Kommentar
17:39 Uhr, 23.02.2021

DAX grenzt Verluste nach Powell-Aussagen ein - Fed will an ultralockerer Geldpolitik festhalten

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Konsumstimmung: Frühlingserwachen
  • US-Häuserpreise steigen und steigen
  • Grenzkontrollen: Deutschland legt sich mit EU-Kommission an
  • Berlin will vorerst kein weitere Öffnungen
  • USA trauern über 500.000 Corona-Opfer
  • Erdogan verteidigt Finanzpolitik seines Schwiegersohns
  • HeidelbergCement kommt besser durch die Krise als erwartet
  • Fresenius und FMC erreichen Jahresziele
  • Covestro rechnet mit anhaltender Erholung
  • Home Depot schlägt alle Rekorde
  • Australiens Regierung einigt sich mit Facebook

DAX

  • An den Finanzmärkten haben die Investoren in den Verkaufsmodus geschaltet. Anleihen werden abgestoßen, weil hier die Kurse zuletzt stark gestiegen waren. Kryptos werden verkauft. Hier waren vielen Investoren die hohen Notierungen nicht mehr geheuer. Nach dem Höhenflug sackte der Bitcoin deutlich ab. Mit einer derartig panischen Korrekturbewegung dürften nur die wenigsten gerechnet haben, erklärte dazu ein Analyst. Und dann trennen sich die Anleger auch noch von Aktien. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,61 Prozent bei 13.864,81 Punkten. Der Leitindex konnte die Verluste nach dem Beginn einer Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor dem US-Senat eingrenzen. Powell dämpfte Zinserhöhungsfantasien etwas, was auch den zuvor teilweise stark abgestürzten Werten an der US-Technologiebörse NASDAQ wieder etwas Auftrieb gab.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Das Landgericht Berlin hat ein Bußgeldverfahren gegen das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen eingestellt. Wegen angeblicher Datenschutzverstöße war das Unternehmen zu einer Zahlung von 14,5 Millionen Euro aufgefordert worden, dagegen setzte sich die Deutsche Wohnen gerichtlich zur Wehr.
  • In den USA dürften bald mehr Corona-Impfdosen zur Verfügung stehen. Pfizer will die Auslieferungen seines Impfstoffes in den USA bis Mitte März auf 13 Millionen Dosen steigern. Moderna will bald in der Lage sein, 40 Millionen Dosen pro Monat bereitzustellen.
  • Die australische Regierung hat sich mit Facebook im Streit über Medieninhalte auf der Plattform auf einen Kompromiss geeinigt. Man werde die Sperre für australische Nachrichtenseiten auf seinem Online-Netzwerk in den kommenden Tagen aufheben, teilte Schatzkanzler Josh Frydenberg. Nach langen Verhandlungen mit Facebook habe die Regierung zugestimmt, Änderungen an einem geplanten Mediengesetz vorzunehmen, berichtete die Nachrichtenagentur AAP.
  • Die Baumarktkette Home Depot hat 2020 bei Umsatz und Gewinn neue Rekorde erzielt. Im Ende Januar beendeten Geschäftsjahr 2020/21 stiegen die Erlöse um ein Fünftel auf rund 132 Mrd. Dollar. Netto verdiente Home Depot mit rund 12,9 Mrd. Dollar 14,4 Prozent mehr. Im Schlussquartal konnte die Baumarktkette bei Umsatz und Gewinn nochmals deutlich zulegen. Die Quartalsdividende will Home Depot daher um 10 Prozent auf 1,65 Dollar je Aktie erhöhen.
  • Die angeschlagene US-Kaufhauskette Macy's erholt sich dank eines starken Online-Geschäfts langsam wieder. Nach starken Verlusten im Jahresverlauf machte das Unternehmen im Schlussquartal 2020 wieder einen Gewinn. Nach eigenen Angaben vom Dienstag verdiente Macy's unterm Strich 160 Mio. Dollar.
  • Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson muss im Skandal um mutmaßlich asbestverseuchtes Babypuder seine Rückstellungen verdoppeln. Wegen entsprechender Rechtstreitigkeiten hat der Konzern 2020 rund 3,9 Mrd. Dollar beiseite gelegt, wie aus Dokumenten hervorgeht, die bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht wurden. Im November hatte J&J 2,1 Mrd. Dollar an Rückstellungen angekündigt.
  • Der Spieleentwickler Epic ist damit gescheitert, seinen App-Store-Streit mit Apple nach Großbritannien zu bringen. Das britische Wettbewerbsgericht wies eine Klage von Epic ab. Der Richter entschied, dass das Competition Appeal Tribunal nicht zuständig sei und der Rechtsstreit in den USA ausgefochten werden müsse. Eine ähnliche Klage gegen Google ließ er hingegen teilweise zu.
  • BMW-Chef Oliver Zipse geht davon aus, dass die Elektroauto-Offensive der großen Autobauer dem Pionier Tesla schaden wird. „Es wird nicht einfach für Tesla sein, das Tempo zu halten, das wir bisher gesehen haben, denn der Rest der Industrie bewegt sich schnell vorwärts", sagte Zipse. BMW tritt gegen Tesla unter anderem mit dem neuen Modell iX3 an.
  • Daimler Truck und der US-Motorenhersteller Cummins haben eine Absichtserklärung für eine globale Partnerschaft für mittelschwere Motoren unterzeichnet. Zudem werden weitere Schritte der Zusammenarbeit ausgelotet. Im Rahmen der Partnerschaft wird Cummins in die Weiterentwicklung der Motorenplattform sowie deren globale Produktion und Lieferung ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts für Daimler Trucks & Buses investieren.
  • Der Kunststoffkonzern Covestro rechnet mit einer anhaltenden Erholung. Nachdem die Corona-Krise das Unternehmen im Frühjahr stark belastet hatte, erholte sich die Nachfrage wieder schnell. Gründe waren eine gut laufende Baukonjunktur, der Erholung der Autobranche sowie di Ne hoheachfrage nach Heim- und Unterhaltungselektronik. Für 2021 wird ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 1,7 und 2,2 Mrd. Euro erwartet, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Analysten prognostizierten für das neue Jahr knapp 1,9 Mrd. Euro.
  • Der österreichische Sensorhersteller AMS hält bald die vollen Durchgriffsrechte bei Osram in den Händen. Die durch Aktionärsklagen verzögerte Eintragung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags in das Handelsregister könne nun kurzfristig erfolgen, heißt es in einer Mitteilung von AMS. Ein Osram-Sprecher wollte sich dazu laut DJ Newswires nicht näher äußern.
  • Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im vergangenen Jahr seine Ziele erreicht. Wie der Konzern mitteilte, verringerte sich der um Währungs- und Sonderfaktoren bereinigte Nettogewinn 2020 um 4 Prozent auf knapp 1,8 Mrd. Euro. Hier hatte Fresenius einen Zuwachs am unteren Ende der Spanne von minus 4 Prozent bis plus 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Der Umsatz legte währungsbereinigt um 5 Prozent auf 36,3 Mrd. Euro zu. Erwartet hatte Fresenius einen Wert von 35,4 Mrd. Euro. Die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) hat die negativen Auswirkungen der Pandemie im vergangenen Jahr zwar zu spüren bekommen, hat sie aber noch annähernd auffangen können. FMC hatte bereits zu Monatsbeginn bekannt gegeben, die Ziele für 2020 erreicht zu haben. Der Umsatz legte um 2 Prozent (währungsbereinigt 5 Prozent) auf 17,86 Mrd. Euro zu. Unterm Strich verdiente FMC 1,164 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 3 Prozent. Fresenius will wegen der Belastungen durch die Corona-Pandemie seine Kosten senken. Bis zum Jahr 2023 will der Konzern Verbesserungen beim Ergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen von mindestens 100 Mio. Euro jährlich erzielen, wie Fresenius am Dienstag weiter mitteilte. In den Folgejahren sollen dann noch zusätzliche Ergebnisverbesserungen möglich sein. Auch die Tochter Fresenius Medical Care will ihre Kosten nachhaltig senken. Dazu investiert der Dialyseanbieter bis 2025 bis zu 500 Mio. Euro in den Umbau.
  • Die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter Scania hat Christian Levin zum neuen Vorstandschef ernannt. Levin war zuvor bei der VW-Nutzfahrzeugholding Traton im Vorstand und zeichnete sich für das Tagesgeschäft verantwortlich. Der bisherige Scania-Chef Henrik Henriksson verlässt nach 23 Jahren Zugehörigkeit das Unternehmen und geht zum Stahlhersteller H2 Green Steel. Levin wird auch weiter einen Sitz im Traton-Vorstand innehaben. Er hatte zuvor schon Führungsaufgaben bei Scania und tritt den Chefposten bei den Schweden am 1. Mai an.
  • Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat im vergangenen Jahr den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 3,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro gesteigert. Zu der Steigerung habe auch das vor einem Jahr aufgelegte Sparprogramm Cope beigetragen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Mit dem Programm konnte der Konzern die Kosten um 1,3 Mrd. Euro drücken. Der Umsatz sank hingegen um knapp sieben Prozent auf 17,6 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr zeigte sich HeidelbergCement zuversichtlich. „Wir sind gut in das Jahr 2021 gestartet", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten. Durch die Infrastrukturprogramme dürfte es Rückenwind geben. Auch für den Bereich privater Wohnungsbau sei er zuversichtlich. Die Entwicklung im Büro- und Gewerbebau müsse das Unternehmen abwarten.
  • Der Essenlieferant Delivery Hero hat neue Aktien platziert. Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, wurden rund 444.000 neue Aktien im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens an institutionelle Anleger verkauft. Der Platzierungspreis wurde auf 111,50 Euro je Aktie festgelegt. Die Lieferung der Aktien werde für den 26. Februar erwartet.
  • Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat im vergangenen Jahr einen Free Cashflow von 700 Mio. Euro erwirtschaftet, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Der Umsatz soll laut den Münchnern am oberen Ende des prognostizierten Korridors von 5,9 bis 6,2 Mrd. Euro liegen, die Ebitda-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) leicht oberhalb der Prognose von 16,5 bis 17,5 Prozent. Die genauen Zahlen werden am 4. März veröffentlicht.
  • Der Nutzfahrzeugzulieferer JOST Werke hat seinen Umsatz trotz der Corona-Krise 2020 deutlich um fast acht Prozent auf knapp 800 Mio. Euro steigern können. Dabei profitierte das Unternehmen von einer spürbar gestiegenen Nachfrage in allen Regionen im Schlussquartal. Ohne den Zukauf von Alö, einem Hersteller von landwirtschaftlichen Frontladern, wäre der Umsatz jedoch um 14,5 Prozent gefallen, hieß es.
  • Der Großküchenausrüster Rational traut sich für das laufende Jahr wegen der coronabedingten Einschränkungen keine präzise Prognose zu. Die Verlängerung des Lockdowns in einigen Ländern sowie die Unvorhersehbarkeit von Lockerungen oder Verschärfungen der Einschränkungen verunsicherten viele Kunden, erklärte der Konzern. Beim Umsatz erwartet Rational demnach lediglich eine kleines Wachstum. Die operative Marge (Ebit) soll auf dem Vorjahresniveau liegen. Mittel bis langfristig bleibe die Lage aber unverändert gut.
  • Die Beteiligungsgesellschaft Indus hat ihre Ziele für das Geschäftsjahr 2020 erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ging der Umsatz demnach um mehr als 10 Prozent auf rund 1,56 Mrd. Euro zurück, teilte Indus am Dienstag mit. Das operative Ergebnis erreichte die kürzlich angehobene Prognosespanne.
  • Der Online-Broker Flatexdegiro hat 2020 seine Erlöse im Vergleich zu 2019 fast verdoppelt und mit 261 Mio. Euro einen Rekordwert erreicht. Der operative Gewinn (Ebitda) sei um 139 Prozent auf 98 Mio. Euro gestiegen. „Wir sehen eine weiterhin enorm starke Entwicklung des Kundenwachstums und der Handelsaktivität", sagte Unternehmenschef Frank Niehage. Daher hatte er seine Prognose für 2021 bereits Anfang Februar angehoben. So soll die Zahl der Kunden bis zum Jahresende auf 1,8 bis 2,0 Mio. steigen. Die Zahl der ausgeführten Transaktionen soll im laufenden Jahr 75 bis 90 Mio. erreichen.
  • Der Online-Marktplatz Scout24 will weiter vom Immobilienboom profitieren. Für 2021 werde in dem Segment Wohnimmobilien ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich angepeilt, teilte der Konzern am Dienstag mit. Auch der Bereich mit Geschäftsimmobilien soll leicht zulegen. 2020 zog der Umsatz um etwas mehr als ein Prozent auf knapp 354 Mio. Euro an. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg auf 212,3 Mio. Euro.

Politik & Konjunktur

  • Fed-Chef Jerome Powell hat bestätigt, dass die US-Notenbank ihre extrem lockere Geldpolitik beibehält, bis sich die Wirtschaft von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt hat. „Die Wirtschaft ist weit von unseren Beschäftigungs- und Inflationszielen entfernt“. Die Fed werde daher weiterhin die Wirtschaft mit Zinssätzen nahe Null und groß angelegten Käufen von Wertpapieren unterstützen, bis „substanzielle weitere Fortschritte erzielt wurden, was wohl einige Zeit dauern wird“, sagte Powell laut Redetext seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Bankenausschusses des Senats.
  • CDU-Bundesvize Thomas Strobl fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der Corona-Bekämpfung weniger Fokus auf Inzidenzwerte. Neben den Neuinfektionen sollten auch die Anzahl der Tests, der Anteil der positiven Testergebnisse sowie weitere Parameter wie die Auslastung der Krankenhäuser und die Kapazitäten der zuständigen Gesundheitsämter in die Betrachtung mit einbezogen werden.
  • Das Verbrauchervertrauen in den USA ist im Februar zum Vormonat um 2,4 Punkte auf 91,3 Punkte gestiegen, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem milderen Anstieg gerechnet. Der Januar-Wert wurde allerdings etwas nach unten korrigiert.
  • Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind in der 6. Kalenderwoche (8. bis 14. Februar) in Deutschland 20.468 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. In der ersten Februarwoche lagen die Sterbefallzahlen nach aktuellem Stand noch leicht über dem Durchschnitt der vier Vorjahre (+3 %), m gesamten Januar 2021 allerdings um 20 Prozent.
  • In den USA hat sich der Anstieg der Häuserpreise fortgesetzt. Der FHFA-Hauspreisindex ist im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent gestiegen, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag mitteilte. Dies ist der siebte Anstieg in Folge. Laut dem S&P/Case-Shiller-Index sind die Preise in den den 20 großen Metropolregionen des Landes im Dezember zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent nach oben gegangen. Analysten hatten mit einem Anstieg um 9,9 Prozent gerechnet. Im November hatte die Rate 9,2 Prozent betragen.
  • Der Iran will den Grad seiner Urananreicherung bei Bedarf bis auf 60 Prozent erhöhen. "Der Iran wird sich von der arroganten und unfairen Kritik der Amerikaner und Europäer nicht einschüchtern lassen und bei Bedarf den Urananreicherungsgrad erhöhen", sagte der oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei.
  • Die seit rund einem Jahr geschlossenen Kinos in New York dürfen ab der kommenden Woche mit Einschränkungen wieder öffnen. Es dürften nur ein Viertel der Plätze besetzt werden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo. Zudem müssten Masken-, Abstands- und Hygieneregeln beachtet werden.
  • Die US-Regierung will besonders kleine Betriebe, die durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Not geraten sind, stützen. „Kleine Betriebe sind der Motor für unseren wirtschaftlichen Fortschritt", sagte US-Präsident Joe Biden. Seit dem Start der Pandemie hätten 400.000 kleine Betriebe in den USA schließen müssen.
  • Nach dem Putsch in Myanmar hat die US-Regierung zwei weitere führende Militärangehörige mit Sanktionen belegt. Die Generäle müssten die Unterdrückung friedlicher Proteste einstellen, die zu Unrecht festgenommenen Personen freilassen und zur Demokratie zurückkehren, forderte US-Außenminister Anthony Blinken.
  • Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent gestiegen. Eine entsprechende Schätzung hat die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag bestätigt. Vor allem die Energiepreise haben im Vergleich zum Vormonat mit plus 3,8 Prozent deutlich zugelegt. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, unverarbeitete Lebensmittel um 2 Prozent. Dienstleistungen wurden 1,4 Prozent teurer.
  • Deutschland gerät wegen der verschärften Einreiseregeln für Tschechien, die Slowakei und Tirol weiter unter Druck. Mehrere Vorgaben seien unverhältnismäßig oder unbegründet, heißt es laut dpa in einer Beschwerde der EU-Kommission an den deutschen EU-Botschafter Michael Clauß in Brüssel. „Wir glauben, dass das nachvollziehbare Ziel Deutschlands - der Schutz der öffentlichen Gesundheit in einer Pandemie - durch weniger restriktive Maßnahmen erreicht werden könnte." Die EU-Kommission erwartet nun innerhalb von zehn Werktagen eine Antwort. Die Bundesregierung hatte Tschechien, die Slowakei und weite Teile Tirols in Österreich zu sogenannten Virusvariantengebieten erklärt. Von dort dürfen aktuell nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Derweil hat ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Dienstag auf Nachfrage bestätigt, dass Deutschland seine Grenzkontrollen an den Übergängen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol bis zum 3. März verlängern wird. Die seit dem 14. Februar geltenden Verbote und Regeln für Einreisen von dort sollen beibehalten werden.
  • Die EU wird gegen Verantwortliche in Russland für die Inhaftierung des Kremlkritikers Alexej Nawalny Strafmaßnahmen beschließen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell wird nun formal einen Vorschlag für entsprechende Sanktionen vorlegen. Russland hat nun mit Konsequenzen gedroht. Dies werde von russischer Seite nicht unbeantwortet bleiben, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Leonid Sluzki, am Montagabend in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Details nannte er nicht. Die Strafmaßnahmen im Fall Nawalny seien ein „weiterer Schritt zur Verschlechterung der Beziehungen zu Russland". Das russische Außenministerium nannte es am Abend in einer Mitteilung „enttäuschend", dass die EU-Außenminister „unter einem weit hergeholten Vorwand" die Entscheidung getroffen hätten, „einseitige Einschränkungen" für russische Staatsbürger vorzubereiten.
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich merklich verbessert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Februar von 7,5 auf 10,7 Punkte gestiegen. Ein höherer Wert wurde zuletzt im September 2018 beobachtet. „Die gut laufende Konjunktur in China und die anziehende Produktion in den USA helfen den deutschen Exporteuren“, kommentierte das ifo Institut. Die Chemische Industrie erwartet demnach deutliche Exportzuwächse. Gleiches gelte für den Maschinenbau. Die Automobilhersteller hätten ihr dreimonatiges Zwischentief überwinden können. Sie rechneten jetzt wieder mit mehr Aufträgen aus dem Ausland.
  • Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist weiter gestiegen. Im vierten Quartal 2020 sei die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag mit. Das ist der höchste Stand seit fast fünf Jahren. Im gleichen Quartal 2019 hatte die Arbeitslosenquote um 1,3 Prozentpunkte niedriger gelegen.
  • Die Ausbreitung der ansteckenderen Corona-Mutante in Deutschland lässt die Zielmarke von 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz in weite Ferne rücken. Ohne zusätzliche Maßnahmen erscheine das Erreichen dieses Werts „bis auf weiteres unrealistisch", sagte der Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik an der TU Berlin, Kai Nagel, der dpa. Die zunächst in Großbritannien entdeckte Mutante B.1.1.7 breitet sich nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche auch in Deutschland aus: Binnen zwei Wochen wuchs der Anteil in Stichproben von knapp 6 auf 22 Prozent. Berücksichtige man die deutlich erhöhte Ansteckungswahrscheinlichkeit, sei die Situation laut Modell „deutlich kritischer als bisher von uns vorhergesagt“, erläuterte Nagel. „Bei reiner Beibehaltung der jetzigen Maßnahmen bekommen wir dann laut Modell eine dritte Welle; jede Art von Öffnungen vergrößert diese Welle." Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) in den vergangenen 24 Stunden 3.883 Corona-Neuinfektionen gemeldet und es wurden 415 weitere Todesfälle registriert.
  • US-Präsident Joe Biden hat mit einer Schweigeminute vor dem Weißen Haus der Corona-Opfer gedacht. „Heute markieren wir einen wahrlich düsteren und herzzerreißenden Meilenstein", sagte Biden zu den nun mehr als 500’000 Corona-Toten in den Vereinigten Staaten. Er warnte davor, angesichts dieser Zahl abzustumpfen. Zugleich machte er Hoffnung auf bessere Tage. „Dieses Land wird wieder lachen."
  • Die Bundesregierung hat Erwartungen an weitergehende Lockerungen von den Corona-Beschränkungen gedämpft. Die Infektionszahlen stiegen wieder und auch der Anteil der gefährlichen Virusmutante, sagte Regierungssprecher Seibert am Montag. Eine Entscheidung für eine verantwortungsvolle Öffnungsperspektive sei unter diesen Voraussetzungen „komplizierter geworden". Zugleich rolle die erste Öffnungswelle. „Das ist ein erhebliches Mehr an Kontakten und damit auch Übertragungsrisiken", so Seibert. Die Auswirkungen müssten zunächst beobachtet werden, zumal das Ziel der Bundesregierung sei, Lockerungen dann nachträglich nicht wieder zurücknehmen zu müssen.
  • Der türkische Präsident Recep T. Erdogan hat den während der Amtszeit seines Schwiegersohns Berat Albayrak als Finanzminister erlittenen Einbruch der Devisenreserven verteidigt. „Dank der Devisentransaktionen ist es unserem Land gelungen, trotz schwerer internationaler Schocks an seinen Zielen festzuhalten", sagte Erdogan in einer Rede. Es seien schwierige Zeiten gewesen. Damit sollte sichergestellt werden, dass es keine Probleme mit der Zahlungsbilanz gebe.
  • Die britische Regierung will bis zum 21. Juni alle Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie in England aufheben. „Wir befinden uns auf einer Einbahnstraße in die Freiheit", sagte Premierminister Boris Johnson am Montagabend. Voraussetzung sei aber, dass sich die Infektionszahlen unter Kontrolle halten ließen, die Impfkampagne wie bisher weitergehe und keine neue Virusvariante die Lage verändere.
  • Im Jahr 2019 wurden in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 109,5 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag damit bei 3,2 Prozent.

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