USA: Verarbeitendes Gewerbe legt zu
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1. Die Industrieproduktion vom August enttäuschte mit einem schwachen Plus von 0,1 % gegenüber dem Vormonat. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit mehr gerechnet (+0,5 %), wir waren zu Recht pessimistischer (+0,3 %). Der Juliwert wurde um 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert. Damit lag die Kapazitätsauslastung im August bei 77,3 % und stagnierte gegenüber dem ebenfalls nach oben revidierten Juliwert (Bloomberg-Median: 77,4 %; DekaBank: 77,3 %).
2. Betrachtet man die Details der Industrieproduktion, so relativiert sich die Enttäuschung, denn die Produktion des verarbeitenden Gewerbes stieg immerhin um 0,5 % gegenüber dem Vormonat, nachdem sie schon im Juli um 0,8 % zugelegt hatte. Für die Faststagnation waren wieder einmal die Versorger mit einem Minus von 2,4 % verantwortlich. Wesentlicher Grund hierfür war wohl der vergleichsweise niedrige Einsatz von Klimaanlagen wegen des relativ kühlen August. Dies zeigt sich daran, dass sich insbesondere die Elektrizitätsproduktion verringerte (-2,8 %) und weniger die Gasproduktion (-0,4 %). Auch die Produktion im Bergbau schrumpfte um 1,1 %. Interessant ist immer wieder die Teilgruppe "Business Equipment", die einen engen Zusammenhang mit der allgemeinen Investitionstätigkeit aufweist. Sie ging im August erstmals wieder um 1,2 % zurück, dies allerdings nach einem sehr starken Anstieg im Juli von 3,1 %. Im Zweimonatsvergleich bleibt hier also immer noch ein dickes Plus übrig, was demzufolge Mitte des dritten Quartals schon auf eine anhaltend gute Investitionstätigkeit hinweist.
3. Die vor einigen Tagen veröffentlichten Zahlen für die Lagerentwicklung im verarbeitenden Gewerbe und bei den Großhändlern hatten schon angedeutet, dass die Phase eines deutlichen Lageraufbaus auch im Juli angehalten hat: Die Lagerbestände (insgesamt) stiegen im Juli um 0,9 % sogar noch etwas stärker als erwartet (Bloomberg-Median und DekaBank: 0,8 %). Zudem wurde der Juniwert von 0,9 % auf 1,1 % nach oben revidiert. Im Großhandel nahmen die Vorräte um 1,3 % zu, im verarbeitenden Gewerbe um 0,8 % und im Einzelhandel um 0,6 %. Damit dürfte der Grundstein dafür gelegt sein, dass auch im dritten Quartal von den Lagern ein positiver Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt erfolgen wird. Dank der immer noch guten Binnennachfrage ist der spürbare Lageraufbau weiterhin dem Optimismus der Unternehmen und damit der Erwartung einer weiterhin steigenden Nachfrage zuzuschreiben und nicht etwa als ungeplanter Lageraufbau infolge einer Nachfrageschwäche zu werten.
4. Und so kann aus den heutigen, oberflächlich gesehen gemischt ausgefallenen Daten doch ein eindeutig positiver Schluss gezogen werden: Der Industrie geht es weiterhin gut, die Zuwächse bei der Industrieproduktion werden etwas moderater, verheißen aber eine Fortdauer der konjunkturellen Expansion. Insbesondere deuten sie darauf hin, dass die Investitionskonjunktur weiter läuft. Auch die Entwicklung der Lagerbestände lässt positive Wachstumsimpulse von dieser Seite erwarten. Wir sehen uns in der im gestrigen Volkswirtschaft Aktuell schon kommunizierten Meinung bestätigt, dass das Wachstum in den USA weiterhin in stabilen Bahnen verläuft, wenngleich es möglicherweise etwas moderater ausfällt, als wir es bisher für dieses und nächstes Jahr prognostiziert hatten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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