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15:22 Uhr, 18.09.2012

USA: Leistungsbilanzdefizit geringer als erwartet

Washington (BoerseGo.de) – In den USA hat sich die Leistungsbilanz im zweiten Quartal (April bis Juni) besser entwickelt als erwartet. Der Leistungsbilanzsaldo wurde mit minus 117,4 Milliarden Dollar ausgewiesen, wie das US-Handelsministerium am heutigen Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Rückgang um 12,1 Prozent im Quartalsvergleich. Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten mit einem höheren Leistungsbilanzdefizit von 127,0 Milliarden Dollar gerechnet. Begründet wurde das gesunkene Defizit mit einem Anstieg der amerikanischen Exporte und sinkenden Kosten bei den Mineralölimporten.

Gleichzeitig wurden die Daten für das erste Quartal (Januar bis März) auf minus 133,6 Milliarden Dollar revidiert (zuvor minus 137,3 Milliarden Dollar). Das Defizit im ersten Quartal war das größte seit drei Jahren.

Im Ausblick auf die kommenden Quartale rechnen viele Volkswirte aber damit, dass sich das Leistungsbilanzdefizit der USA wieder ausweiten wird. Sie begründen ihre Prognose mit der weltweiten Konjunkturabkühlung die auf der Nachfrage nach US-Gütern lastet. Außerdem steigen die Preise für Mineralöl aufgrund der Spannungen im Nahen Osten wieder an, so dass die Ölimporte erneut teurer werden.

Zudem belastet die europäische Staatsschuldenkrise die US-Wirtschaft. Rund ein Fünftel der US-Exportumsätze entfallen auf Europa. Andere wichtige Absatzmärkte wie China, Indien und Brasilien haben mit einem sich abkühlenden Wirtschaftswachstum zu kämpfen.

Im Jahr 2006 wurde noch ein Allzeithoch beim US-Leistungsbilanzdefizit von 800,6 Milliarden Dollar notiert. In den folgenden Jahren schrumpfte das Leistungsbilanzdefizit in Folge der Finanzkrise und der sinkenden Nachfrage nach ausländischen Gütern. Seit dem Ende der Rezession im Juni 2009 weitet sich das Leistungsbilanzdefizit aber wieder aus.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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