Kommentar
16:40 Uhr, 12.05.2009

USA: Leichte Ausweitung des Handelsbilanzdefizits im März

1. Das Handelsbilanzdefizit hat sich im März nur leicht von 26,1 Mrd. US-Dollar auf 27,6 Mrd. USDollar ausgeweitet (Bloomberg-Median: -29,0 Mrd. US-Dollar; DekaBank: -29,2 Mrd. US-Dollar). Während die Importe um 1,0 % gegenüber dem Vormonat schrumpften, verzeichneten die Exporte einen Rückgang um 2,4 %. Das Handelsbilanzdefizit ohne Petroleumgüter hat sich um 0,9 Mrd. auf 13,4 Mrd. US-Dollar eingeengt.

2. Fast alle Teilgruppen der Exporte wiesen nach den Zuwächsen im Vormonat jetzt wieder Verluste auf. Am stärksten stachen die Bereiche Flugzeuge (-13,8 %) und Telekommunikationsausrüstungen (-7,4 %) hervor. Die Exporte von Dienstleistungen gaben um 1,2 % nach. Dagegen war die Entwicklung bei den Importen durchaus gemischt: Beispielsweise gab es bei den Einfuhren von Flugzeugen (6,4 %), Computerzubehör (4,8 %) und Halbleitern (4,4 %) satte Zuwächse. Dagegen mussten die Bereiche Bekleidung und Stoffe (-5,5 %) und Telekommunikationsausrüstungen (-1,4 %) sowie Dienstleistungen (-1,2 %) Verluste hinnehmen. Angesichts des gestiegenen Ölpreises war das Plus bei den Rohölimporten von 3,3 % durchaus zu erwarten.

3. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das außenwirtschaftliche Ungleichgewicht der USA in beachtlichem Ausmaß verringert. Das liegt zwar zum Teil an dem seit Mitte 2008 deutlich gesunkenen Rohölpreis, der die Importseite entlastet hat. Wie man jedoch an der Entwicklung des Handelsbilanzsaldos ohne Rohölprodukte sieht, ist dies nur ein Teil der Geschichte. Die jetzt schon seit einigen Quartalen andauernde konjunkturelle Schwäche mit ihren bremsenden Effekten auf die Importaktivität hat ebenfalls zu der Bereinigung beigetragen. Entsprechend kann man nun im Zuge der Erholung in den USA damit rechnen, dass die Konsolidierungsphase weitgehend abgeschlossen sein dürfte. In der Tendenz ist damit zu rechnen, dass sich das USHandelsbilanzdefizit in näherer Zukunft wieder etwas ausweiten wird. Die Rekordhöhen der Jahre 2005 / 2006 dürften jedoch für längere Zeit nicht mehr erreicht werden.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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