USA: Spürbare Expansion des privaten Konsums
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1. Bekanntlich ließ sich das starke BIP-Wachstum im dritten Quartal 2003 vor allem auf den kräftigen Privaten Konsum zurückführen, der maßgeblich durch die versendeten Steuerschecks begünstigt wurde. Im vierten Quartal fehlte dieser Impuls, und dennoch zeigten sich die privaten Haushalte weiterhin spendabel: Nach einem starken Anstieg der Einzelhandelsumsätze im November um 1,2 % konnten sich die Einzelhändler im Dezember über einen weiteren Anstieg der Umsätze um 0,5 % freuen. Dies ist zwar etwas weniger als der von den von Bloomberg befragten Analysten erwartete Zuwachs (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,8 %), wird aber durch die Aufwärtsrevision des Vormonats um 0,3 Prozentpunkte ausgeglichen. In der Regel werden in unseren ökonometrischen Schätzungen Jahresveränderungsraten geschätzt, aus denen sich dann unter Berücksichtigung des ermittelten Niveaus monatliche Veränderungsraten ergeben. Aufgrund der Revision des Vormonats ist daher unser faktischer Prognosefehler (ca. 0,02 Prozentpunkte) vernachlässigbar gering. Der geringere Anstieg in der Teilabgrenzung ohne Pkw um 0,1 % (Bloomberg- Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,5 %) zeigt, dass es vor allem die Autohändler sind, die sich über gute Umsatzzahlen freuen konnten.
2. Die Teilstatistiken offenbaren, dass im Nahrungsmittelbereich mit 0,7 % der größte Rückgang verzeichnet wurde. Hinzu kamen Rückgänge bei den Tankstellen (-0,4 %) und bei den Baumärkten (-0,3 %). Insbesondere bei den Tankstellen lässt sich dieser als Rückprall zu den deutlichen Anstiegen in den Monaten zuvor interpretieren. Neben den Autohändlern (+1,6 %) konnte auch der Versandhandel (+2,1 %) sowie die Sportgeschäfte einen überdurchschnittlichen Zuwachs erzielen (+0,8 %). Insgesamt bestätigen die heutigen Umsatzzahlen der Einzelhändler eine spürbare Expansion des Privaten Konsums im vierten Quartal 2003.
3. Der Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde, war für viele Analysten aufgrund der Stagnation der Anzahl der Beschäftigten eine Enttäuschung. Die Entwicklung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den vergangenen Wochen zeigt aber, dass diese Enttäuschung nicht lange anhalten muss. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken in der zweiten Januarwoche auf 343.000 Personen und der Vierwochendurchschnitt erreichte mit 347.500 Anträgen den tiefsten Stand seit Anfang 2001, sprich vor Beginn der Rezession. Es ist in den kommenden Monaten zwar nicht mit einem Beschäftigungswunder zu rechnen, aber die Befürchtungen, dass die gegenwärtige konjunkturelle Belebung keine Beschäftigungs- und damit Einkommenszuwächse generieren würde, sind aus unserer Sicht unbegründet.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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