Commerzbank setzt Dividende aus - Johnson & Johnson stellt Impfstoff für Anfang 2021 in Aussicht
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- HelloFresh übertrifft Markterwartungen
- DIW Konjunkturbarometer bricht massiv ein
- Bayern verlängert Ausgangsbeschränkungen
- ESI: Euro-Wirtschaftsstimmung bricht so stark ein wie noch nie
- EZB-Vize de Guindos macht sich für Corona-Bonds stark
- USA rechnen mit mehr als 100.000 Corona-Toten
- ifo : Kurzarbeit in der Industrie steigt drastisch
- Italien: Corona-Infektionszahlen steigen langsamer
- Spanien geht in ‚Winterschlaf'
- ifo Institut kritisiert Bericht der Renten-Kommission
- Keine Mietzahlungen mehr: Adidas rudert zurück
DAX
- Am deutschen Aktienmarkt sind die turbulentesten Tage vielleicht vorüber, dennoch bleiben die Anleger in Alarmbereitschaft. Die Kursschwankungen bleiben vorerst im Markt. Nach einer freundlichen Eröffnung fiel der deutsche Leitindex DAX um bis zu 1,8 Prozent ins Minus, erholte sich anschließend aber wieder deutlich und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 1,90 Prozent bei 9.815,97 Punkten.. Die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie werden Experten zufolge voll auf die Konjunkturdaten dieser Woche durchschlagen. Entsprechend hoch bleibe die Nervosität der Anleger an den Finanzmärkten. Einen Vorgeschmack lieferte der von der EU-Kommission ermittelte ESI. Der Economic Sentiment Indicator fiel im März um 8,9 auf 94,5 Zähler. Dies ist der stärkste jemals ermittelte Rückgang des Konjunkturindikators. Auch das Konjunkturbarometer des DIW Berlin ist im März eingebrochen und deutet damit auf einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2020 hin. Die "Wirtschaftsweisen" halten eine schwere Rezession in Deutschland durch die massiven Folgen der Coronavirus-Krise für unvermeidbar. Die deutsche Wirtschaft werde 2020 deutlich schrumpfen, heißt es in einem am Montag vorgelegten Sondergutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wie schlimm es genau kommt, sei derzeit wegen großer Unsicherheiten aber noch unklar.
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Unternehmensnachrichten
- HelloFresh prognostiziert für das erste Quartal einen Umsatz von 685-710 Millionen Euro (Vorjahr €420,1 Mio). Das bereinigten Ebitda soll zwischen 55 und 75 Millionen Euro (Vorjahr -€26,1 Mio) liegen. Diese Spannen überschreiten die derzeitigen Analystenschätzungen deutlich. HelloFresh ändert seine Prognosen nicht, da die Auswirkungen der Virus-Krise noch nicht quantifizierbar seien, so das Unternehmen.
- Die Lufthansa hat Kurzarbeit für über 27.000 Mitarbeiter vereinbart. Auch Vorstand und Management verzichten auf Gehalt, heißt es.
- Dürr setzt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr aus. Die bisherigen Ziele könnten virusbedingt voraussichtlich nicht mehr erreicht werden, teilte das Unternehmen mit. Dürr plant umfassende Sparmaßnahmen und Schritte zur Sicherung der Liquidität.
- Bayer baut in Berlin ein Coronavirus-Testlabor auf. Medizinische Mitarbeiter dürften sich bis zu vier Wochen bezahlt freistellen lassen, um sich dort zu engagieren.
- Der Großküchenausrüster Rational setzt wegen der Corona-Krise bei der Dividende den Rotstift an. Das Unternehmen reduziere den Ende Februar von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossenen Dividendenvorschlag für 2019 von 10,70 auf nun 5,70 Euro je Aktie. Schon seit mehreren Wochen läuft laut jüngsten Unternehmensangaben ein striktes Kostensenkungsprogramm. Das Management will die Personalkosten auch durch den Abbau von Resturlaub, Urlaub und Überstunden im Griff behalten. Die Möglichkeiten von Kurzarbeit würden wo möglich genutzt.
- Ryanair lässt seine Flieger weiterhin größtenteils am Boden. Der extrem eingeschränkte Flugplan mit einigen Verbindungen von und nach Irland und Großbritannien werde um eine Woche bis einschließlich Gründonnerstag (9. April) verlängert, teilte das Unternehmen am Montag mit. Gründe sind Flugverbote und weitere Einschränkungen in den europäischen Ländern in Folge der Corona-Pandemie.
- Der Vorstand der Commerzbank wird der Hauptversammlung keine Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 vorschlagen. Geplant war bisher, dass das Institut für 2019 zumindest wieder eine Mini-Dividende von 15 Cent je Anteilsschein ausschüttet. Die Commerzbank folge mit dem Schritt der Empfehlung der Europäischen Zentralbank vom 27. März 2020 an die Banken, angesichts der Unsicherheiten infolge der Coronavirus-Pandemie bis zumindest 1. Oktober 2020 für die Jahre 2019 und 2020 keine Dividende auszuschütten, wie sie am Montag mitteilte. Für das laufende Geschäftsjahr 2020 wird die Commerzbank zudem solange keine Dividendenzahlung vorsehen, bis die Unsicherheiten durch die Corona-Krise beendet sind. Danach werde der Vorstand darüber gegebenenfalls neu entscheiden. Dementsprechend können etwaige Quartalsgewinne voll in die regulatorischen Kapitalquoten eingerechnet werden.
- Der Automobilzulieferer ElringKlinger legt seine Pläne und Erwartungen für 2020 angesichts der Coronavirus-Krise auf Eis. „Es ist alles offen“, sagte Vorstandschef Stefan Wolf am Montag. Niemand wisse im Moment, wie lange die Produktionsstopps noch dauern, alle Marktprognosen seien inzwischen Makulatur. „So etwas geht nicht ohne Spuren an einem vorbei", sagte Wolf. Es sei nicht möglich, zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose abzugeben. Auch bei ElringKlinger steht die Produktion in einem großen Teil der Welt still. In China fährt sie gerade wieder an.
- Fresenius und die Dialysetochter Fresenius Medical Care verschieben ihre Hauptversammlungen. Beide Unternehmen werden die neuen Termine bekannt geben, sobald die Voraussetzungen für eine verlässliche Planung und sichere Durchführung der Hauptversammlung wieder gegeben sind. Ursprünglich hatte die Hauptversammlung der Fresenius SE am 20. Mai, die von FMC am 19. Mai stattfinden sollen.
- Der Flugzeugbauer Airbus reagiert auf die von der spanischen Regierung verschärften Restriktionen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus. Wie der Konzern mitteilte, wird er den Großteil seiner Produktion bis zum 9. April aussetzen.
- Die US-Gesundheitheitsbehörde FDA hat dem Pharmakonzern Abbott Laboratories die beschleunigte Zulassung für einen Schnelltest für Covid-19 erteilt. Abbott startet die Produktion in der kommenden Woche und will bis zu fünf Mio. Tests herstellen.
- Facebook will in der Coronavirus-Krise Medien mit 100 Mio. Dollar unterstützen. Davon sollen 25 Mio. Dollar als Förderung verteilt werden, erklärte das Online-Netzwerk am Montag. Eine erste Förderrunde ging an 50 Redaktionen in den USA und Kanada. Die restlichen Mittel sollen den Medienunternehmen über Marketingausgaben zukommen.
- Google gewährt der Weltgesundheitsorganisation WHO und mehr als 100 Behörden aus verschiedenen Ländern eine Anzeigengutschrift von 250 Mio. Dollar, damit sie ihre Informationen über die Werbeplattform des Konzerns verbreiten können. Kleinen und mittleren Unternehmen sagte Google darüber hinaus Werbegutschriften in Höhe von 340 MIO, Dollar zu. Zudem setzt der Konzern einen 200 Mio. Dollar schweren Investitionsfonds auf, der kleinen Unternehmen den Zugang zu Kapital erleichtern soll.
- Laut dem Pharmakonzern Johnson & Johnson sollen erste Tests eines experimentellen Impfstoffs gegen das Coronavirus im September beginnen. Ein möglicher Impfstoff könnte somit Ende des Jahres/ Anfang 2021 zur Verfügung stehen, teilte das Unternehmen mit.
- Der Lebensmittelkonzern Cal-Maine Foods hat im ersten Quartal einen bereinigten Gewinn von 28 Cent je Aktie erzielt und damit 10 Cent höher als die Analystengemeinde prognostizierte. Der Umsatz übertraf ebenfalls die Prognosen. Dem Unternehmen zufolge gibt es knoch eine Unterbrechungen der Lieferkette infolge des Coronavirus-Ausbruchs.
- Laut einem Bericht von Reuters verzeichnet Apple im laufenden Quartal einen Rückgang der iPhone-Bestellungen um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Die Rüstungsunternehmen United Technologies und Raytheon haben alle behördlichen Genehmigungen für ihren Zusammenschluss auf Aktienbasis vorliegen und rechnen damit, dass sie den Deal noch diese Woche zum Abschluss bringen können. United Technologies wird in Raytheon Technologies umbenannt und unter dem Ticker "RTX" gehandelt. Die Geschäftsbereiche Carrier und Otis von United Technologies werden separate börsennotierte Unternehmen.
- Der Immobilienkonzern Vonovia verschiebt wegen der Corona-Pandemie seine Hauptversammlung. „Um die Möglichkeit einer Präsenzveranstaltung zu wahren, soll die Hauptversammlung am 30. Juni stattfinden", teilte der Konzern am Montag mit. Ursprünglich war das Aktionärstreffen für den 13. Mai geplant. An seinem Dividenden-Vorschlag hält der Vorstand fest. Die Dividende soll für 2019 wie geplant um 13 Cent auf 1,57 Euro je Aktie steigen.
- Der Werbevermarkter Ströer hat 2019 seinen Überschuss um knapp fünf Prozent auf 119,7 Mio. Euro grsteigert, wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht des Unternehmens hervorgeht. Das Unternehmen hatte bereits Anfang März die wichtigsten Eckdaten wie den Umsatz und das operative Ergebnis vorgelegt. Wegen der Corona-Pandemie hatte Ströer bereits am 19. März mitgeteilt, dass die eigentlich für 2020 angepeilten Umsatz- und Ergebnisziele nicht erreicht werden können. Zudem verschob Ströer die Hauptversammlung auf die zweite Jahreshälfte und traf bisher keine Entscheidung über die Dividendenhöhe.
- Der Autozulieferer und Kabelspezialist Leoni rechnet für das laufende Jahr mit einem spürbar schwächeren Geschäft als zuvor geplant. Bereits vor einer Woche hatte Leoni vor Belastungen durch die Ausbreitung von Covid-19 gewarnt. Leoni geht aktuell nach eigenen Angaben von deutlich negativen Abweichungen gegenüber seiner ursprünglichen Planung aus. Ursprünglich hatte der Konzern wegen mehrerer Projektanläufe mit einem moderat steigenden Umsatz zum Vorjahreswert von 4,8 Mrd. Euro gerechnet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) hätte sich von minus 66 Mio. Euro 2019 auf einen positiven mittleren zweistelligen Millionenbetrag erholen sollen.
- Siemens-Chef Joe Kaeser hat die Zahlungsbereitschaft seines Konzerns in der Corona-Krise bekräftigt. „Wir werden unsere Lieferanten bezahlen und erwarten von unseren Kunden auch, dass sie uns bezahlen", schrieb er am Montag bei Twitter. Allerdings fügte er auch hinzu, man werde sich im Fall, dass eine der beteiligten Seiten Probleme habe, „zusammensetzen und sehen, was wir tun können".
- Adidas will wegen geschlossener Läden aufgrund der Corona-Krise Mietzahlungen einbehalten. Einen Tag nach dieser Ankündigung muss sich das Unternehmen heftige Kritik gefallen lassen einzustellen. Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft (ZIA) nennt das Vorgehen „rechtlich und moralisch bedenklich". Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CDU) übte ebenso scharfe Kritik. Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted stellte nun klar, der Sportartikelkonzern wolle privaten Vermietern seiner Läden unverändert die Miete zahlen. „Nur im Ausnahmefall sind unsere Vermieter Privatpersonen - wir haben sie ausgenommen, sie werden ihre April-Miete wie gewohnt erhalten", sagte Rorsted der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die meisten Geschäfte würden aber von großen Immobilienvermarktern und Versicherungsfonds angemietet, sie hätten „überwiegend Verständnis gezeigt".
- Der Softwareanbieter RIB Software hat 2019 bei einem Umsatzplus um 80 Mio. auf 214,6 Mio. Euro das operative Ergebnis Ebitda (bereinigt) um rund ein Drittel auf 51,2 Mio. Euro gesteigert. Der Konzernüberschuss fiel mit 9,1 Mio. Euro allerdings auf weniger als die Hälfte des Vorjahresgewinns von 21,9 Mio. Euro. Zum einen belasteten Abschreibungen bei Zukäufen das Ergebnis. Zum anderen fiel eine hohe Steuerquote an, weil bei einigen Tochterunternehmen Verluste nicht steuermindernd geltend gemacht werden konnten.
- Neue positive Studiendaten zum Medikament Xarelto lassen den Pharmakonzern Bayer auf zusätzliche Umsätze mit dem Gerinnungshemmer hoffen. In der klinischen Phase-III-Studie Voyager Pad wurde untersucht, ob das Mittel auch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen in den Beinen wirkt, die sich deswegen einem Eingriff unterziehen mussten. Bei der Verabreichung von Xarelto in Kombination mit Acetylsalicylsäure (ASS) sei das Risiko für bestimmte schwere Folgen im Vergleich zur alleinigen Behandlung mit ASS gesunken, wie Bayer am Samstag in Berlin mitteilte.
- Der Schweizer Technologiekonzern ABB rechnet aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit einem sehr schwachen ersten Quartal. Die genauen Einflüsse der Covid-19-Pandemie auf die Ergebnisse des ersten Quartals von ABB ließen sich derzeit aber noch nicht bestimmen. Man gehe aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für alle Geschäftsbereiche von einem Umsatzrückgang aus. Für das Gesamtjahr 2020 gebe man keine Prognose mehr ab, teilte ABB am Montag mit.
- Die Beteiligungsgesellschaft Indus rechnet in diesem Jahr virusbedingt mit einem schweren Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. „Wir arbeiten intensiv daran, die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Indus-Gruppe zu begrenzen", sagte Unternehmenschef Johannes Schmidt am Montag laut Pressemitteilung. Nach einem soliden Jahresauftakt im Januar und Februar geht der Vorstand für 2020 von einem Umsatz von 1,5 bis 1,65 Mrd. Euro und einem operativen Ergebnis (Ebit) von 85 bis 95 Mio. Euro aus.
Konjunktur & Politik
- US-Finanzminister Mnuchin: Werden ein herbes Quartal haben, aber die Wirtschaft steht fundamental solide da. Gute Einstiegschancen für langfristig orientierte Anleger.
- Das Forschungsinstitut DIW erwartet, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal um zwei Prozent schrumpft. Im zweiten Quartal soll das Minus dann "nahezu zweistellig" sein.
- Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe ist in den USA im Februar im Vergleich zum Vormonat um 2,4 Prozent gestiegen, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Montag mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet. Im Januar waren die Verkäufe noch um revidierte 5,3 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich stiegen die Verkäufe im Februar um 11,5 Prozent.
- Die Inflationsrate in Deutschland wird im März 2020 voraussichtlich 1,4 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen mitteilte. Gegenüber Februar steigen die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,1 Prozent.
- Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) bricht im März auf 86 Punkte ein und deutet damit auf einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2020 hin. „Damit zeigen sich die massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie, die in den jetzt vorliegenden Indikatoren zu den Entwicklungen auf den Finanzmärkten und in Unternehmensbefragungen sichtbar werden“, so das DIW-Institut. „Andere Daten, etwa zur Auftragslage oder Produktionsleistung, spiegeln die aktuelle Situation noch nicht wider. Dass die Produktion in manchen Wirtschaftsbereichen faktisch vollständig zum Erliegen gekommen ist, wird im aktuellen Barometerwert noch nicht in Gänze erfasst“.
- US-Präsident Donald Trump erwartet kein rasches Abflauen der Corona-Pandemie in den USA. Erst Anfang Juni würden sich die USA auf dem Weg hinaus aus der Krise befinden, sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Der US-Seuchenexperte Anthony Fauci, der Trump im Kampf gegen die Pandemie berät, rechnet mit einem sprunghaften weiteren Anstieg der Todesfälle.
- Der Vizepräsident der EZB, der Spanier Luis de Guindos, hat sich für die Einführung von Corona-Bonds ausgesprochen. „Ich bin für Corona-Bonds", erklärte der Vizepräsident der EZB am Montag dem spanischen Radiosender COPE. Die Virus-Krise sei ein Schlag, der uns alle trifft, sagte de Guindos. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich zuletzt zurückhaltend über eine gemeinsame Schuldenaufnahme gezeigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt Corona-Bonds wie auch Österreich oder die Niederlande jedoch ab.
- Die seit dem 21. März wegen des Coronavirus geltenden Ausgangsbeschränkungen in Bayern werden verlängert. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München Bisher waren die Restriktionen bis 3. April befristet, laut Söder wird das Kabinett eine Verlängerung bis 19. April beschließen. Auch die Beschränkungen für Gastronomie und Einzelhandel sollen bis 19. April gelten. Die Lage sei nach wie vor ernst, sagte der Ministerpräsident. Eine Debatte über eine Lockerung der Maßnahmen komme zur Unzeit.
- Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum, gemessen am ESI (Economic Sentiment Indicator), ist im März nicht so negativ ausgefallen wie allgemein befürchtet. Der Konjunkturindikator fiel zwar um 8,9 Punkte auf 94,5 Zähler, wie die EU-Kommission am Montag mitteilte. Dies ist der stärkste jemals ermittelte Rückgang des Wertes. Analysten hatten allerdings einen noch stärkeren Einbruch auf 91,6 Punkte erwartet. Die EU-Kommission wies in ihrer Mitteilung darauf hin, dass die Erhebung der Daten für den ESI-Indikator wegen der Auswirkungen der Corona-Krise weniger aussagekräftig sei als gewohnt.
- Nach Einschätzung von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery wird es noch eine Weile dauern, bis die ersten Schulen in Deutschland wieder öffnen können. „Wenn sich die Zahlen weiter so entwickeln wie jetzt, sollten wir im Mai damit rechnen können, dass Schulen wieder aufmachen in Regionen, die nicht extrem belastet sind", sagte Montgomery der „Bild“-Zeitung vom Montag. Man müsse sich aber die Möglichkeit vorbehalten, Schulen bei Bedarf auch wieder zu schließen, ergänzte der Mediziner.
- Die deutsche Volkswirtschaft wird wegen der Corona-Pandemie einbrechen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise) rechnen in einem Sondergutachten mit einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie von im schlimmsten Fall um 5,4 Prozent. Bei einer kürzeren Dauer der Einschränkungen wegen der Krise und einer schnellen Erholung der Wirtschaft könnte das BIP demnach auch nur um 2,8 Prozent zurückgehen.
- Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie wird drastisch steigen. 25,6 Prozent aller Firmen erwarten in den kommenden drei Monaten Kurzarbeit. Das ist der höchste Stand seit 2010. Vor drei Monaten waren es erst 15,3 Prozent, wie aus der neuesten Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervorgeht. Überdurchschnittlich betroffen sind die Schlüsselbranchen Automobile (41 Prozent), Maschinenbau (33 Prozent) und Elektro (32 Prozent). Einige Branchen erwarten in den kommenden drei Monaten kaum Kurzarbeit: In der Chemie-Industrie waren es nur 14 Prozent und in der Ernährungsindustrie sechs Prozent. „Das volle Ausmaß der Corona-Pandemie ist in all diesen Zahlen vermutlich noch nicht berücksichtigt, denn die meisten Antworten liefen ein bis Mitte März“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Konjunkturumfragen. Bereits Kurzarbeit eingeführt haben der ifo Umfrage zufolge 9,3 Prozent der Industriefirmen.
- Das CDU-Parteipräsidium hat davor gewarnt, jetzt über die Beendigung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu diskutieren. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte laut dpa am Montag nach Angaben aus Parteikreisen in einer Schaltkonferenz mit dem Parteipräsidium, das Virus habe „ganz Europa und die Welt fest im Griff“. Bei der Reduzierung der Infiziertenzahl sei man noch nicht da, wo man hin wolle. Erst wenn die Zeit der Verdopplung der Zahl der Infizierten bei zehn Tagen sei, wäre man auf dem richtigen Weg. Als positiv sei registriert worden, dass die Hamsterkäufe der Menschen in der Krise abgenommen hätten.
