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23:32 Uhr, 24.07.2002

USA: SEC-Chef gerät unter Beschuss

Der Chairman der US-Wertpapier und -Börsenaufsichtsbehörde Harvey Pitt ist nach seinem [Link "Vorschlag, gleichgestellt sein zu wollen zu Ministern und dem US-Zentralbankchef Alan Greenspan" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar], unter heftigen Beschuss geraten.

Zwei frühere Chefs der Börsenaufsicht, das Weiße Haus sowie führende Politiker aus dem Kongress taten die Forderung als Ablenkung von der eigentlichen Aufgabe der SEC ab, nämlich das Vertrauen der Investoren zurück zu gewinnen.

Auf Anfrage teilte der Minderheitsführer des US-Senats Trent Lott mit: "Ich wüsste nicht, was die Rechtfertigung für so etwas sein könnte. Ich sehe keinen Bedarf dafür."

In einer Pressekonferenz teilte der Sprecher des Weißen Hauses Ari Fleischer mit, dass der US-Präsident eine solche Idee nicht in Erwägung zöge. Der Präsident "hatte das nicht vor."

"Das ist nicht etwas, dass vom Weißen Haus ausging," erklärt Fleischer und fügt hinzu, dass die SEC "den Status genießt, der für die Durchführung der Gesetze nötig ist."

Zuvor teilte die Sprecherin des Weißen Hauses Claire Buchan mit, dass der US-Präsident zur Zeit Informationen sammle, um dem Missbrauch bei Unternehmen und dessen Ursachen auf den Zahn zu fühlen. Sie kommentierte die Äußerung von Pitt: "Wir sehen das als potentielle Ablenkung von diesem wichtigen Auftrag an."

"Das ist ein weiterer Beweis und eine klare Illustration dessen, warum viele von uns denken, dass es an der Zeit ist, diese Position (des Chairman der SEC) neu zu besetzen. Ich bin überrascht und enttäuscht von dem Mangel an Feinfühligkeit, den Mr. Pitt zu Zeiten wie diesen zeigt," sagte Thomas Daschle, der Mehrheitsführer im demokratisch geführten US-Senat.

Die Pressesprecherin der SEC, Christi Harlan, teilte allerdings mit, dass die Idee einer Aufstufung des Status des SEC-Chairman mit dem Gedanken an den Anleger erhoben wurde.

"Es wurde nicht mit dem Gedanken gemacht, den Chairman zu bewerben," sagt sie. "Die Idee war, die Behörde auf ein höheres Niveau zu setzen, um damit das Vertrauen der Investoren besser zu stärken und zu zeigen, dass es da eine hochrangige Behörde der Regierung gibt, die in ihrem Namen arbeitet, und die uns mit der dringend gebrauchten Rekrutierung von Anwälten, Buchprüfern und Volkswirten hilft."

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