Analyse
11:00 Uhr, 28.08.2023

UZIN UTZ – Kurs unter Buchwert, ist die Aktie ein Kauf?

Auf ein durchwachsenes erstes Geschäftshalbjahr blickt der Spezialist für Bodensysteme zurück. Die schlechte Stimmung in der Baubranche führte zu einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Wie stellen sich die Aussichten für den Rest des Jahres für Uzin Utz dar?

Erwähnte Instrumente

  • Uzin Utz SE
    ISIN: DE0007551509Kopiert
    Kursstand: 45,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Uzin Utz SE - WKN: 755150 - ISIN: DE0007551509 - Kurs: 45,800 € (XETRA)

Wie das Ulmer Unternehmen in seinem Halbjahresbericht mitgeteilt hat, ist die Stimmung in der deutschen Baubranche auf den tiefsten Stand seit 2010 gefallen. Ursache dafür sind hohe Preise für Baumaterialien, gestiegene Finanzierungskosten und teilweise gesunkene Fördergelder. Deutschland ist für Uzin Utz nach wie vor der wichtigste Einzelmarkt, auch wenn der Auslandsanteil am Umsatz auf 65,4 (VJ 64,2) Prozent gestiegen ist. Aber auch international gerät die Bautätigkeit ins Stocken, gerade in Europa. In den USA sind die Bauinvestitionen im ersten Halbjahr dagegen noch leicht gestiegen.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 0,7 Prozent auf 244,67 (VJ 246,48) Mio. EUR ausweisen musste. Im ersten Quartal war hingegen noch ein Umsatzplus von 4,2 Prozent erreicht worden. Das EBIT ging um 18,6 Prozent auf 17,47 (VJ 21,46) Mio. EUR zurück, was einer Marge von 7,1 (VJ 8,7) Prozent entspricht. Das Nettoergebnis fiel um 21,4 Prozent auf 11,02 (VJ 14,03) Mio. EUR.

Aufgrund der Reduzierung des Vorratsvermögens und des Forderungsbestands verbesserte sich der operative Cashflow auf 11,72 (VJ minus 18,0) Mio. EUR. Der Bestand an liquiden Mitteln wurde auf 26,04 (VJ 23,01) Mio. EUR erhöht. Dem standen höhere Finanzverbindlichkeiten von 45,77 (VJ 25,89) Mio. EUR gegenüber, sodass sich die Nettoverschuldung auf 19,73 (VJ 2,88) Mio. EUR erhöhte. Die Eigenkapitalquote stieg auf 56,1 (VJ 55,8) Prozent.

Aussichten bleiben trübe

Für das zweite Halbjahr gibt sich das Management nicht sehr zuversichtlich. Ein weiterer Rückgang der Baugenehmigungen in den meisten Kernmärkten von Uzin Utz lässt für die verbleibenden Monate keine Besserung mehr erwarten. Deshalb wird für das Gesamtjahr jetzt auch nur noch mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau gerechnet. Bislang war von einem moderaten Zuwachs ausgegangen worden. Für die EBIT-Marge wird weiterhin ein moderate Rückgang in Aussicht gestellt. Im letzten Jahr erreichten die Schwaben bei einem Konzernumsatz von 487,13 Mio. EUR eine EBIT-Marge in Höhe von 7,5 Prozent.

Fazit: Die Umsatzwarnung bei Uzin Utz überrascht nicht und war vom Markt bereits mehr oder weniger antizipiert worden angesichts der deutlich negativen Entwicklung im Bauhauptgewerbe. Auch für das kommende Jahr geht die Mehrzahl der Analysten von weiter sinkenden Umsätzen und Ergebnissen aus. Aufgrund dessen drängt sich meiner Meinung nach ein Kauf der Uzin Utz-Aktie auf dem aktuellen Niveau nicht auf. Bei Kursen unter 40 Euro kann über erste Engagements nachgedacht werden.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 487,13 488,60 466,10
Ergebnis je Aktie in EUR 5,02 3,99 3,13
KGV 9 11 15
Dividende je Aktie in EUR 1,60 1,50 1,70
Dividendenrendite 3,49 % 3,28 % 3,71 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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