Kommentar
08:41 Uhr, 02.04.2009

USA: ISM-Index steigt im März zum dritten Mal in Folge

1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im März überraschend von 35,8 auf 36,3 Punkte zum dritten Mal in Folge leicht angestiegen (Bloomberg- Median: 35,8 Punkte; DekaBank: 36,5 Punkte). Der Anstieg geht in erster Linie auf eine verbesserte Auftragseingangskomponente zurück (von 33,1 auf 41,2 Punkte, höchster Wert seit August 2008). Daneben hat sich auch die Beschäftigungskomponente verbessern können (von 26,1 auf 28,1 Punkte), während die Produktionskomponente nahezu unverändert blieb. Rückgänge wurden für die Lieferfristen (von 46,7 auf 43,6 Punkte) und sehr stark für die Lagerkomponente (von 37,0 auf 32,2 Punkte, tiefster Wert seit August 1982) gemeldet.

2. Neben den fünf in die Berechnung des Gesamtindex eingehenden Teilbefragungen werden die Unternehmen vom Institute for Supply Management hinsichtlich weiterer Entwicklungen befragt. Beispielsweise wie sich ihre Exportaufträge derzeit entwickeln. Dieser Index hat sich nach 37,5 Punkten auf 39 Punkte ebenfalls verbessern können. Es besteht also durchaus Aussicht darauf, dass sich die extrem ausgeprägten Exportrückgänge der vergangenen Monate nicht im zweiten Quartal fortsetzen, zumal sich die meisten heute gemeldeten Einkaufsmanagerindizes anderer Länder ebenfalls im Vergleich zum Vormonat verbessern konnten. Gleichwohl werden die US-Exporte wohl auch in den kommenden Monaten eher sinken als ansteigen.

3. Wie es mit dem ISM-Index in den kommenden Monaten weitergehen könnte, deutet die Teilbefragung „Lagerbestand der Kunden“ an. Die Idee hierbei ist, dass niedrige Lagerbestände der Kunden deren zukünftige Nachfrage erhöhen können. Es gilt also, dass je niedriger dieser Umfragewert ist, desto wahrscheinlicher sollte ein Anstieg ISM-Gesamtindex in den Folgemonaten sein. Grundsätzlich ist der Zusammenhang dieser Zeitreihe aufgrund ihrer Volatilität mit dem Gesamtindex eher gering, sodass wir deren Dreimonatsdurchschnitt verwenden. Insbesondere im Falle von größeren konjunkturellen Schwankungen zeigt sich hier durchaus ein guter Vorlauf von ca. zwei Monaten. Im März hat sich der Umfragewert bezüglich der Lagerbestände der Kunden auf 54 Punkte wieder erhöht, fiel aber im Dreimonatsdurchschnitt weiter auf 53,5 Punkte und signalisiert für sich genommen einen Zuwachs des ISM-Gesamtindex in den kommenden beiden Monaten in den Bereich von 39 Punkten. Somit dürfte der ISM-Index bis auf weiteres weiterhin unterhalb der Rezessionsmarke von rund 41 Punkten verbleiben. Dies halten wir angesichts unseres derzeitigen konjunkturellen Ausblicks einer bis zur Jahresmitte fortgesetzten Rezession für durchaus wahrscheinlich.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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