USA: US-Konsumenten weiterhin im Stimmungstief Immobilienpreise im Sinkflug
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1. Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen ist mit 26,0 Punkten im März geringfügig höher als im Vormonat gewesen (Bloomberg-Umfrage: 28,0 Punkte; DekaBank: 30,0 Punkte). Der Vormonatswert stellt mit 25,3 Punkten den historischen Tiefststand dar. Wir hatten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet, weil der täglich erhobene Rasmussen Consumer Index seit Mitte des Monats einen deutlichen Stimmungsumschwung signalisiert. Hierzu beigetragen haben dürften leicht optimistischere Äußerungen zur wirtschaftlichen Entwicklung sowohl von Zentralbankchef Bernanke als auch von Präsident Obama während des Monats. Nach Angaben des Conference Board wurden die Haushalte bis einschließlich dem 24.03. befragt. Dies könnte für eine deutlichere Verbesserung des Verbrauchervertrauens zu früh gewesen sein. Während sich die Lagekomponente im Vergleich zum Vormonat nochmals verschlechtert hat, stieg die Erwartungskomponente leicht an.
2. Die eingehenden drei Teilbefragungen für die Berechnung der Erwartungskomponente haben sich im Falle der Einkommenserwartungen leicht verschlechtert, während die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitsmarktentwicklung höher als im Vormonat gewesen sind. Für die Lagekomponente gehen nur zwei Teilbereiche ein, nämlich die wirtschaftliche Lage und die Situation am Arbeitsmarkt. In beiden Fällen sind die Befragten nochmals pessimistischer als im Vormonat, aber es wurden die Tiefstände Anfang der Achtzigerjahre noch nicht erreicht.
3. Die markante Aufwärtsbewegung des Rasmussen Consumer Index in den vergangenen Tagen ist sicherlich ein Indiz, dass das Verbrauchervertrauen im April stärker ansteigen dürfte. Ähnlich wie im März sollte diese Verbesserung von der Erwartungskomponente ausgehen, während die Lagekomponente unter Umständen ihr zyklisches Tief noch nicht erreicht hat.
4. Der Case Shiller 20 Städte-Index, der die Hauspreise in den wichtigsten US-Metropolen abgreift, fiel im Januar im Vorjahresvergleich stärker als erwartet um 19,0 % (DekaBank: -18,0 %; Bloomberg- Median: -18,6 %). Die Jahresrate war nach -18,6 % im Dezember zum 25sten Mal in Folge negativ. Ein trauriges Jubiläum mit dem auch gleichzeitig ein neuer Rekordrückgang zementiert wurde. Die monatliche Abwärtsdynamik nahm mit -2,8 % mom zum siebten Mal in Folge zu und war so stark wie nie zuvor. Damit verlor der Index allein in den letzten drei Monaten 7,8 %.
5. Die Breite des Abschwungs zeigt auch die Betrachtung der einzelnen Städte. Im Monats- wie im Jahresvergleich hatten alle Metropolen des Case Shiller 20 Städte-Index negative Vorzeichen. Die stärkste Abwärtsdynamik hatten Phoenix (-35,0 % yoy) und Las Vegas (-32,5 % yoy). Nur noch in fünf Städten gingen die Preise um weniger als 10 % zurück: Dallas (-4,9 % yoy), Denver (-5,1 % yoy), Boston (-7,3 % yoy), Charlotte (-8,2 % yoy) und New York (-9,6 % yoy).
6. Diese Preisentwicklung in den Städten werten wir als Signal, dass sich an den US-Häusermärkten noch kein Boden ausgebildet hat. Der letzte Woche veröffentlichte FHFA-Verkaufs-Index (vormals OFHEO Index), der die landesweite Entwicklung abgreift, hatte überraschend steigende Preise angezeigt. Ein Großteil dieses Anstiegs war jedoch regionalen verzerrenden Effekten geschuldet. Die Futures-Kontrakte, die für den Case Shiller-10 Städte-Index gehandelt werden, zeigen, dass der Markt mit einer weiter stark ausgeprägten Schwächephase rechnet. Obwohl davon auszugehen ist, dass sich das Tempo der Preisanpassungen verlangsamt, erwarten die Marktteilnehmer bis Ende 2010 sinkende Hauspreise, sodass dieser Index dann 36 % gegenüber seinem Höchststand verloren hätte. Von wesentlicher Bedeutung für die Entwicklung der Hauspreise wird sein, inwieweit das Konjunkturprogramm greift und in welchem Umfang der Anstieg der Zwangsvollstreckungen am Häusermarkt durch die Maßnahmen der Regierung und der Zentralbank verhindert werden kann.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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