Kommentar
18:07 Uhr, 03.11.2003

USA: ISM-Index deutet kräftige Expansion an

1. Nach dem äußerst starken konjunkturellen Wachstum im dritten Quartal stellt sich die Frage, wie es mit dem Wirtschaftswachstum weitergeht. Zieht man zur Beantwortung dieser Frage die heutige Veröffentlichung des nationalen Einkaufsmanagerindex ISM für Oktober heran, dann stehen die Zeichen auf Expansion: Der für die Einschätzung des verarbeitenden Gewerbes wichtige Indikator stieg von 53,7 Punkten auf 57,0 Punkte und lag damit leicht sowohl über unseren als auch über den Markterwartungen (Bloomberg- Umfrage: 56,0 Punkte; DekaBank: 56,5 Punkte). Dies ist der höchste Indexstand seit Januar 2000, sprich vor der Rezession. Werte über 50 Indexpunkte deuten gemeinhin auf Expansion im verarbeitenden Gewerbe im laufenden Monat hin.

2. Die Teilkomponenten geben einen weiteren Einblick über die Stimmungslage der Einkaufsmanager. Sowohl die Teilkomponente für die Auftragslage als auch für die laufende Produktion ist mit Werten von 64,3 Punkten bzw. 62,6 Punkten deutlich im Expansionsbereich. Hinzu kommt die Komponente für die Lieferfristen mit einem Indexstand von 53,9 Punkten. Dagegen hat sich das Bild bei der Beschäftigungssituation (47,7 Punkte) und beim Lager (44,5 Punkte) zwar verbessert, beide Komponente weisen aber weiterhin auf Schrumpfung hin.

3. Insgesamt deutet der ISM-Index für Oktober auf eine gestiegene Industrieproduktion im Oktober hin. Die Erholung am Arbeitsmarkt wird von den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zwar nicht gestützt, jedoch wird sich zumindest die Belastung in Grenzen halten. Für den Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag für Oktober erwarten wir daher einen Rückgang der Anzahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe um 10.000 Personen während insgesamt die Anzahl um 70.000 Personen zugenommen haben sollte. Die Lagerkomponente deutet schließlich an, dass auch im vierten Quartal mit einem Lagerabbau zu rechnen ist. Dieser sollte allerdings geringer ausfallen als im vierten Quartal und damit einen positiven Wachstumsbeitrag liefern können.

4. Neben dem Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe wurde heute auch die Statistik für die Bauausgaben im September bekannt gegeben. Die Bautätigkeit stieg im Monatsvergleich um 1,3 % und die Vormonate wurden kräftig nach oben revidiert (Bloomberg-Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,6 %). Vergangene Woche wurde mit der Bekanntgabe des Bruttoinlandsprodukts für das dritte Quartal ein Zuwachs in der Bautätigkeit ausgewiesen, der nicht mit den bis dahin bekannten Monatsstatistiken im Einklang stand. Die heutigen Daten und insbesondere die Revisionen der Vormonate passen sehr viel besser zum Zuwachs in der Statistik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.

Anmerkung: Der ISM-Index ist der nationale Einkaufsmanagerindex, der aus dem Aggregat von fünf verschiedenen Teilfragen vom Institute of Supply Management berechnet wird. Diese Teilfragen beziehen sich auf Auftragseingänge (Gewichtung: 30 %), Produktionstätigkeit (25 %), Beschäftigung (20 %), Lieferfristen (15 %), Lager (10 %) und weisen stets auf die Entwicklung im laufenden Monat hin. Ein Gesamtindex von über 50 Indexpunkten deutet gemeinhin auf eine steigende Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe hin.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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