USA: ISM-Index signalisiert moderate Expansion
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Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) ist im Februar auf 53,9 Indexpunkten auf 50,5 Punkte gesunken (Bloomberg-Umfrage: 52,0 Punkte; DekaBank: 51,5 Punkte), liegt aber weiter über der 50-Punkte-Expansionsmarke. Die Produktionskomponente hat nur um 0,9 Indexpunkte nachgegeben und blieb mit 55,4 Punkten auf einem hohen Niveau. Hingegen haben sich vor allem die Auftragseingangskomponente von 59,7 Punkten auf 52,3 Punkte und die Beschäftigungskomponente von 47,6 Punkten auf 42,8 Punkte verschlechtert. Letzteres passt zu unserer gegenüber den Markterwartungen pessimistischeren Prognose für den am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Februar-Arbeitsmarktbericht. Kurz vor dem drohenden Irak-Krieg werden potentielle Neueinstellungen aufgeschoben.
Die Ausgaben der privaten Haushalte sind im Januar geringfügig um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gesunken (Bloomberg-Umfrage: 0,1 %; DekaBank: 0,1 %). Dies sollte nicht zwingend als Beleg für eine einsetzende grundsätzliche Konsumzurückhaltung der amerikanischen Haushalte verstanden werden. Sicherlich spielen die Unsicherheiten und Belastungen aus den geopolitischen Risiken, die Volatilität an den Aktienmärkten eine Rolle. Entscheidend ist allerdings, dass es im Dezember durch abermalige Finanzierungsanreize der Automobilhersteller einen sogar noch nach oben revidierten Anstieg der Ausgaben um 1,0 % gegenüber dem Vormonat gegeben hat und dieses sehr hohe Konsumniveau im Januar nicht gehalten werden konnte. Aufgrund des Rückpralls bei den Automobilverkäufen ist es im Januar bei den Ausgaben für langlebige Güter mit -5,7 % zu dem stärksten Rückgang seit 13 Jahren gekommen. Dieser "Einbruch" folgt auf den sprunghaften Anstieg um 6,8 % im Dezember. Eine derartige Volatilität gibt es bei den anderen Ausgabenkomponenten nicht, hier waren stabile Zuwächse zu verzeichnen: Die Dienstleistungsausgaben, die rund die Hälfte der Konsumausgaben ausmachen, legten um 0,4 % zu und die Ausgaben für Verbrauchsgüter erhöhten sich spürbar um 1,3 %. Auch wenn es eine spürbare Volatilität bei den Ausgaben in den letzten 16 Monaten gegeben hat (vor allem wegen der Finanzierungsanreize der Pkw- Hersteller), lagen die Ausgaben im Januar um 4,7 % über dem Stand vom Vorjahr.
Die Einkommen zeigten sich im Januar unverändert günstig mit einem ordentlichen Zuwachs um 0,3 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,5 %). Dies war nun schon der sechste Anstieg in Folge mit einer Rate von 0,3 %. Allein der negative Ausreißer für Juli 2002 fällt aus der ansonsten stabilen Einkommensentwicklung heraus. Diese positive Entwicklung der Einkommen ist neben dem niedrigen Zinsniveau und den gestiegenen Immobilienpreisen maßgeblich verantwortlich für die anhaltende Konsumtätigkeit der privaten Haushalte. Von Bedeutung ist dies nicht zuletzt dafür, dass weitere Ausgabensteigerungen nicht ein Entsparen erforderlich machen. Im Gegenteil können wir feststellen, dass die Sparquote der privaten Haushalte mit 4,3 % im Januar 2003 (3,9 % im Dezember 2002) höher liegt als in den Jahren 1999 und 2000. In unserer Prognose für die amerikanische Konjunktur in den beiden kommenden Jahren unterstellen wir implizit einen weiteren graduellen Anstieg der Sparquote bei moderaten Zuwächsen der Konsumausgaben.
Quelle: Deka
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