USA: Verbraucherpreise steigen um 3,2 %
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1. Die saisonbereinigten Verbraucherpreise stiegen in den USA im Oktober im Monatsvergleich um 0,6 % (nicht-saisonbereinigt: 0,5 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Rate bei 3,2 % yoy und die Kerninflationsrate bei 2,0 % yoy (jeweils nicht-saisonbereinigt).
2. Die Inflationsraten im Einzelnen: Die Inflationszahlen bestätigen das Bild, das die Federal Reserve in den letzten Wochen und Monaten gezeichnet hat. Die Energiepreise treiben die Gesamtinflationsrate nach oben, die Kernratenentwicklung bleibt aber moderat. Hauptinflationstreiber waren diesen Monat die Nahrungsmittelpreise (+0,6 % mom), die Benzinpreise (+8,6 %) sowie damit verbunden die Energiepreise (+ 4,2 %). Der Kerninflationstrend blieb verhalten, weil die für den Inflationstrend bedeutsamen kalkulatorischen Eigenmieten im Jahresvergleich lediglich um 2,3 % stiegen. Dies kann aber auch darauf zurückzuführen sein, dass die Energiepreise, die bei der Berechnung der Eigenmieten abgezogen werden, den Preisanstieg des Index dämpften. Die Restaurantpreise (Food away from home) stiegen um 3,3 %. Die Kernrate der Güterpreise stieg um 0,4 % mom (+0,1 % yoy), die Kernrate der Dienstleistungspreise um 0,2 % mom (+2,8 % yoy). Der auf das Jahr hochgerechnete Sechsmonatsdurchschnitt der Kerninflationsrate liegt bei lediglich 1,9 % yoy, der entsprechende Dreimonatsdurchschnitt bei 2,3 %.
3. Was bedeuten diese Inflationsdaten für die Geldpolitik? Wird der nachhaltige Anstieg der Ölpreise zu einem signifikanten und nachhaltigen Anstieg der Inflation führen. Die Bondmärkte sind zwar nach den schlechten Import- und Erzeugerpreisdaten gewarnt, die Renditen sind aber immer noch auf sehr niedrigem Niveau. Die Gesamtinflationsrate sollte temporär ansteigen, die Fed wird aber alles daran setzen, den Inflationstrend nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Sie sollten die Zinsen daher weiter "maßvoll" in 25 Basispunkteschritten erhöhen. Dies schließt auch Pausen ein, die wir u.a. für das Meeting am 14. Dezember sehen. Begründung hierfür ist, dass die Fed traditionell keine Zinsänderungen vornimmt - seit 1988 hat sie die Zinsen im Dezember nicht mehr erhöht -, da in diesem Monat das Handelsvolumen an den Märkten relativ dünn ist und Zinsänderungen damit relativ starke Effekte haben. Da die Inflationserwartungen sehr stabil auf niedrigem Niveau sind, kann sich die Fed zudem stärker den Wachstumsrisiken widmen. Nach diesen Inflationszahlen ist unser Dezember-Fed-Call allerdings mit einem Risiko behaftet. Für Ende 2005 erwarten wir ein Leitzinsniveau von 3,75 %.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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