USA: Michigan-Konsumklima steigt schwächer als erwartet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Ann Arbor (BoerseGo.de) - In den USA ist der Konsumklimaindex der Universität Michigan (MCSI) im Monat September laut endgültigen Daten schwächer gestiegen als erwartet. Der Index stieg von 74,3 Einheiten im Vormonat August auf 78,3 Einheiten, wie die Universität am heutigen Freitag mitteilte. Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten hingegen mit einem Anstieg auf 78,7 Punkte gerechnet.
Im Jahresvergleich konnte der Indikator aber bereits deutlich ansteigen. Im August 2011 wurde mit 55,7 Einheiten noch der niedrigste Stand im MCSI seit November 2008 notiert. Im September 2011 stieg der MCSI dann auf 59,4 Einheiten, im Oktober auf 60,9 Zähler, im November auf 64,1 Einheiten und im Dezember auf 69,9 Punkte.
Im Januar 2012 legte der Index weiter auf 75,0 Einheiten, im Februar auf 75,3 Zähler und im März auf 76,2 Einheiten zu. Im April gab es dann einen weiteren kleinen Anstieg auf 76,4 Zähler und im Mai einen Sprung auf 79,3 Punkte. Im Juni sackte der Indikator dann aber auf 73,2 Einheiten kräftig ab und fiel im Juli weiter auf 72,3 Einheiten. In den fünf Jahren vor dem Beginn der letzten Rezession von Dezember 2007 bis Juni 2009 lag der Wert im Durchschnitt mit 89 Zählern noch deutlich höher.
Die Lagekomponente fiel im September 2012 den endgültigen Daten zufolge auf 85,7 Punkte, nach 88,7 Punkten im Vormonat August. Im August wurde noch der höchste Stand seit Januar 2008 notiert. Der Rückgang wurde mit Sorgen amerikanischer Familien über die Haushaltsfinanzen begründet. Der Analyse zufolge sehen 29 Prozent der Befragten eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation im Monat September. Im August waren es noch 30 Prozent.
Der Index für die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten 6 Monate wird im September endgültig mit 73,5 Punkten angegeben. Im August lag der Wert noch bei deutlich tieferen 65,1 Einheiten. Im Ausblick auf die kommenden 12 Monate erwartet einer von vier Haushalten, dass sich seine finanzielle Lage verbessern wird.
Der MCSI misst die Konsumneigung der US-Verbraucher und spiegelt ihre Einschätzung zur persönlichen Einkommenssituation und generellen Wirtschaftslage wider. Ein fallender Indikator wird als Vorzeichen für fallende Konsumausgaben interpretiert, ein steigender Indikator gilt als Anzeichen für steigende Konsumausgaben. Der Index wird von Thomson Reuters und der Universität Michigan auf der Grundlage von Daten unter 500 repräsentativ ausgewählten US-Haushalten berechnet (vorläufige Schätzung unter 300 Haushalten).
Zu den abgefragten Gebieten gehören Angaben zur finanziellen und wirtschaftlichen Situation sowie zu den entsprechenden Erwartungen. Sein Basiswert wurde 1966 mit 100 Einheiten festgelegt. Der MCSI gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung der USA und wird von Marktteilnehmern genauestens beobachtet, da die Konsumausgaben rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Der Index wird zweimal im Monat in einer vorläufigen Schätzung und mit den endgültigen Daten publiziert.
Die vorläufigen Daten für den Oktober-MCSI werden am 12. Oktober 2012 veröffentlicht.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.