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17:58 Uhr, 03.06.2009

USA wollen Rohstoffbörsen strenger regulieren

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

London (BoerseGo.de) - Der neue Vorsitzende der CFTC, der Terminbörsenaufsicht in den USA, steht hinter dem Vorschlag mehrere Politiker, Handelsgrößen an Rohstoffterminbörsen stark zu begrenzen. Durch die Begrenzung der maximalen Positionsgröße an Rohstoffbörsen würde es ermöglicht, übertriebene Spekulation einzelner Marktteilnehmer zu vermeiden, so Gray Gensler, der vor einer Woche zum Chef der CFTC ernannt wurde.

In den USA ist die Regulierung und Aufsicht der Aktienbörsen der Securities and Exchange Commission, kurz SEC, untergeordnet. Die CFTC ist hingegen für die Ordnung der Terminbörsen zuständig. Weltweit, aber insbesondere in den USA ist mit der Ölpreissteigerung bis auf 147,27 US-Dollar/Barrel im Juli 2008 die Diskussion darüber entbrannt, welche Rolle Spekulanten und kapitalstarke Marktteilnehmer bei dieser Preissteigerung gespielt haben. Auch in Hinblick auf tägliche Nahrungsmittel wie Weizen und Mais, in denen ebenfalls spekuliert wurde und die ebenfalls deutlich angestiegen sind, wurde eine strengere Regulierung der Rohstoffbörsen gefordert.

„Die CFTC, zusammen mit der Regierung Obama und anderen Regulierungsbehörden arbeiten gemeinsam mit dem Kongress, um eine breite Reform der Regulierung der Terminbörsen umzusetzen“, so Gensler. „Das gilt insbesondere für die Märkte, die bereits von der CFTC reguliert werden, aber auch für die Börsen, die bald unter die Aufsicht der CFTC gestellt werden.“

Im speziellen wolle man sich dabei die so genannten over-the-counter-Termingeschäfte ansehen. Dort wurden die größten Geschäfte getätigt, als der Ölpreis im letzten Jahr so deutlich angestiegen ist. Am over-the-counter-Markt, der abseits der Börsen abgewickelt wird, gibt es bislang keine maximalen Positionsgrößen. So kam es dazu, dass eine schweizerische Handelsgesellschaft im letzten Jahr, als der Ölpreis über 140 US-Dollar/Barrel anstieg, mehr als ein Viertel des gesamten Ölmarktes kontrollieren konnte.

„Wir freuen uns darauf, mit dem Kongress und neuen Behörden zu kooperieren, um maximale Positionsgrößen im Hinblick auf den OTC-Markt (OTC=over the counter) festzulegen, der eine wichtige oder sogar die entscheidende Rolle bei der Preisfindung an regulierten Börsenplätzen spielt.“

Nach dem Gesetzesentwurf, an dem die CFTC nun arbeitet, würde die Beaufsichtigung des OTC-Marktes der SEC und der CFTC zugleich untergeordnet. Die CFTC würde dabei die Macht erteilt, die maximalen Positionsgrößen festzulegen. Laut Gensler fordert die Regierung unter Barack Obama bis zum Jahresende die konkrete Umsetzung des Plans.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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