Nachricht
16:26 Uhr, 09.11.2012

USA: Michigan-Konsumklimaindex steigt unerwartet

Ann Arbor (BoerseGo.de) - In den USA konnte der Konsumklimaindex der Universität Michigan (MCSI) im Monat November vorläufigen Daten zufolge zulegen. Der Index stieg von 82,60 Einheiten im Vormonat Oktober auf 84,90 Einheiten im November, wie die Universität am heutigen Freitag mitteilte. Es ist der höchste Wert in dem Indikator seit Juli 2007. Volkswirte zeigten sich überrascht von dem Anstieg, sie hatten im Vorfeld der Daten mit einem Rückgang auf 82,50 Punkte gerechnet.

Im August 2011 wurde mit 55,7 Einheiten noch der niedrigste Stand im MCSI seit November 2008 notiert. Im September 2011 stieg der MCSI dann auf 59,4 Einheiten, im Oktober auf 60,9 Zähler, im November auf 64,1 Einheiten und im Dezember auf 69,9 Punkte.

Im Januar 2012 legte der Index weiter auf 75,0 Einheiten, im Februar auf 75,3 Zähler und im März auf 76,2 Einheiten zu. Im April gab es dann einen weiteren kleinen Anstieg auf 76,4 Zähler und im Mai einen Sprung auf 79,3 Punkte. Im Juni sackte der Indikator dann aber auf 73,2 Einheiten kräftig ab und fiel im Juli weiter auf 72,3 Einheiten. Im August lag der Index dann bei 74,4 Einheiten und stieg im September auf 78,3 Einheiten.

In den fünf Jahren vor dem Beginn der letzten Rezession von Dezember 2007 bis Juni 2009 lag der Wert im Durchschnitt mit 89 Zählern aber noch höher. In der letzten Rezession lag der Wert im Durchschnitt bei 64,2 Einheiten.

Die Lagekomponente stieg im November 2012 den vorläufigen Daten zufolge auf 91,3 Punkte, nach 88,1 Punkten im Vormonat Oktober. Es ist der höchste Stand seit Januar 2008. Im September lag der Index bei 85,7 Einheiten und im August bei 88,7 Einheiten.

Der Index für die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten 6 Monate wird im November mit 80,8 Punkten angegeben. Das ist der höchste Wert seit Juli 2007. Im Oktober lag der Wert noch bei tieferen 79 Einheiten. Im September notierte der Index bei 73,5 Einheiten und im August bei 65,1 Einheiten.

Der MCSI misst die Konsumneigung der US-Verbraucher und spiegelt ihre Einschätzung zur persönlichen Einkommenssituation und generellen Wirtschaftslage wider. Ein fallender Indikator wird als Vorzeichen für fallende Konsumausgaben interpretiert, ein steigender Indikator gilt als Anzeichen für steigende Konsumausgaben. Der Index wird von Thomson Reuters und der Universität Michigan auf der Grundlage von Daten unter 500 repräsentativ ausgewählten US-Haushalten berechnet (vorläufige Schätzung unter 300 Haushalten).

Zu den abgefragten Gebieten gehören Angaben zur finanziellen und wirtschaftlichen Situation sowie zu den entsprechenden Erwartungen. Sein Basiswert wurde 1966 mit 100 Einheiten festgelegt. Der MCSI gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung der USA und wird von Marktteilnehmern genauestens beobachtet, da die Konsumausgaben rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Der Index wird zweimal im Monat in einer vorläufigen Schätzung und mit den endgültigen Daten publiziert.

Die endgültigen Daten für den November-MCSI werden am 21. November 2012 veröffentlicht.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten