergleich zum Donnerstag hat der Kurs inzwischen mehr als 25 Prozent eingebüßt.

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Der österreischisch-französische Impfstoffhersteller hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass die EU die Impfstoffmenge, die bei Valneva bestellt werden soll, deutlich kürzen will. Die Kürzung soll offenbar so stark ausfallen, dass sich die Impfstoffproduktion für Valneva nicht mehr rechnen würde. "Sollten sich diese Angaben konkretisieren, wird Valneva nicht in der Lage sein, den Vorabkaufvertrag so anzupassen, dass er eine Reduzierung des Auftrags ermöglicht, und die Europäische Kommission wird die Vereinbarung daher wahrscheinlich kündigen. Infolgedessen hätten die Europäer keinen Zugang zu Valnevas inaktiviertem Impfstoff VLA2001", teilte Valneva mit.

Valneva hat als einziger europäischer Impfstoffhersteller einen konventionellen Ganzvirus-Totimpfstoff entwickelt. Andere Impfstoffe basieren auf der mRNA-Technologie, sind Vektor-Impfstoffe oder Impfstoffe auf Protein-Basis.

Valneva-Chef Thomas Lingelbach sagte in einem Interview mit "Business Insider", dass der Vertrag mit der Europäischen Kommission eigentlich vorsah, "dass wir in diesem Jahr 24 Millionen Dosen mit Option auf weitere Impfungen im nächsten Jahr verkaufen werden". Wie stark die Kürzungen ausfallen, wollte Lingelbach nicht sagen. Laut "Business Insider" sollen aber offenbar allein die ursprünglich für Deutschland geplanten 12 Millionen Dosen auf nur noch eine Million Dosen zusammengestrichen werden. Diese Größenordnung komme hin, sagte Valneva-Chef Lingelbach.

Die Schuld für die Verzögerungen, die jetzt offenbar zur Kürzung der Bestellmenge führen sollen, sieht Valneva bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). "Im März bekamen wir eine Liste an Fragen von der EMA zugeschickt, die wir umgehend beantworteten und einreichten. Damals rechneten wir mit einer Zulassung im April 2022. Die EMA reagierte allerdings erst acht Wochen später und legte eine weitere Liste mit Fragen vor, die wir ebenfalls beantworteten. Dadurch verschob sich die Zulassung um zwei Monate auf Juni 2022", sagte Valneva-Chef Lingelbach zu "Business Insider".


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