USA: Warten auf Beschäftigungsaufbau
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1. Wer für August fest mit dem ersten Beschäftigungsaufbau seit Januar gerechnet hatte, der wurde enttäuscht. Der heutige Arbeitsmarktbericht für August zeigt, dass das bisherige Wachstum noch nicht für ein verändertes Einstellungsverhalten ausreicht. Die Arbeitslosenquote ist zwar überraschend von 6,2 % auf 6,1 % gesunken (Bloomberg-Umfrage: 6,2 %; DekaBank: 6,3 %), jedoch hat sich die Anzahl der Beschäftigten nochmals um 93.000 Personen verringert (Bloomberg-Umfrage: +20.000; DekaBank: -10.000 Personen) und die Vormonate wurden insgesamt leicht um 16.000 Personen nach unten revidiert. Dieser scheinbare Widerspruch von weniger Arbeitslosen bei sinkender Beschäftigung hat sowohl mit den unterschiedlichen Erhebungsmethoden zu tun als auch mit dem Phänomen der "Entmutigten", die sich aufgrund des unzureichenden Arbeitsplatzangebots nicht als arbeitslos melden. Mit dem siebten Rückgang der Beschäftigten in Folge sank die Anzahl der Beschäftigten von Februar bis August um knapp 600.000 Personen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind zwar weniger stark als erwartet um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen, unterstützen aber nach wie vor die Einkommensentwicklung der privaten Haushalte und unterfüttern damit die Konsumnachfrage, unabhängig von den Impulsen durch die steuerlichen Entlastungen.
2. Der Beschäftigungsrückgang vollzog sich diesmal relativ breit gestreut: Während im verarbeitenden Gewerbe nochmals 44.000 Stellen verloren gingen, mussten auch im Dienstleistungssektor Einbußen um 67.000 Stellen hingenommen werden. Der Rückgang bei den unternehmensnahen Dienstleistern um 28.000 Personen fiel besonders negativ auf, obgleich darunter ein Zuwachs an Stellen bei Zeitarbeitsfirmen zu beobachten war. Aufgrund der höheren Flexibilität dieses Arbeitsmarktbereiches und weil sich die Unternehmen zunächst noch zögerlich zeigen neues Stammpersonal einzustellen, hat die Teilstatistik der Zeitarbeitskräfte einen Vorlauf gegenüber der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsentwicklung.
3. Als Fazit des heutigen Arbeitsmarktberichts bleibt festzuhalten: Das Warten auf den langersehnten Beschäftigungsaufbau hat noch kein Ende. Man muss sich in Geduld üben, was mit dem Nachlaufcharakter des Arbeitsmarktes im Konjunkturzyklus sowie mit dem kräftigen Produktivitätswachstum zu tun hat, das kurzfristig die Bedienung von zusätzlicher Nachfrage mit bestehendem Personal eher möglich macht, als dies in früheren Zyklen der Fall war. Bislang zeigen sich die Unternehmen zugeknöpft bei zusätzlicher Produktion, neuen Investitionsplänen und dem letzten Endes angemessenen Stellenaufbau. Hinsichtlich der Produktion löst sich das Zögern auf, wie insbesondere die beiden Einkaufsmanagerindizes für August belegen. Aber auch für die Investitionstätigkeit und für den Arbeitsmarkt muss man die Hoffnung nicht aufgeben, schon gar nicht allein aufgrund der heutigen Daten.
Quelle: DekaBank
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