Kommentar
17:40 Uhr, 12.10.2020

Ceconomy übertrifft Erwartungen deutlich - Kretinsky sichert sich weitere Metro-Anteile

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Wirtschaftsnobelpreis für US-Forscher Paul Milgrom und Robert Wilson
  • Daimler und VW verstoßen gegen EU-Emissionsziele
  • AstraZeneca erhält 486 Mio. USD für Antikörper-Cocktail
  • Velero und Fashionette planen Börsengang in Frankfurt
  • BaFin verhängt Strafe gegen Covestro
  • Stabilus nach Zahlen gefragt
  • USA: Weiter keine Einigung auf neue Coronavirus-Hilfen
  • China lockert Marginanforderungen bei Fremdwährungskäufen
  • Henkel schließt Übernahmen nicht aus

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt ist fester in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,67 Prozent auf 13.138,41 Punkte. Zum Wochenauftakt war die Nachrichtenlage dünn. In den USA blicken die Börsianer bereits voller Spannung auf die am Dienstag beginnende US-Berichtssaison. In den kommenden Wochen legen die meisten US-Konzerne ihre Zahlen für das dritte Quartal vor. Den Beginn machen in der aktuellen Woche einige US-Großbanken. In China wurden zu Beginn der neuen Woche deutliche Kursgewinne verzeichnet. Rückenwind kam dabei insbesondere von einem schwächeren Yuan, nachdem die chinesische Notenbank Mindestreserveanforderungen von zuletzt 20 Prozent auf den Kauf von Fremdwährungen gestrichen hatte. Dadurch können Marktteilnehmer leichter Fremdwährungen wie den Dollar kaufen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Elektronikhändler Ceconomy hat im Geschäftsjahr 2019/20 auf Basis vorläufiger Zahlen beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf Konzernebene sowohl die eigene Prognose als auch die Markterwartungen "deutlich" übertroffen. Dies teilte das Unternehmen am Montagnachmittag mit, ohne Details zu den Zahlen zu nennen. Das bessere EBIT sei "maßgeblich auf eine besser als erwartete Umsatzentwicklung im vierten Quartal, insbesondere aufgrund einer fortgesetzt starken Kundennachfrage sowie der weiterhin erfolgreichen Online-Aktivitäten" zurückzuführen, erläuterte das Unternehmen. Ceconomy selbst hatte zuletzt ein EBIT von 165 bis 185 Millionen Euro in Aussicht gestellt, während die Markterwartungen bei 176 Millionen Euro lagen.
  • Der tschechische Investor Daniel Kretinsky hat sich mit seiner Gesellschaft EP Global Commerce (EPGC) Zugriff auf weitere Metro-Anteile gesichert. Die Gesellschaft hält nun 34,99 Prozent der Metro-Stimmrechte, davon 29,99 Prozent direkt und 4,99 Prozent indirekt über andere Instrumente, wie aus Stimmrechtsmitteilungen hervorgeht. Zuvor hatte EPGC 32,71 Prozent der Stimmrechte gehalten, davon ebenfalls 29,99 Prozent direkt und 2,71 Prozent über andere Instrumente. Bei den anderen Instrumenten handelt es sich um sogenannte Total-Return Equity Swaps. EPGC hatte im September ein neues Übernahmeangebot für Metro in Höhe von 8,48 Euro je Metro-Stammaktie und 8,89 Euro je Metro-Vorzugsaktie. Das Angebot geht bis zum 29. Oktober.
  • Daimler und Volkswagen befinden sind laut einer Studie des Umweltdachverbands Transport & Environment (T&E) noch nicht auf dem richtigen Weg, um die neuen CO2-Grenzwerte für durchschnittliche Emissionen neuer Autos einzuhalten. Dagegen erfüllen die PSA Group, Volvo, der Verbund aus FCA und Tesla sowie BMW die sogenannten Flottenziele bereits jetzt. Renault, Nissan, Toyota-Mazda und Ford müssen die durchschnittlichen Emissionen noch um zwei Gramm Kohlendioxid pro Kilometer reduzieren. T&E erwartet, dass der Marktanteil von Elektroautos in Europa in diesem Jahr von 3 Prozent auf 10 Prozent und im kommenden Jahr sogar auf 15 Prozent steigen wird.
  • Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re und der deutsche Autobauer Daimler wollen künftig bei Automobil- und Mobilitätsversicherungen zusammenarbeiten. Beide Konzerne haben das Gemeinschaftsunternehmen Movinx gegründet, das volldigitale Motorfahrzeug- und Mobilitätsversicherungsprodukte entwickeln soll. Beide Konzerne halten jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Joint Venture.
  • Das Berliner Immobilienunternehmen Velero will bei seinem geplanten Börsengang in Frankfurt bis zu 550 Millionen Euro einsammeln. Geplant ist eine Platzierung von knapp 16,7 Millionen Aktien zu einem Preis von je 30 Euro sowie von zusätzlichen bis zu 1,67 Millionen Aktien bei entsprechender Nachfrage, wie das Unternehmen mitteilte. Mit dem Geld sollen rund 10.200 Wohnungen von angelsächsischen Investoren erworben werden. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 21. Oktober, der Börsengang ist für den 27. Oktober geplant.
  • Der Handtaschen-Onlinehändler Fashionette plant bis Jahresende einen Börsengang in Frankfurt. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von gut 73 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 6,8 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten 2020 konnte der Umsatz um 24 Prozent zulegen.
  • Der britische Pharmakonzern AstraZeneca erhält für die Entwicklung und Produktion des Covid-Impfstoffpräparats AZD7442 486 Millionen US-Dollar von der US-Regierung.
  • Wegen eines Verstoßes bei den Veröffentlichungspflichten im Zusammenhang mit einer Kapitalherabsetzung hat die Finanzaufsicht BaFin eine Strafe in Höhe von 600.000 Euro gegen den Spezialchemiekonzern Covestro verhängt. Covestro will den Bußgeldbescheid akzeptieren.
  • Die Aktien des Automobil- und Industriezulieferers Stabilus können nach den am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen zu Beginn der neuen Woche zulegen. Die Aktien notieren gegen Mittag mehr als 12 Prozent im Plus bei 55,90 Euro. Der Umsatz war in den zwölf Monaten bis Ende September um fast 14 Prozent auf 822 Millionen Euro gesunken, die bereinigte EBIT-Marge betrug 11,7 Prozent. Im August hatte Stabilus Corona-bedingt nur einen Umsatz von 800 Millionen Euro und eine bereinigte EBIt-Marge von rund 11 Prozent in Aussicht gestellt.
  • Der polnische Onlinehändler und Amazon-Konkurrent Allegro ist nach seinem Börsengang am Montag mit einem kräftigen Kursplus von zeitweise mehr als 50 Prozent in den Handel gestartet. Das Unternehmen wurde zeitweise mit knapp 15 Milliarden Euro bewertet und wurde damit auf einen Schlag zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Polens.
  • Der Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa hat einen Großauftrag aus Schweden erhalten und soll Windturbinen für ein 372-MW-Projekt in Björnberget liefern. Angaben zu finanziellen Details machte das Unternehmen nicht,
  • Die Genehmigung des neuen Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide bei Berlin könnte sich weiter hinziehen. Verschiedene Umweltschützer kritisierten, dass die Bauantragsunterlagen nur teilweise ausgelegt worden seien und fordern eine ernute Auslegung der Planungsunterlagen, wie das "Handelsblatt" berichtet.
  • Der Zahlungsdienstleister PayPal will kleinen und mittleren Händlern die Akzeptanz bargeldloser Zahlungen auch ohne traditionelles Kartenterminal ermöglichen. Dies soll über die Verwendung von QR-Codes erfolgen, wie Paypal-Finanzchef John Rainey der Süddeutschen Zeitung sagte. Bisher habe es dafür keine große Nachfrage gegeben. In China ist das Bezahlen per QR-Code hingegen inzwischen das Standard-Bezahlverfahren.
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel schließt weitere Übernahmen nicht aus. "Wir schauen uns regelmäßig mögliche Ziele an, und wenn unsere Kriterien erfüllt sind, werden wir auch zukaufen", sagte Henkel-Chef Carsten Knobel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe).

Konjunktur & Politik

  • Die beiden US-Forscher Paul Milgrom und Robert Wilson erhalten den diesjährigen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mitgeteilt hat. Milgrom und Wilson erhalten den Preis "für Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindungen neuer Auktionsformate", wie die Akademie erläuterte. Durch die neuen Auktionsformate hätten ganze Gesellschaften zum Beispiel bei der Versteigerung von Frequenzspektren Mehreinnahmen erzielt, erläuterte die Akademie.
  • Finanzminister Olaf Scholz zeigt sich "sicher", dass es bis zum Sommer 2021 einen internationalen Konsens bezüglich der Digitalsteuer geben wird. Aufgrund der Pandemie kommen die Verhandlungen derzeit langsamer voran als geplant. Ursprünglich war eine Einigung für Ende 2020 in Aussicht gestellt worden.
  • Finanzminister Olaf Scholz sieht die EU angesichts des gemeinsamen Wiederaufbaufonds und neuer gemeinsamer Steuern zur Finanzierung der Hilfen auf dem Weg in eine Fiskalunion. "Wir bewegen uns in Richtung Fiskalunion und erreichen damit einen großen Fortschritt für die Handlungsfähigkeit und Souveränität der EU", sagte Scholz am Montag.
  • Nach einem Interview von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane mit dem "Wall Street Journal" rechnet die Commerzbank damit, dass die EZB ihre Geldpolitik nicht mehr in diesem Jahr zusätzlich lockern wird. Lane habe angedeutet, dass einige Faktoren, die für die Geldpolitik entscheidend seien, sich positiv entwickeln könnten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde appellierte unterdessen an die Regierungen in der Eurozone, ihre Hilfsmaßnahmen nicht abrupt zu beenden.
  • Rund 137 Staaten weltweit haben sich auf das Grundgerüst für eine globale Mindestbesteuerung von Unternehmen sowie eine neue Bemessungsgrundlage bei der Besteuerung von Digitalkonzernen geeinigt. Wichtige Details stehen aber noch aus. Ein Abschluss ist bis Mitte nächsten Jahres geplant. Hintergrund der Initiative ist vor allem, dass viele Technologiekonzerne in den Märkten, in denen sie tatsächlich aktiv sind, oft nur geringe Steuern zahlen, weil die Gewinne auf dem Papier zum größten Teil in Steueroasen anfallen.
  • ifo-Präsident Clemens Fuest hat vor einer zu starken Beschränkung der Wirtschaft im Kampf gegen die Corona-Pandemie gewarnt. "Wir brauchen Beschränkungen, die wirtschaftliche Aktivität ermöglichen, statt sie zu verhindern", sagte Fuest. Der starke Anstieg der Neuinfektionen sei auch auf die stark gestiegene Zahl an Tests zurückzuführen, betonte Fuest.
  • Der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, hat vor den Folgen fauler Kredite in den Bilanzen europäischer Banken gewarnt. "Die Banken sollten einen ehrlichen Blick in ihre Kreditbücher werfen und prüfen, welche ihrer Kunden die Krise wirklich überstehen werden", sagte Enria dem "Handelsblatt". "Die Institute müssen jetzt damit beginnen, damit die Welle an faulen Krediten gar nicht erst zu groß wird." In einem von der EZB simulierten Extremszenario wegen der Corona-Krise könnte das Volumen fauler Kredite auf 1,4 Billionen Euro wachsen, heißt es. Enria zufolge ist es noch zu früh, das Extremszenario auszuschließen.
  • Die chinesische Notenbank hat Margin-Anforderungen für den Forex-Handel gestrichen. Bisher mussten Marktteilnehmer wie Banken eine Mindestreserve von 20 Prozent vorhalten, wenn sie Fremdwährungen kaufen wollten. Nun können Fremdwährungen auch ohne Erfüllung einer Mindestreserve erworben werden.
  • Die Großhandelspreise in Deutschland haben sich im September gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent nach einem Plus von 0,5 Prozent im Vormonat.
  • Demokraten und Republikaner in den USA können sich weiter nicht auf neue Coronavirus-Hilfen einigen. Ein Vorschlag von Finanzminister Steven Mnuchin im Volumen von mehr als 1,8 Billionen US-Dollar wurde von Demokraten als unzureichend kritisiert. So seien in den Hilfen nicht genügend Mittel für Tests auf das Coronavirus und die Kontakt-Nachverfolgung vorgesehen. Präsident Trump sagte unterdessen, die Republikaner seien weiter an einer Einigung interessiert. Trump gab erneut der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die Schuld am bisherigen Scheitern der Verhandlungen.
  • US-Präsident Donald Trump sieht sich von seiner Coronavirus-Infektion geheilt. "Ich habe dieses verrückte, furchtbare China-Virus geschlagen. Sieht so aus, als ob ich immun bin", sagte Trump im Sender Fox News.

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