Kommentar
17:26 Uhr, 25.09.2003

USA: Nachrichten für Bullen und Bären

1. Der konjunkturelle Aufschwung ist da, jetzt wird über dessen Stärke und Nachhaltigkeit heftig diskutiert. Sowohl die Optimisten als auch die Pessimisten haben heute weitere Argumente geliefert bekommen. Zunächst die schlechte Nachricht: Die Auftragseingänge für Gebrauchsgüter sind im August anders als erwartet um 0,9 % gegenüber dem Vormonat gesunken (Bloomberg-Umfrage: 0,6 %; Deka- Bank: 0,9 %). Ein Teil des Prognosefehlers kann durch die Aufwärtsrevision des Vormonats erklärt werden. Der Anstieg fiel um 0,5 Prozentpunkte höher aus als zunächst vermeldet worden war. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Teilabgrenzung für Investitionsgüter (ohne Verteidigung). Der Rückgang betrug im August 2,0 % während der Anstieg im Vormonat von 0,8 % auf 1,4 % nach oben revidiert worden ist.

2. Interessant an der Teilstatistik ist, dass für Verteidigungsinvestitionen ein Anstieg um 35,3 % vermeldet worden ist. Dies lässt auf Großaufträge schließen, ohne die der Rückgang in der Gesamtstatistik sogar noch stärker ausgefallen wäre. In der oberen rechten Grafik sind die für die Investitionstätigkeit relevanten Auftragseingänge für Investitionsgüter (ohne Verteidigung) absolut und im Dreimonatsdurchschnitt abgebildet. Der Anstieg seit Frühjahr ist nicht überwältigend und deutet nur auf verhaltende Investitionssteigerung im dritten und vierten Quartal hin. Die heutigen Zahlen unterstützen diese Interpretation.

3. Die positive Nachricht kommt heute vom Arbeitsmarkt: Die derzeit stark beachteten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der dritten Septemberwoche von 400.000 Personen auf 381.000 Personen kräftig zurück gegangen. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2003 und schließt an den rückläufigen Trend seit April an.

4. Was lernen wir aus den heutigen Daten? Die Situation am Arbeitsmarkt scheint sich weiter zu stabilisieren. Konstant hohe Beschäftigungszuwächse werden, aufgrund der starken Produktivitätsfortschritte, aber voraussichtlich erst im kommenden Jahr zu realisieren sein. Der Rückgang der Auftragseingänge relativiert sich vor dem Hintergrund der Volatilität dieser Zeitreihe sowie den beiden Zuwächsen in den beiden Monaten zuvor. Gleichwohl wird in den kommenden Monaten die Investitionstätigkeit der Unternehmen im Zyklenvergleich schwächer zulegen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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