Kommentar
17:14 Uhr, 12.06.2009

USA: Konsumklima mit Beinahstagnation im Juni – Konsumtätigkeit im Mai auf Stabilisierungskurs

1. Die deutliche Stimmungsaufhellung der privaten Haushalte der vergangenen Monate scheint sich im Juni nicht fortzusetzen. Das Konsumklima der Universität Michigan ist für den Juni mit einem vorläufigen Wert von 69,0 Punkten veröffentlicht worden (Bloomberg-Median: 69,5 Punkte; DekaBank: 71,0 Punkte) und lag damit nur geringfügig höher als im Vormonat (68,7 Punkte). Die Lagekomponente stieg recht deutlich auf 74,5 Punkte, den höchsten Wert seit September vergangenen Jahres. Im Gegensatz dazu hat sich die Erwartungskomponente von 69,4 auf 65,4 Punkte verschlechtert. Der Rückgang der Erwartungskomponente sollte aus unserer Sicht nicht überinterpretiert werden. Ein zeitlicher Vorlauf der Erwartungen gegenüber der Lagekomponente lässt sich statistisch kaum feststellen. In den kommenden Monaten dürfte sich die stabilisierende wirtschaftliche Situation auch in einer Verbesserung der Stimmungsindikatoren niederschlagen. Belastungsfaktoren wie die zurzeit stark steigenden Hypothekenzinsen und Benzinpreise dürften zwar für die realwirtschaftliche Entwicklung nur eine untergeordnete Rolle spielen. In der Entwicklung der Stimmungsindikatoren könnten sich diese aber stärker bemerkbar machen.

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2. Bereits gestern wurden die Einzelhandelsumsätze für Mai gemeldet. Der Zuwachs um 0,5 % gegenüber dem Vormonat entsprach den allgemeinen Erwartungen (Bloomberg-Umfrage: 0,5 %, DekaBank: 0,6 %). Auch in der Teilabgrenzung „ohne Pkw“ wurde ein monatlicher Zuwachs von 0,5 % gemeldet (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %, DekaBank: 0,3 %). Der Anstieg der Einzelhandelsumsätze geht in erster Linie auf gestiegene Benzinpreise zurück, die zu einem kräftigen Umsatzanstieg der Tankstellenbetreiber geführt haben. Rechnet man auch diesen Teilbereich heraus, dann stiegen die Umsätze nur um magere 0,1 %. Dieses Umsatzplus verschwindet gänzlich, wenn man auch die Umsatzentwicklung der Baumärkte herausrechnet.

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3. Die weiteren Teilstatistiken sind auffallend unauffällig. In der Regel fallen die monatlichen Veränderungsraten klein aus oder beinhalten Rückpralleffekte nach entsprechenden Bewegungen im Vormonat. Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass sich die Konsumtätigkeit der privaten Haushalte im Rahmen unserer Erwartungen entwickeln. Insbesondere in realer Rechnung (also preisbereinigt) dürften die Konsumausgaben im zweiten Quartal nochmals gefallen sein. Die erfolgten Steuererleichterungen im April kommen bislang noch nicht zum Tragen, und die immer noch nennenswert hohen monatlichen Jobverluste lassen keine stabil steigende Konsumtätigkeit zu. Weniger entscheidend als die Arbeitsmarktentwicklung ist die Vermögensentwicklung der privaten Haushalte. Aufgrund der extremen Entwicklungen im Schlussquartal 2008, ist diese zuletzt nicht unerheblich gewesen. Nun ist positiv zu vermerken, dass es im zweiten Quartal vermutlich keine starken Vermögensverluste mehr gegeben haben dürfte. Hierfür ist die Aktienmarktentwicklung über das gesamte Quartal hinweg zu stark gewesen. Im Quartalsdurchschnitt erhöhte sich beispielsweise der S&P500-Aktienmarktindex um rund 11 % gegenüber dem Vorquartal. Zumindest die Nachwirkungen des negativen Vermögenseffekts vom Vorquartal dürften nun also zeitverzögert langsam auslaufen.

Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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