Kommentar
22:25 Uhr, 28.08.2018

Verbraucherstimmung in den USA auf 18-Jahreshoch - Trump droht Google mit Konsequenzen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • USA und Mexiko einigen sich vorläufig im Handelsstreit
  • EZB-Chefvolkswirt will Risiken der lockeren Geldpolitik beobachten
  • Case/Shiller: Preise am US-Häusermarkt steigen schwächer
  • Trump erhöht Druck auf Kanada
  • War VW an Tesla interessiert?
  • China kündigt stärkeren Schutz von geistigem Eigentum an
  • ifo-Exporterwartungen steigen
  • Miese Stimmung bei Unternehmern und Verbrauchern in Italien
  • Eurozone: Geldmenge wächst schwächer als erwartet
  • Brüssel erhöht Druck auf Italien
  • Hedgefonds wetten gegen Deutsche Banken
  • Linde steht vor der Aufnahme in den EuroStoxx 50
  • Toyota arbeitet mit Uber an selbstfahrenden Autos

DAX & US-Markt

  • Das besiegelte neue Freihandelsabkommen zwischen den USA und Mexiko hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zuversichtlich gestimmt. Der DAX setzte seine freundliche Tendenz am Dienstag fort, wenn auch in zurückhaltender Manier. Gestern hatten die Börsen nach den positiven Signalen im Handelsstreit noch euphorischer reagiert. Überraschend war für viele Marktteilnehmer offensichtlich, dass überhaupt ein Abkommen zustande kam. Die Investoren rechnen nun damit, dass sich auch im Zollstreit der USA mit Ländern wie China oder der Europäischen Union die Wogen glätten werden. Im Streit über das neue Nafta wollen die USA und Mexiko nun auch Kanada wieder ins Boot holen. Doch US-Präsident Trump erhöhte zugleich den Druck auf den nördlichen Nachbarn. Er sagte, es sei am einfachsten, in Kanada produzierte Autos mit hohen Einfuhrzöllen zu belegen, wenn es nicht zu einer Einigung komme.
  • Der S&P 500 schaffte es sich am Dienstag auf ein neues marginales Rekordhoch vorzuschieben und beendete den Tag mit einem Plus von 0,03 Prozent. Best Buy verlor fünf Prozent, nachdem eine schlechte Q3-Prognose die sonst guten Quartalszahlen trübte. In Washington kam Kanada zurück an den Nafta-Verhandlungstisch und manche Beobachter sehen noch in dieser Woche einen Deal aufziehen. Die Verbraucherstimmung stieg in den USA derweil auf ein neues 18-Jahres-Hoch, was die Wirtschaft von der Konsumseite aus weiter stützen dürfte.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • US-Präsident Donald Trump hat dem Internetkonzern Google mit Konsequenzen gedroht, nachdem er Nachrichten über sich selbst gegoogelt hat. „Sie haben es manipuliert, (…) so dass fast alle Geschichten und Nachrichten schlecht sind", schrieb Trump in einem Tweet. „Google und andere unterdrücken Stimmen von Konservativen und verstecken Informationen, die gut sind", schrieb Trump in einem zweiten Tweet. „Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht. Das ist eine sehr ernste Situation - wird in Angriff genommen werden!“
  • Procter & Gamble (P&G) kann die Merck-Sparte für rezeptfreie Arzneien für 3,4 Mrd. Euro erwerben. Die EU-Kommission hat die Genehmigung für den Deal erteilt. Man habe keine Wettbewerbsbedenken, erklärte die Behörde. P&G sieht die Sparte als Ergänzung des eigenen Geschäfts mit Gesundheitsprodukten.
  • Der US-Elektronikhändler Best Buy überraschte mit seinen Geschäftszahlen zwar positiv, gab aber einen pessimistischen Gewinnausblick.
