Kommentar
17:47 Uhr, 17.02.2004

USA: Kälteeinbruch steigert Industrieproduktion

1. Die Industrieproduktion hat im Januar wie erwartet deutlich zugenommen: Der Anstieg beträgt 0,8 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,8 %). Damit bleibt der Dezemberwert (von 0,1 % auf 0,0 % nach unten revidiert) tatsächlich ein Ausreißer, der kaum mit den sehr hohen Werten der Einkaufsmanagerindizes in Einklang zu bringen war. Die Lager sind leer und müssen angesichts der anhaltend starken Binnennachfrage aufgefüllt werden. Hinzu kommen auch abwertungsbedingt günstige Exportperspektiven, die der Industrie zugute kommen. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es ein moderates Produktionsplus von 0,3 % gegenüber dem Vormonat. Hervorzuheben ist die um 5,2 % gestiegene Produktion der Versorgungsunternehmen, die auf die überdurchschnittliche Kälte an der Ostküste im Januar zurückzuführen ist. Es geht der amerikanischen Industrie derzeit gut. Der heute bekannt gegebene erste Stimmungsindikator für den Februar, der Empire-State-Produktionsindex für den Raum New York, hat entgegen den Erwartungen sogar noch einmal leicht zugelegt.

2. Die Kapazitätsauslastung hat sich um 0,6 Prozentpunkte auf 76,2 % erhöht (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 76,4 %). Auch hier sieht die Entwicklung und der nunmehr erreichte Abstand vom letzten Tiefpunkt (74,0 % im Juni 2003) wieder spürbar freundlicher aus. Freilich bleibt es mit Blick auf das nachfolgende Schaubild noch ein weiter Weg, bis man von einer im langfristigen Vergleich "normalen" Kapazitätsauslastung nach der einschneidenden Rezession 2001 in der amerikanischen Industrie sprechen kann. Es bleibt indes festzuhalten, dass ein niedriger Kapazitätsauslastungsgrad in der Industrie allein kein Argument dafür ist, dass in der Volkswirtschaft nicht investiert werden kann. Im Gegenteil, haben doch die Unternehmen in den letzten drei Quartalen spürbar ihre Investitionstätigkeit ausgeweitet. Insgesamt sehen wir die amerikanische Industrie weiter auf einem stabilen Expansionspfad.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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