- Die österreichische Regierung will im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie unter anderem eine Mundschutz-Pflicht für Einkäufe einführen. Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte am Montag, dass die Supermärkte voraussichtlich ab Mittwoch mit der Verteilung von Masken an den Eingängen beginnen werden. Derzeit werde auf entsprechende Lieferungen gewartet. Es sei jetzt schon klar, dass viele Menschen an dieser Krankheit sterben werden, „das lässt sich auch nicht verhindern. Aber wir müssen zumindest unser Möglichstes tun, damit nicht mehr Menschen sterben, als sterben müssen", sagte Kurz.
- Die chinesische Zentralbank PBoC hat ihren Zinssatz für Notenbankgeld, das den Geschäftsbanken den Landes im Rahmen sog. Repo-Geschäfte für einen Zeitraum von sieben Tagen zur Verfügung gestellt wird, von zuvor 2,4 auf 2,2 Prozent gesenkt. Das Kreditgeschäft habe ein Volumen von 50 Mrd. Yuan (etwa 6,5 Mrd. Euro). Mit der Maßnahme will die PBoC für ausreichend Liquidität im Finanzsystems sorgen.
- Die US-Regierung geht in der aktuellen Coronavirus-Krise von 100.000 Toten in den USA aus. Die Zahl der Opfer könne gar an die 200.000 heranreichen, prognostizierte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Fauci. In den USA sind aktuell 124.000 Fälle und 2.100 Tote gemeldet worden. US-Präsident Donald Trump sagte am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus: „Das ist eine furchtbare Zahl." Trump kündigte an, bis Montag geltende Richtlinien zur sozialen Distanzierung um einen Monat bis Ende April auszuweiten.
- Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat in der Coronavirus-Krise zu mehr Ernsthaftigkeit aufgerufen. US-Präsident Donald Trump müsse die persönlichen Angriffen auf Leute, die anderer Meinung als er seien, beenden und auf die Wissenschaftler hören, sagte Biden am Sonntag dem Sender NBC News. „Lasst uns aufhören, kindisch zu sein, und konzentrieren wir uns auf das Problem."
- Spanien hat von Samstag auf Sonntag das zweite Mal in Folge den Tod von mehr als 800 Corona-Patienten binnen 24 Stunden beklagen müssen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Regierung verschärft nun das Ausgangsverbot. Ab Montag gehe die spanische Wirtschaft in den "Winterschlaf", wie die Regierung betonte. Eine solche Aktion sei auf der Welt „einzigartig“.
- In Italien gibt es in der Corona-Pandemie einen Hoffnungsschimmer. Die Zahlen steigen deutlich langsamer als noch vor einer Woche. Die Gesamtzahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie stieg am Sonntag um 5.217 auf 97.689. Das entspricht einer Zunahme um 5,6 Prozent. Vor einer Woche waren die Zuwachsraten noch zweistellig. Die Zahl der Corona-Toten stieg derweil um 756 auf 10.779.
- Laut Daten der Johns Hopkins University hat die weltweite Zahl der Infizierten 720.100 und die der Todesfälle 33.925 erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht nur von 638.146 Infizierten und 30.105 Toten aus. Die meisten Infizierten gibt es in den USA, Italien und China. Deutschland liegt auf Platz 5.
- Das ifo Institut hat die Ergebnisse der Renten-Kommission als unzureichend bezeichnet. „Die Kommission hat deutlich herausgearbeitet, dass die Finanzierung der gesetzlichen Rente langfristig nicht gesichert ist. Sie zieht aber keine weitergehenden Schlussfolgerungen aus diesem Befund“, sagt Joachim Ragnitz, stellvertretender Geschäftsführer der ifo-Niederlassung Dresden. „Lösungen für die Finanzierungslücke sollen erst in einem neu einzurichtenden Alterssicherungsbeirat entwickelt werden.“ Insbesondere solle auch frühestens im Jahr 2026 darüber entschieden werden, ob eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeiten notwendig ist. „Angesichts der demographischen Entwicklung lässt sich das Konzept verbindlicher Haltelinien für Rentenhöhe und Beitragssatz ohne massive Zuzahlungen aus dem Bundeshaushalt nicht aufrechterhalten“, sagt Ragnitz.
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