Kommentar
22:20 Uhr, 22.08.2018

US-Märkte komplettieren den längsten "Bull-Run" aller Zeiten - DAX: Erholung gerät ins Stocken

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • US-Märkte komplettieren den längsten "Bull-Run" aller Zeiten
  • USA verhängen neue Sanktionen gegen Russland
  • NAR: US-Verkäufe bestehender Häuser sinken im Juli erneut
  • Lager von Trump erleidet vor Gericht schwere Niederlagen
  • Bolton: Türkei-Krise könnte sofort enden
  • Linde sieht Grenze für Veräußerungen bei Praxair-Fusion überschritten
  • Volkswagen erwägt den Zukauf von Software-Firmen
  • Zooplus legt starke Zahlen vor

DAX & US-Markt

  • Die Anleger halten sich zur Wochenmitte nach kurzzeitiger Kauffreude wieder zurück. Der DAX bewegte sich bis zum frühen Nachmittag zeitweise leicht im Minus. Er notiert zur Stunde kaum verändert bei 12.378 Punkten. Zuvor war der Index mit in der Spitze 12.438 Zählern noch über sein Vortageshoch geklettert. Auch heute richtet sich der Blick der Marktteilnehmer auf die politische Bühne. In Washington beginnen die Handelsgespräche zwischen China und den USA. Beobachter rechnen nicht mit klaren Ergebnissen. Zudem seien es nur Gespräche auf unteren Entscheidungsebenen, die aber den Weg ebnen könnten für das Treffen der beiden Präsidenten im November, sagte ein Analyst. Nach der Gewinn- und Umsatzwarnung brechen die Titel von Continental zweistellig ein und belasten den gesamten Autosektor. Die Investoren warten zudem auf die Veröffentlichung der Fed-Protokolle am Abend. Von den Mitschriften der jüngsten geldpolitischen Beratungen der Fed erhoffen sich die Anleger Hinweise auf die weitere Zinspolitik.
  • Die US-Märkte komplettieren heute mit 3.452 Tagen den längsten "Bull-Run" aller Zeiten. Während der S&P 500 0,04 Prozent, und der Dow Jones -0,34 Prozent verliert, können der Nasdaq 100 (+0,37 %) und der Russell 2000 (+0,26 %) Gewinne verzeichnen. Der Handel verlief relativ impulslos, bis auf die Existing Home Sales standen keine Tier-1-Wirtschaftsdaten an. Die FOMC Minutes fanden keine Beachtung.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Wenige Monate vor den wichtigen US-Kongresswahlen gehen die großen Online-Netzwerke auf Nummer Sicher. Facebook und Twitter löschten erneute hunderte Accounts, die für koordinierte Manipulationen der öffentlichen Meinung gedacht gewesen seien. Sie wollen mit aller Macht eine Wiederholung der "Fake-News"-Welle aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 verhindern.
  • In der Affäre um sexuelle Belästigung und Diskriminierung bei Uber will der Fahrdienst-Vermittler mehreren hundert Angestellten Entschädigungen zahlen. So sollen 56 derzeitige und ehemalige Beschäftigte, die sexuell belästigt worden waren, eine Gesamtsumme von 1,9 Mio. Dollar erhalten.
  • Einer Mitteilung von Tesla an die US-Börsenaufsicht SEC zufolge hat der US-Konzern die Bedingungen einer Kreditlinie (Warehouse Agreement) mit der Deutschen Bank angepasst. So wurde das Fälligkeitsdatum des Kredits vom 17. August 2018 auf 16. August 2019 verlängert, teilte Tesla der SEC mit.
  • Amazon steht laut Bloomberg offenbar kurz davor, seine Gerätefamilie um einen digitalen Videorecorder mit dem Projektnamen „Frank" zu erweitern. Dieser soll TV-Sendungen aufnehmen und anschließend auf das Smartphone streamen.
  • Die norwegische Shearwater Geoservices übernimmt von Schlumberger die Sparte im Bereich seismische Erkundungen für 600 Mio. Dollar in bar und in Aktien.
  • Der US-Einzelhandelskonzern Target Corp. kommt voran. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 799 Mio. Dollar, nach 671 Mio. im Vorjahr. Analysten hatten ein niedrigeres Ergebnis erwartet.
  • Die US-Baumarktkette Lowe's hat im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Bei der Vorlage der Zahlen senkte das Unternehmen aber den Ausblick und kündigte die Schließung der Kette Orchard Supply Hardware an, die in den USA 99 Filialen betreibt.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Geringere Umsatzerwartungen, höhere Kosten sowie Gewährleistungsfälle hätten im dritten Quartal belastet und dürften auch im vierten Quartal noch wirken, teilte der Konzern mit. Der Konzernumsatz soll daher 2018 bei rund 46 Mrd. Euro vor Wechselkurseffekten liegen, und nicht mehr wie angekündigt bei 47 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis wird zudem nun bei über 9 Prozent erwartet. Bisher lautete die Prognose auf mehr als 10 Prozent.
  • Volkswagen-Konzernchef-Chef Herbert Diess sieht in der großen Marktmacht asiatischer Anbieter bei Batteriezellen für E-Autos eine schwere Belastung für die deutschen Autohersteller. „Ich finde es erschreckend, dass wir in diese große Abhängigkeit geraten sind. Es ist aber noch nicht zu spät, in die Batteriefertigung einzusteigen", so Diess gegenüber dem "Handelsblatt".
  • Die Fusion von Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair muss eine weitere Hürde nehmen. Linde geht nach eigener Aussage nun davon aus, dass die selbst gesetzte Obergrenze für Veräußerungszusagen bezogen auf den Umsatz überschritten wird. Das habe sich aus weiteren Rückmeldungen von Wettbewerbsbehörden ergeben. Beide Konzerne müssten dann entsprechenden Zusagen zustimmen, um den Deal genehmigt zu bekommen. Linde und Praxair hatten in ihrer Fusionsvereinbarung festgelegt, dass bei kartellrechtlich notwendigen Unternehmensverkäufen die Grenze von 3,7 Mrd. Euro beim Umsatz nicht überschritten werden darf. Wie Linde weiter mitteilte, werden die „konstruktiven Gespräche“ mit Praxair fortgesetzt. Außerdem werde mit den Wettbewerbsbehörden diskutiert, wie deren Anforderungen erfüllt werden können.
  • Der Volkswagen-Konzern erwägt den Zukauf von Software-Firmen. „Wir brauchen hier einen extrem schnellen Kompetenzaufbau. Daher arbeiten wir an Partnerschaften oder Akquisitionen von Software-Unternehmen", sagte VW-Chef Diess dem „Handelsblatt“. Er wolle schon in den kommenden Monaten Ergebnisse präsentieren.
  • Der Online-Händler für Haustierprodukte Zooplus hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 24 Prozent auf 643 Mio. Euro gesteigert. Besonders stark zugelegt hätten Eigenmarken für Futter und Streu, teilte das Unternehmen mit. Die Kosten für den Aufbau von Kapazitäten drückten den Konzern ins Minus: Unterm Strich stand ein Verlust von gut 6 Mio. Euro nach einem kleinen Gewinn von gut 700.000 Euro im Vorjahreszeitraum
  • Das Technologieunternehmen Gigaset hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 121 Mio. Euro erzielt - gut sieben Mio. weniger als vor Jahresfrist. Die neuen Geschäftsfelder Smartphones, Smart Home und Professional konnten den Umsatzrückgang im Bereich Phones damit nicht ganz kompensieren. Das Ergebnis aus Kerngeschäft vor planmäßigen Abschreibungen (EBITDA) erreichte 7,7 Mio. Euro, nach 7,9 Mio. vor Jahresfrist, die EBITDA-Marge erhöhte sich von 6,1 auf 6,3 Prozent.

