USA: Weitere Entspannung am Arbeitsmarkt
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1. Der Arbeitsmarktbericht für November bestätigt unsere Erwartungen, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt weiter stabilisiert. Die Anzahl der Beschäftigten stieg zwar nur um 57.000 Personen und erfüllte nicht die Markterwartungen (Bloomberg-Umfrage: 150.000 Personen; DekaBank: 170.000 Personen). Zudem wurden die Vormonate um 15.000 Beschäftigte nach unten revidiert. Dabei sank die Arbeitslosenquote auf 5,9 % (Bloomberg-Umfrage: 6,0 %; DekaBank: 5,9 %) und ist erstmals seit März diesen Jahres unterhalb von 6,0 %. Die Anzahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe verringerte sich nochmals um 17.000 Personen (Bloomberg-Umfrage: -12.000 Personen; DekaBank: -20.000 Personen) und die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,1 % gegenüber dem Vormonat.
2. Die Bewegungen in der Teilstatistik zur Beschäftigungsentwicklung ist im November nur gering: Der größte Beschäftigungsaufbau wurde im Gesundheitswesen erzielt (+34.000 Personen), während der stärkste Beschäftigungsabbau im Handel-, Transport- u. Versorgungssektor stattfand (-17.000 Personen). Interessanter ist daher der drei, sechs und zwölf Monatsvergleich:
Hier zeigt sich, dass die Dynamik am Arbeitsmarkt in den vergangenen drei Monaten vor allem in den Bereichen Unternehmensberatung, Gesundheitswesen und Handel-, Transport- u. Versorgungssektor stattgefunden hat. Nicht überraschend ist, dass der produzierende Sektor am stärksten diese Dynamik bremst. Jedoch scheint dieser Bremsfaktor zunehmend an Stärke zu verlieren. Es ist in den kommenden Monaten zwar nicht zu erwarten, dass trotz guter Stimmungsindikatoren im produzierenden Gewerbe ein neues Beschäftigungswunder vor uns liegt. Jedoch scheinen die Zeiten, in denen der Beschäftigungsabbau im produzierenden Gewerbe jeglichen Beschäftigungsaufbau in anderen Branchen überlagern konnte, vorbei zu sein.
3. Ist der Arbeitsmarktbericht für November eine Enttäuschung? Die Finanzmärkte reagierten auf die heutigen Daten verschnupft. Die Renditen der 10jährigen Staatsanleihen sackten kurz nach Bekanntgabe um 10 Basispunkte ab. Es handelt sich bei der Beschäftigung zwar um eine negative Überraschung, aber dies kann aus unserer Sicht nicht als eine neuerliche Schwäche beim Einstellungsverhalten der Unternehmen interpretiert werden. Ökonomisch betrachtet sind die heutigen Daten alles andere als schlecht. Die US-Wirtschaft befindet sich wieder auf einem Wachstumspfad, der Beschäftigungsaufbau ermöglicht, und die Arbeitslosenquote sinkt Monat für Monat. Zudem zeigen die Arbeitsmarktkomponenten der einschlägigen Befragungsindikatoren eindeutig auf eine Belebung am Arbeitsmarkt und der starke Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den vergangenen Wochen fügt sich gut in das Gesamtbild. Diese Rahmenbedingungen sind im November letztlich besser gewesen als im Oktober, sodass wir einen stärkeren Beschäftigungsanstieg erwartet hatten. Vor diesem Hintergrund gehen wir nach wie vor davon aus, dass in den nächsten Quartalen konstante Beschäftigungszuwächse um 100.000 Personen pro Monat und mehr realistisch sind, sodass der private Konsum durch positive Einkommenseffekte Unterstützung erhält.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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