USA: Produktivität hat sich abgeschwächt
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1. Die Produktivität hat sich nach Angaben des Bureau of Labor Statistics im dritten Quartal erwartungsgemäß um 1,9 % gegenüber dem zweiten Quartal (annualisiert) erhöht (Bloomberg-Umfrage: 1,5 %; DekaBank: 2,0 %). Überraschend stark war der Revisionsbedarf für das Vorquartal. Dieses wurde aufgrund eines höheren Outputs und einer niedrigeren Anzahl geleisteter Arbeitsstunden von 2,5 % auf 3,9 % nach oben revidiert. Während sich die Produktivitätsentwicklung im abgelaufenen Quartal abgeschwächt hat, kann bei der Entwicklung der Lohnstückkosten eine leichte Beschleunigung festgestellt werden. Die Lohnstückkosten stiegen um 1,6 % gegenüber dem Vorquartal (annualisiert) und lagen damit nur wenig unterhalb der Markterwartungen (Bloomberg-Umfrage: 2,3 %; DekaBank: 2,0 %). Das Vorquartal wurde hier ebenfalls revidiert, und zwar von zuvor 1,8 % auf 1,0 %.
2. Aus der schwachen Produktivitätsentwicklung im dritten Quartal könnte man auf eine stärkere Beschäftigungsdynamik in den kommenden Quartalen schließen. Dem ist nicht so. Im unteren Schaubild wird die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Löhne und Gehälter mit derjenigen der Produktivität verglichen. Zu beachten ist, dass es sich bei der Gehaltsentwicklung um eine nominale Zeitreihe handelt, während die Produktivität nur real, sprich preisbereinigt, vorliegt. Somit ist die Gehaltsentwicklung gegenüber der Produktivitätsentwicklung etwas nach oben verzerrt. Dennoch lässt sich erkennen, dass die Arbeiter und Angestellten seit vier Quartalen in Form von höheren Löhnen und Gehältern deutlich stärker an der Produktivitätsentwicklung partizipieren als in dem Zeitraum davor. Die schwache Beschäftigungsdynamik in den vergangenen Monaten macht allerdings deutlich, dass es vor allem die bereits beschäftigten Mitarbeiter gewesen sind, die von dieser Produktivitätsentwicklung profitiert haben. Dadurch, dass in den vergangenen Quartalen der Produktivitätsfortschritt an die bisher Beschäftigten fast vollständig weitergegeben worden ist, haben die Unternehmen gewissermaßen ihr Pulver verschossen. Sie werden demzufolge auf die Abschwächung der Produktivität im dritten Quartal nicht mit einem überaus dynamischen Beschäftigungsaufbau (bspw. monatliche Beschäftigungszuwächse um 250.000 Personen pro Monat) reagieren (können). Vielmehr muss befürchtet werden, dass sich die Gehaltsentwicklung insgesamt zusammen mit der Produktivitätsentwicklung abschwächen wird. Am morgigen Freitag wird der Arbeitsmarktbericht für Oktober veröffentlicht, für den wir einen Beschäftigungszuwachs um 150.000 Personen erwarten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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