Konjunktur & Politik

  • Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA sind im Juli um 0,7 Prozent zum Vormonat gesunken, wie die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) mitteilte. Analysten hatten dagegen einen Anstieg erwartet, nachdem es in den drei Monaten zuvor jeweils zu Rückgängen gekommen ist. Auf das Jahr hochgerechnet wurden 5,34 Mio. Häuser verkauft.
  • Die City of London will ein Verbot für Autos mit Verbrennungsmotoren testen, wie die Verwaltung des Londoner Finanzdistrikts auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
  • Zwei ehemalige enge Vertraute des US-Präsidenten Donald Trump haben sich des Betrugs schuldig gemacht. Trumps früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort wurde in Virginia des Steuer- und Bankenbetrugs schuldig gesprochen. In einem zweiten Fall bekannte sich Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen selbst schuldig. Er räumte vor einem New Yorker Strafgericht ein, gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstossen zu haben.
  • Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen Russland erlassen. Nach Angaben des US-Finanzministeriums richten sich die neuen Strafmaßnahmen unter anderem gegen zwei Firmen und zwei Einzelpersonen. Diese hätten versucht, ältere Sanktionen zu umgehen. Auch zwei russische Reedereien wurden sanktioniert - sie sollen an illegalen Öllieferungen an Nordkorea beteiligt gewesen sein, was laut UN-Resolutionen verboten ist. Vermögen der russischen Unternehmen in den USA werden nun eingefroren, Geschäfte mit US-Bürgern sind untersagt.
  • Die Krise zwischen den USA und der Türkei könnte dem außenpolitischen Berater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, zufolge sofort enden, wenn Ankara den festgehaltenen Pastor Andrew Brunson auf freien Fuß setzt. „Die Türkei hat einen schweren Fehler gemacht, indem sie Brunson nicht freigelassen hat", sagte Bolton der Nachrichtenagentur Reuters. „Diese Krise kann aber sofort enden, wenn sie, als Nato-Partner und Teil des Westens, das Richtige tun und Pastor Brunson ohne Bedingungen freilassen."
  • Die deutsche Wirtschaft will sich auf dem afrikanischen Kontinent stärker engagieren. „Wir sehen eine deutlich steigende Investitions- und Handelstätigkeit mit unserem Nachbarkontinent", sagte der Vorsitzende des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, Stefan Liebing. Im laufenden Jahr wollten deutsche Unternehmen in Afrika Investitionen von mehr als eine Milliarde Euro beschließen. Damit würde der Investitionsbestand in nur einem Jahr um mehr als zehn Prozent steigen.
Termine des Tages: 16:00 Uhr - US: Verkauf bestehender Häuser Juli
20:00 Uhr - US: Protokoll der geldpolitischen Notenbanksitzung

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten