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11:38 Uhr, 20.10.2003

USA: Wirtschaftswachstum "stratosphärisch"

Die US-Regierung wird am 30. Oktober Daten zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal vorlegen. Volkswirte überschlagen sich im Vorfeld dieser Veröffentlichung gegenseitig mit ihren Prognosen: Das Wachstum war "stratosphärisch", so Goldman Sachs, Lehman Brothers sprechen von "extrem solide", "sehr stark" und "sehr lebhaft", während die Citigroup der Meinung ist, dass das Wachstum im dritten Quartal "wie auf einem Katapult" anschnellte.

"Die Verbraucherausgaben, die Unternehmensinvestitionen und die Bauausgaben waren höher als ursprünglich erwartet", so UBS Chefvolkswirt Maury Harris.

Mit den niedrigen Leitzinsen und den milliardenschweren Programm zur Konjunkturbelebung und Steuerkürzung der Bush-Regierung wurde bereits vor Monaten mit einem starken dritten Quartal gerechnet, doch fallen die Erwartungen in den letzten Tagen und Wochen noch stärker als bisher aus.

Die Verbraucherausgaben sind laut den Prognosen um 6.5-7% gewachsen, so Bill Dudley, Chefvolkswirt von Goldman Sachs. Das wäre das größte Wachstum in 15 Jahren.

"Der Konsum fiel besonders stark aus, was durch die Zusammenkunft mehrere Faktoren begünstigt wurde: positive Vorzeichen für Refinanzierungskredite, Steuerkürzungen und einen Nachkriegsschub des Verbrauchervertrauens", so Joe Abate, Volkswirt von Lehman.

Doch laufen diese Stimuli nun aus. Der Verbraucher wird keine weiteren Steuerrückzahlungen erhalten, der Hypothekenkreditboom ist den Erwartungen zufolge an seinem Höchstpunkt angelangt und das Verbrauchervertrauen verharrt seit Monaten auf einem Niveau - mit fallender Tendenz, wartend, dass sich eine Erholung am Arbeitsmarkt abzeichnet.

"Der Großteil des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal scheint eine direkte temporäre Folge der Steuersenkungen zu sein", so Dudley. "Wir schätzen, dass der durchschnittliche Privathaushalt in den USA bereits 75% seiner Steuerrückzahlungen im dritten Quartal ausgegeben hat, das ist ein größerer Anteil als wir eigentlich erwartet hatten."

Volkswirte rechnen damit, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 6.6% wachsen wird, was doppelt so viel ist wie die 3.3% aus dem zweiten Quartal. Im ersten Quartal lag das Wachstum noch bei 1.4%. Goldman Sachs rechnen allerdings im nächsten Jahr mit einer Einfindung des Wachstums zwischen 3 und 4 Prozent.

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