  • Die US-Juwelierkette Tiffany hat im zweiten Quartal den Umsatz auf vergleichbarer Fläche unerwartet stark gesteigert. Die Erlöse kletterten um 7 Prozent. Der Gewinn lag bei 145 Mio. Dollar - das waren 30 Mio. mehr als ein Jahr zuvor.
  • Nach Teslas Rückzug von den kürzlich verkündeten Delisting-Plänen wurde nun bekannt, dass auch Volkswagen Interesse an einem Einstieg bei dem Elektroautobauer gehabt hätte. Doch Tesla-Chef Elon Musk gefiel die Vorstellung von VW als Investor bei Tesla offenbar nicht. Musk habe befürchtet, dass VW dadurch zu viel Einfluss erhalten hätte, schrieb laut finanzen.net das Online-Automagazin „Electrek“.
  • Der deutsche Öl- und Gas-Produzent Wintershall plant eine Groß-Investition in Norwegen. Die BASF-Tochter will bis 2020 rund zwei Milliarden Euro für die Erkundung und Entwicklung ihrer Felder in Norwegen ausgeben. Das sei mehr als ein Drittel des Gesamtbudgets für Explorationsvorhaben, teilte Wintershall mit. Die Projektpipeline sei mit über 50 Lizenzen in dem skandinavischen Land bereits gut gefüllt, sagte Wintershall-Vorstand Martin Bachmann. Langfristig soll einer der Produktionsschwerpunkte des Unternehmens in Norwegen liegen.
  • Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei hat Daten des Marktforschers Gartner zufolge im zweiten Quartal erstmals Apple vom zweiten Platz in der Branche verdrängt. Die Chinesen haben ihren Marktanteil mit fast 50 Mio. verkauften Geräten deutlich auf 13,3 Prozent ausgebaut, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht. Apple kam demnach auf 11,9 Prozent, nach 12,1 Prozent im Vorjahreszeitraum.
  • Laut Daten des Bundesanzeigers haben mehrere Hedgefonds in den vergangenen Tagen Wetten gegen die Deutsche Bank, Commerzbank und Aareal Bank platziert. Am Freitag eröffnete die Millennium International Management LP demnach eine Wette auf sinkende Kurse der Deutschen Bank im Umfang von 0,5 Prozent der ausstehenden Aktien. Der Hedgefonds Blackrock baute ebenfalls am Freitag eine Leerverkaufsposition von 0,77 Prozent bei der Aareal Bank auf. AQR Capital Management, LLC spekulierte am 23. August mit 1,79 Prozent der ausstehenden Aktien gegen den Kurs der Commerzbank-Aktie. Sämtliche Leerverkaufspositionen, welche 0,5 Prozent oder mehr aller ausstehenden Aktien eines Unternehmens betreffen, müssen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
  • Der Gasehersteller Linde steht vor der Aufnahme in den europäischen Leitindex EuroStoxx 50. Die Deutsche Bank hingegen und der Versorger E.ON werden den Index offenbar im September verlassen müssen. Der Börsenwert reicht nicht mehr aus. Die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. gibt die Änderungen am Freitag, 31. August, nach Börsenschluss bekannt.
  • Der japanische Autokonzern Toyota will mit dem Fahrdienstvermittler Uber eine Kooperation zur Entwicklung des autonomen Fahrens eingehen. Toyota gibt dafür Mittel im Umfang von 500 Mio. US-Dollar frei. Ein Uber-Sicherheitssystem für assistiertes Fahren soll dabei in Toyota-Fahrzeuge eingebaut werden, die wiederum beim Uber-Fahrdienst zum Einsatz kämen. Fahrten ganz ohne Fahrer ermögliche das System aber nicht, hieß es.
  • Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé hat die Übernahme des Einzelhandelsgeschäfts von Starbucks abgeschlossen. Nestlé hatte den Deal mit einem Volumen von 7,15 Mrd. US-Dollar im Mai angekündigt. Mit der Übernahme wolle man das Wachstum ankurbeln, teilte der Konzern mit. Besonders in den USA könne Nestlé seine Position verstärken.

Konjunktur & Politik

  • Der von Marktforschungsinstitut Conference Board erhobene Index zur Verbraucherstimmung in den USA ist im August um 5,5 Punkte auf 133,4 Zähler gestiegen - das ist der höchste Wert seit Ende 2000. Analysten hatten hingegen einen Rückgang erwartet.
  • Nach Jahren der extrem lockeren Geldpolitik sollten die damit verbundenen Risiken genau beobacht werden. Diese Ansicht vertritt EZB-Chefvolkswirt Peter Praet. Eine geduldige, umsichtige und beständige Vorgehensweise sei notwendig.
  • Im Zuge des Protektionismus der US-Regierung unter der Leitung von Donald Trump haben die USA als Markt an Attraktivität für die deutschen Unternehmen verloren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der amerikanischen Handelskammer in Deutschland. Zwei von fünf befragten Firmen sind der Ansicht, dass seit dem Handelskonflikt die Vereinigten Staaten an Anziehungskraft eingebüßt haben.
  • Die Immobilienpreise in 20 Ballungsgebieten der USA sind im Juni erneut schwächer gestiegen. Der Case-Shiller-Hauspreisindex erhöhte sich auf Jahressicht um 6,31 Prozent. Das liegt unter dem Anstieg im Vormonat von revidiert 6,54 (zunächst 6,51) Prozent.
  • Die Lagerbestände im US-amerikanischen Großhandel erhöhten sich im Juli überraschend deutlich um 0,7 Prozent. Von Experten erwartet wurde ein Zuwachs von lediglich 0,1 Prozent.
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im August verbessert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie stiegen auf 14,4 Saldenpunkte von 13,8 im Juli. Das verbale Abrüsten im Zoll- und Handelsstreit führe zu einer Stimmungsaufhellung unter den deutschen Exporteuren, insbesondere den Autobauern, so das Münchener Institut.
  • Nach der Einigung auf ein Handelsabkommen mit Mexiko verstärkt US-Präsident Donald Trump den Druck auf Kanada. Er sagte, es sei am einfachsten, Autos mit Zöllen zu belegen. Sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow riet der kanadischen Regierung, das mit Mexiko Erreichte genau zu beobachten. Es zeige, wie erfolgreich Verhandlungen laufen könnten. Kudlow erneuerte jedoch auch die zuvor erhobenen Drohung Trumps, in Kanada produzierte Autos könnten mit hohen Einfuhrzöllen belegt werden, wenn es nicht zu einer Einigung komme.
  • China will geistiges Eigentum besser schützen, Verstöße gegen die entsprechenden Vorschriften sollen streng geahndet werden. Das Land werde ein entsprechendes System einführen, teilte Ministerpräsident Li Keqiang auf einer Internetseite der Regierung mit, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Zugleich bekräftigte er, dass die Volksrepublik heimische und ausländische Unternehmen gleich behandle und keinen erzwungenen Technologietransfer erlaube.
  • In Italien hat sich die Stimmung in den Unternehmen und bei den Konsumenten überraschend deutlich verschlechtert. Der Indikator für die Unternehmensstimmung sei im August um 1,9 Punkte auf 104,8 Punkte gesunken, teilte das Statistikamt Istat mit. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Außerdem wurde der Wert für Juli nach unten revidiert. Bei der Konsumentenstimmung fiel der Index für August um 1,0 auf 115,2 Zähler. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 115,8 Punkte gerechnet. Auch hier wurde der Juli-Wert nach unten korrigiert.
  • Die breit gefasste Geldmenge M3 im Euroraum ist im Juli zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent gewachsen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Analysten hatten mit einem Zuwachs um 4,3 Prozent gerechnet. Die Kreditvergabe an private Haushalte erhöhte sich wie im Vormonat im Jahresvergleich um 3,0 Prozent. Die Vergabe an Unternehmen (ex Finanz) stieg gleichfalls wie im Vormonat um 4,1 Prozent.
  • Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat den CSU-Vizechef Manfred Weber als nächsten Präsidenten der EU-Kommission vorgeschlagen. Weber, derzeitiger Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, wäre ein glaubwürdiger und kompetenter EVP-Spitzenkandidat bei der Europawahl 2019, sagte Oettinger der Plattform Politico. Er werde ihn innerhalb der CDU nach Kräften unterstützen.
  • Die USA und Mexiko haben eine vorläufige Einigung für ein neues nordamerikanisches Freihandelsabkommen erzielt. Dies sei etwas sehr Positives für die USA und für Mexiko, sagte der noch bis 1. Dezember amtierende Präsident Mexikos Pena Nieto. Es handele sich um eine wirklich gute Übereinkunft mit besonderer Bedeutung für die Industrie und die Landwirtschaft, ergänzte US-Präsident Donald Trump. Das neue Abkommen soll den Nafta-Vertrag ablösen, an dem auch Kanada beteiligt ist, und das Trump wiederholt als sehr nachteilig für sein Land kritisiert hat. Die Nachbarn USA und Mexiko wollen nun auch Kanada eine Brücke zum Wiedereintritt in die Gespräche bauen. Trump sagte, die Gespräche mit Kanada sollten nun „sofort“ wieder beginnen.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump haben nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Washington in einem Telefonat eine Entspannung im Handelsstreit bekräftigt. Die beiden Regierungschefs hätten erklärt, sie unterstützten laufende Gespräche zwischen der EU und den USA über den Abbau von Hindernissen für eine vertiefte Handelsbeziehung, teilte das US-Präsidialamt laut Reuters mit. Daneben seien auch andere Themen angesprochen worden, wie die Konflikte in Syrien und der Ukraine.
  • EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat den Versuch der italienischen Regierung, den Streit um die Migrationspolitik mit der Debatte über den EU-Haushalt zu vermengen, als unlauter kritisiert. Rom solle auch nicht „mit Zahlen arbeiten, die nicht stimmen“, kritisierte Oettinger nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte zuvor gesagt, seine Regierung prüfe, in den bevorstehenden Verhandlungen über den mittelfristigen EU-Finanzrahmen 2021 bis 2027 ein Veto einzulegen. Vize-Regierungschef Luigi Di Maio hatte zudem gedroht, Italien werde nicht bereit sein, jedes Jahr 20 Mrd. Euro an die EU zu zahlen, wenn die anderen EU-Staaten Migranten des Schiffes „Diciotti“ nicht aufnähmen. Für die „Diciotti“ wurde mittlerweile eine Lösung gefunden. Oettinger wies die Zahlen zurück. Ziehe man den Rückfluss von EU-Mitteln nach Italien ab, bleibe ein Nettobeitrag des Landes von etwa 2 bis 3 Mrd. Euro jährlich. Oettinger warnte Rom, ein Zahlungsstopp wäre ein Vertragsbruch, und dieser könnte zu „schweren Sanktionen“ führen.
Termine des Tages:

14:30 Uhr - US: Handelsbilanz für Waren Juli

15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex Juni

16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board August

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